[Einleitung]
Unter dem Originaltitel „Ten Billion“ erschien die britische Dokumentation von Regisseur Peter Webber in Großbritannien und anderen englischsprachigen Ländern. Hierzulande passend mit „Zehn Milliarden“ übersetzt, hält der Titel nun Einzug als direkte Video-Veröffentlichung. Ich konnte mir die universumfilm Standard Definition DVD mit Darsteller Stephen Emmott genauer anschauen und berichte über diesen Dokumentarfilm, den jedermann interessieren sollte. Nein, den jeden etwas angeht. Denn es ist unsere Erde. „Zehn Milliarden“ befasst sich nämlich mit dem Phänomen, dass vor 200 Jahren eine, vor rund 50 Jahren bereits drei und in wenigen Jahren unfassbare sieben Milliarden Menschen hier leben werden. Das hat massive Folgen für alle.
[Inhalt]
Wir vermüllen unsere Erde, wir beuten gnadenlos ihre Ressourcen aus, wir verschwenden Wasser, Strom, Nahrungsmittel. Und unsere Enkel werden sich die Erde mit 10 Milliarden Menschen teilen müssen, die nicht mehr ernährt werden können. Stephen Emmott, ein renommierter Wissenschaftler, zeichnet in einer Ein-Mann-Show ein zusammenhängendes, aktuelles und für jeden verständliches Bild unserer Lage. Kein theoretischer Überbau, kein moralischer Zeigefinger, nur die Fakten. Er zeigt, dass wir uns längst den Boden unter den Füßen weggezogen haben. Zehn Milliarden ist der letzte Weckruf zum beispiellosen Notstand unseres Planeten!
(Quelle: universumfilm)
[aartikel]B01AZZDTDO:left[/aartikel][Kommentar]
Der Film beginnt mit einem Vergleich und einem fiktiven Szenario. Er stellt fest, dass angesichts einer lebensvernichtenden Bedrohung, wie einem Asteroiden, die Menschheit zusammenrücken, politische Grenzen, soziale Barrieren überwinden würde, um diese Gefahr zu bannen. Doch mit dem von uns allem Anschein nach als normal wahrgenommenen Zerstörungsakt unseres Planeten, der allgegenwärtig ist, sieht das anders aus: wir tun nicht viel, vor allem nicht genug.
Wie schon viele Filme zuvor, so ist der Ansatz hier Transparenz. Es gilt einen allgemeinem Überblick zu bekommen, den es – trotz und vor allem der modernen Medien – nicht immer einfach zu erhaschen gilt. Heutzutage sind wir sehr rasch abgelenkt und achten schon lange nicht mehr in höheres Intensität und mit sorgsamer Aufmerksamkeit auf unsere (direkte) Umwelt. Und genau um diese geht es hier. Der Film zeigt dem Betrachter auf, wie blind wir zum Teil in Bezug auf viele Themen, die uns direkt betreffen (oder unsere Kinder), durch die Welt schreiten.
„Zehn Milliarden“ fokussiert darauf darzustellen, was geschehen kann und wird, wenn sich nicht drastisch das Handeln der Menschheit gegenüber des eigenen Lebensraumes verändert. „Zehn Milliarden“ führt dazu inhaltliche Vergleiche her, zeigt durch verschiedene handwerkliche Mittel auf, wie ein Verlauf aussehen könnte, und noch mehr. Technisch betrachtet mit Sicherheit gut gelungen, zudem stimmungsvoll inszeniert und ohne große Skepsis an den Tag zu legen, ist der Film mit Sicherheit auch wertvoll und hat neben einer gewissen, deutlichen Aussage eben auch viele wissenschaftliche Fakten zu bieten.
[Technik]
Was bietet der technische Aspekt dieser Veröffentlichung? „Zehn Milliarden“ bereitet großen Spaß, wenn es um die glaubwürdigen Inhalte geht, die einen wachrütteln (wenn nicht schon geschehen). Da gewinnt alles natürlich noch an Güte, wenn auch die visuelle Leistung prima ist. Und das ist sie hier für den Rahmen einer Standard Definition DVD, die sich auf einem hohen Niveau befindet. Kontrast ist gut, die Farben ausreichend knackig. Rauschen gibt es kaum, auch ist das Bild weitgehend sauber und ruhig. Die Kantenschärfe fällt nur mittelgut aus und auch die Details hätten in der Anzahl sowie der Ausschmückung besser ausfallen können. 2.40:1 in anamorphen Aufnahmen abgefasst. Kompression: ordentlich.
Dolby Digital 5.1-Sound lautet das Format des enthaltenen Tons. Wahlweise kann man das Programm in den Sprachen Deutsch und Englisch genießen. Raumklang ist in der Theorie möglich und wird auch praktisch genutzt, nur nicht derart lebhaft und räumlich, als wir es vielleicht von Spielfilmen gewohnt sind. „Zehn Milliarden“ konzentriert sich auf das gesprochene Wort, die ständige musikalische und stimmungsvolle Begleitung und darauf, all das möglichst fehlerfrei, sauber und ordentlich abzubilden. Das Unterfangen gelingt, das Ergebnis ist gut.
[Fazit]
Ich könnte hier wieder eine ganze Reihe an ganz wunderbaren, unterschiedlichen und auch technisch sehr abwechselnd inszenierten Dokumentationen nennen. Doch das würde den Rahmen sprengen. Es ist jedoch ein gutes Zeichen, wenn man diesen Vergleich im Kopf anstellt, denn dort gehört er auch hin. Der Film mit seiner Laufzeit von rund 80 Minuten, die rasch verrinnen, befindet sich auf einer Standard Definition DVD mit zwei Extras: einem Making Of sowie Trailer. Das ist schön, verfügen doch eine Vielzahl an Dokumentarfilmen zumeist über keinerlei Zusatzmaterialien, dann hingegen gibt es sie wieder vieler Natur. Ab dem 22. April im Handel zu haben. FSK: 6.
Andre Schnack, 24.03.2016
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