[Einleitung]
In „Wild Things“ sahen viele die Wiedergeburt der erotischen Thriller, die sich mit Erfolgen wie „Basic Instinct“ ins Gehirn des Publikums einbrannten. Und es war in der Tat ein sehr guter Film, den uns Regisseur John McNaughton 1998 mit Matt Dillon, Kevin Bacon, Neve Campbell und Denise Richards in den Hauptrollen bescherte. Es hat einige Jahre gedauert bis „Wild Things 2″ erschien, und ungeachtet dessen recht mageren Erfolgs als Video-Produktion kommt nun von Sony Pictures Home Entertainment „Wild Things 3″ (Originaltitel: Wild Things: Diamonds In The Rough“ – ebenfalls eine Video-only-Produktion. In den Hauptrollen: Dina Meyer, Sarah Laine und Sandra McCoy.
[Inhalt]
Die attraktive, reiche Marie Clifford hat das große Los gezogen: An ihrem 18. Geburtstag erbt sie das Vermögen ihrer Mutter, darunter ein Paar unbezahlbare Diamanten. Als ihr Stiefvater Jay Clifford wegen der Vergewaltigung der berüchtigten Elena angeklagt wird, muss sich Marie entscheiden, ob sie die Diamanten für seine Verteidigung einsetzen will. Doch damit löst sie eine Verkettung aus Verrat, Täuschung, Erpressung und schließlich Mord aus. Die FBI-Agentin Kristen Richards muss herausfinden, wer unschuldig, wer schuldig und wer der rechtmäßige Besitzer der Diamanten ist…
(Quelle: Sony Pictures Home Entertainment)
[aartikel]B0009EK75A:right[/aartikel][Kommentar]
In einem sehr ähnlich angesetzten Umfeld und mit einem Hang zum Design des ersten Films „Wild Things“ versucht sich Regisseur Jay Lowi – und es gelingt ihm leider nur bedingt. Was den ersten Titel in Sachen Spannung und Atmosphäre zu bieten hat, konnten Film 2 und nun dieser Titel hier nicht annähernd erreichen. Zu wenig Originalität und prickelnde Spannung, zu wenig Witz und intelligente Dialoge stecken in „Wild Things 3″. Man kann nicht davon reden, dass die beigemengten Zutaten abgelaufen sind, allerdings sind sie in ihrem Wert einfach nicht so hochwertig, bzw. fehlen gänzlich. Ich habe die immer wieder überraschenden Twists & Turns des ersten Films hier sehr vermisst, die ganze Brisanz, die großen Zusammenhänge – davon ist hier nicht viel übrig geblieben.
Die technische und filmerische Umsetzung von „Wild Things 3″ befindet sich auf einem angenehmen Niveau. Sets, Kostüme und Kameraführung und Musikeinspielungen gehen in Ordnung, allerdings fehlt es dem roten Faden, der Geschichte, ein wenig an Spannung, Glaubhaftigkeit und Atmosphäre. Eine Identifikation mit den entsprechenden Personen gelingt nicht immer. Und wenn man die ersten Minuten vor dem musikalischen Intro unter Aufzählung der Beteiligten verfolgt, so hat man auch schon Kenntnis über die Handlung des Titels erlangt. Über die Schwächen im Verlauf täuschen und helfen dann weder der Einsatz von nackter Haut noch der Titel eines guten Films hinweg.
[Technik]
„Wild Things“ bemisst sich auf ein Bildformat im 16:9 Widescreen-Format 1.85:1 und befindet sich anamorph auf dem Datenträger. Von der Farbgebung und dem Kontrast her kann man sich sicherlich zufrieden zeigen, auch gelangen die Kantenschärfe und der Detailgrad gut. Hinsichtlich der Sauberkeit haben wir kaum Mängel feststellen können, Rauschen oder andere Verunreinigungen geben sich nur sehr selten ein Stelldichein und die Technik trägt den dünnen Inhalt adäquat und hochwertig daher. Rasche Bewegungen oder aber die wechselnden Lichtverhältnisse haben zwar ihren Preis – wie bei jedem Transfer – doch fällt dieser günstig und fair aus. Insgesamt kann man mit der visuellen Qualität zufrieden sein, wenngleich sie dem Vergleich zu Kino-Filmen nicht standhält.
„Wild Things 3″ weist als Tonformat Dolby Digital 5.1-Sound in den Sprachen Deutsch und Englisch auf. Optionale Untertitel gibt es in den Landessprachen Deutsch, Englisch und Türkisch hinzuzuschalten. So richtig die Hölle bricht hier nicht los, der Inhalt ist eher ruhigerer Natur und gibt sich vor allem durch Dialoge und musikalische Einlagen zur Kenntnis. Das Gebotene gibt kaum Anlass zur Kritik, sorgt jedoch auch nicht gerade für herunterklappende Kinnladen. Zurückhaltende Räumlichkeit und einige Hintergrundgeräusche leisten den Anforderungen der Betrachter Tribut, wirken in der dreidimensionalen Weite jedoch ein wenig beschränkt.
[Fazit]
Sony Pictures Home Entertainment gehört zu den Key-Playern auf dem DVD-Markt. Als Major hat das Unternehmen die Chance zur Wegweisung und neue Wege zu gehen. Diese bleibt bei diesem Titel ungenutzt, da es sich inhaltlich eher um ein B-Movie handelt, welches sich auf einer Laufzeit von rund 83 Minuten auf der einseitigen Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9) erstreckt. Von der technischen Seite aus geht „Wild Things 3″ in Ordnung, verspielt jedoch Wertungspunkte im Bereich der Ausstattung. Denn mehr als ein paar Trailer gibt das Menü nicht her. Die Disc erschien am 21. Juni 2005 zu einem Preis um die 20,- Euro. Die Altersfreigabe wurde bei größer als 16 Jahren festgesetzt. Resümee: Ein unterhaltsamer Erotik-Thriller, wenn man ihn denn als solchen bezeichnen möchte, auf einer technisch angenehmen DVD mit deutlichen Schwächen in der Ausstattung.
Andre Schnack, 09.06.2005
Film/Inhalt |
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Bild |
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Ton |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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