[Einleitung]
Wir kommen aus Zeiten, in denen Comic-Hefte den Platz von Heimcomputern einnahmen. Eine Zeit, in der Bücher erst langsam von Zeichentrickserien abgelöst wurden. So geschah es auch mit der freundlichen Wikinger-Figur „Wickie“. Dieser Thematik nahm sich der deutsche Komiker, Drehbuchautor, Produzent, Darsteller und Regisseur Michael ‚Bully‘ Herbig an und verfilmte daraus einen vermeintlich lustigen Film: „Wickie und die starken Männer“. Auch das liegt nunmehr einige Monde zurück, so dass wir hier in den Genuss der hochauflösenden High Definition-Heimkinokost kommen, der Blu-ray Disc Fassung des Films. In den führenden Rollen sehen wir Jonas Hämmerle, Waldemar Kobus, Nic Romm, Christian Koch, Olaf Krätke und Patrick Reichel, Günther Kaufmann und weitere. Diese Disc erscheint von Constantin Film im Vertrieb von Highlight.
[Inhalt]
Michael Bully Herbig lässt die Wikinger los! Wickie (Jonas Hämmerle), der kleine liebenswerte Junge mit den rotblonden Haaren, lebt zusammen mit seiner Mutter Ylva (Sanne Schnapp) und seinem Vater Halvar (Waldemar Kobus), dem stursten Wikinger-Chef aller Zeiten, im Wikingerdorf Flake. Die Wikinger sind von Natur aus starke, unerschrockene und laute Gesellen. Wickie jedoch ist ganz anders: zurückhaltend und zart besaitet. Doch er besitzt eine Gabe, die kaum einer seiner Mitwikinger hat: Er ist schlau, um nicht zu sagen: sehr, sehr schlau – und überzeugt mit Ideen frei nach dem Motto „Keine Muskeln, dafür Köpfchen!“.
Eines Tages wird das Dorf von einer skrupellosen Horde wilder Fremder mit Angst einflößenden Drachenmasken heimgesucht und gnadenlos überfallen. Die allergrößten und liebsten Schätze der Dorfbewohner werden geraubt: nämlich ihre Kinder! Alle, bis auf Wickie, der sich – Glück im Unglück – beim Drachenfliegen in einem Baumwipfel verheddert hatte. Wickies Vater Halvar und die anderen Wikinger aus Flake hissen die Segel, um die Kinder zu befreien und begeben sich so in ein großes, spannendes Abenteuer auf hoher See. Und was macht Wickie? Immer wieder muss er mit seinen schlauen Einfällen und Ideen seine Freunde aus schier ausweglosen Situationen befreien.
Mit von der Partie sind natürlich auch die sich ständig streitenden Tjure (Nic Romm) und Snorre (Christian A. Koch), der in die Jahre gekommene weise Urobe (Olaf Krätke), Gorm (Mike Maas), der ständig entzückt ist, der Barde Ulme (Patrick Reichel) und natürlich der gutmütige, große, starke und dicke Faxe (Jörg Moukaddam). So unterschiedlich die Freunde aus Flake auch sind, eines gilt für alle: Sie halten zusammen, egal, was kommt … Nur was, wenn der Schreckliche Sven (Günther Kaufmann), der schlimmste Pirat aller Zeiten, auftaucht? Dann erst recht!
(Quelle: Constantin Film)
[aartikel]B002ZBD3ME:left[/aartikel][Kommentar]
Seit 1974 ist das eingestimmte „Hey, hey Wickie,…“ mit Sicherheit vielen ein Begriff. Es breitete sich jedoch der Charme des cleveren Burschens nicht nur über das TV-Format in Form von über 70 Folgen aus, auch unzählige Comics liegen der Idee aus Norwegen zugrunde. Mediale Kraft sollte der Themenkomplex nunmehr seit den letzten 35 Jahren also aufweisen können. Und mit dieser und der Idee eines humorvollen Realfilms zum Thema machte sich Michael „Bully“ Herbig Anfang 2008 auf, um die Besetzung seines Films nach vorne zu bringen. Hierzu wandte er sich auch an das Fernsehpublikum. Und so kommt es, dass über eine Show gecastet nunmehr einige Figuren von Menschen dargestellt werden, die zuvor noch nie geschauspielert hatten. Der Film ist trotzdem gut geworden…
Liegt wohl letztlich auch daran, das hohe Qualität bei der Umsetzung angelegt wurde. Bully lässt sich da nicht lumpen, die gute Wirkung des Titels steht dazu als Beleg parat. Denn nicht nur gute technische Effekte und zuweilen aufwendige und sehr gut gemachte Sets spielen hier dem Titel in die Hände, sondern auch die Masken und Kostüme tragen einen relevanten Teil zur Charme und der Stimmung von „Wickie“ bei. Das dann auch noch eine gelungene Erzählung mit ausreichend Spannung erfolgt, rundet das Bild positiv ab. Es muss genannt sein, dass „Wickie“ keine Comedy ist, die zum Schreien komisch daher kommt. Der Humor ist eher seichter und froher Natur, echte Lachattacken bleiben aus.
[Technik]
„Wickie und die starken Männer“ erreicht den Betrachter visuell im breitbildigen 2.35:1-Format, selbstverständlich in vollen 1080p-Bildern. Die Filmemacher achteten beim Abmischen allen Anschein nach auf eine farbenfrohe und prächtige Darstellung. Denn dies betrifft den Kontrast und die Wirkung der fröhlichen Gefilde. Egal ob Außen- oder Innenaufnahmen, der Transfer hält was er verspricht und es mangelt ihm nur hier und dort ein wenig an der letzten Kantenschärfe. Rasche Bewegungsabläufe stellen keine große Hürde für den Transfer dar, hätten jedoch eine Spur sauberer ausgesteuert werden können. Davon ab erstrahlt „Wickie“ in einem plastischen und rundum zufriedenstellenden Gewand. Kompressionsartefakte stellen sich glücklicherweise nicht ein.
Ob man sich hier nun unbedingt an einem 5.1kanaligen DTS HD High Resolution-Sound versuchen musste, soll jeder für sich bewerten. Klar ist, dass „Wickie und die starken Männer“ tonal sogar oftmals ordentlich aufs Wikinger-Schild haut und das eine und andere Mal mit sattem Wumms ins Horn geblasen wird. Da erfreut sich der Betrachter natürlich schon der gebotenen Akustik, allerdings blieb diese hinter meinen Erwartungen etwas zurück. So kann der ausschließlich in deutscher Sprache enthaltene Ton zwar für gute Unterhaltung sorgen, den letzten Schliff vergas man der Mixtur aus voluminöser Musik, verständlichen Dialogen und den Umgebungsgeräuschen jedoch zu verleihen. Deutsche Untertitel gibt es für Hörgeschädigte.
[Fazit]
Was für ein unterhaltsamer Film, dieser „Wickie“. Anfänglich dachte ich, dass es sich um eine lustige und unterhaltsame Komödie für groß und klein handelt. Doch dies ist nur bedingt richtig. Auf der rasch verrinnenden Laufzeit von rund 87 Minuten lebt Filmemacher und Comedy-Experte Michael „Bully“ Herbig das aus, was ihn wahrscheinlich im Kindesalter am „Wickie-Universum“ gut gefiel. Denn unterhaltsam ist der Film definitiv, stellenweise auch witzig. Kommen wir zur Ausstattung des Titels:
– Bully Spezial-Making-of
– Sing-along-Karaoke „Hey, hey Wickie“
– Outtakes/Gag-Reel
– Musikvideo Bully & Sasha „Father and Son“
– Merchandising-Seite
– ROM-Teil mit Bastelbogen
– Kino-Trailer und -Teaser
Diese vorgenannten Materialien stellen die Extras der Erscheinung dar. Sie sind guter Qualität und bieten inhaltlich eine adäquate Ergänzung zum Hauptfilm. „Wickie und die starken Männer“ auf High Definition Blu-ray Disc erreicht rundum gute Werte. Diese Blu-ray Disc ist seit dem 11. März im Handel erhältlich, sie kostet rund 17,- Euro. Für einige Taler mehr kann zu rund 24,- Euro die Premium Edition (2 Blu-ray und 1 DVD) erstanden werden. Wer Michael Herbig-Filme mag, der sollte sich auch diese Disc genauer anschauen. Der Titel kommt ohne Altersbeschränkung.
Andre Schnack, 18.05.2010
Film/Inhalt |
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Ton |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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