[Einleitung]
Filmtitel mit drei Buchstaben-Umfang scheinen „in“ zu sein. So gab es nun mehr als einen Horror-Streifen mit dem kurzen Titel „SAW“ oder aber der Action-Film „War“ stellt ein weiteres Beispiel dar. Inhaltlich pflegen sie keine Gemeinsamkeiten, jedoch in der Buchstaben-Anzahl der Titel. Wir konnten aus dem Angebot von Sony Pictures Home Entertainment „WAZ“ von Regisseur Tom Shankland anschauen. Eine weitere spannende Geschichte à la „Sieben“? Wir prüften das, was aus dem Drehbuch von Clive Bradley als US-amerikanische Filmproduktion entstand und geben Auskunft. Die Hauptrollen sind von Stellan Skarsgård und Melissa George besetzt.
[Inhalt]
Leichen tauchen auf in finsteren Gassen – einige fürchterlich verstümmelt, anderen wurden rätselhafte Symbole in die Haut geritzt: WAZ. So etwas haben selbst die hart gesottenen Detectives noch nicht gesehen. Als Eddie Argo (Stellan Skarsgård) und seine neue Partnerin Helen (Melissa George) die Spur eines Falles aufnehmen, der auf den ersten Blick nach Doppelselbstmord aussieht, hat Eddie das ungute Gefühl, den Täter zu kennen.
Paarweise finden sie die Leichen, immer nach dem gleichen Muster gerichtet: eine durch Strom getötet und mit WAZ gebrandet, die andere, immer eine dem Toten nahe stehende Person, grausam gefoltert. Als die Detectives die rätselhafte WAZ-Gleichung entschlüsseln, beginnen sie den infamen Plan hinter den Morden zu verstehen – ein ultimativer Liebestest. Die Opfer stehen vor einer unmenschlichen Wahl: Töte deine(n) Liebste(n), oder du wirst selbst sterben. Aber das ist noch nicht die ganze erschütternde Wahrheit, und der Serienkiller hält weiterhin die Stadt in Atem…
(Quelle: Sony Pictures Home Entertainment)
[aartikel]B0015WNYZA:right[/aartikel][Kommentar]
Was „Sieben“ gelang, dass gelang nur wenigen danach erneut. Und so kommt es, dass sich David Finchers „Sieben“ in die Köpfe bohrte und dort auch blieb. Noch heute, also 13 Jahre nach Entstehung, zählt er zu den meistgenannten, wenn es um moderne Psycho-Thriller geht. Vergleichbare Werke gab es in den Folgejahren immer wieder, Beispiele sind „Die Jagd nach dem BTK Killer“, „Suspect Zero“ oder „Zodiac“, um nur drei zu nennen. Aktuell und ebenfalls hoch im Kurs war der Titel „SAW“, zu dem jüngst ein Nachfolger abgedreht wurde.
„WAZ“ zeichnet sich vor allem – anders als „Insomnia“ und Konsorten – durch den psychologischen Anteil, der sich jedoch nahezu komplett auf die pervertierte Situation zwischen Täter und Opfer konzentriert. Ohne zu viel verraten zu wollen passieren in diesem Film tatsächlich schlimme Dinge. All das einen Psychothriller ausmacht, finden wir hier in mehr oder weniger abgeschwächter Form wieder. Nicht so vollendet wie in „Sieben“, dank Stellan Skarsgård hingegen wirkt die Story und die extrem düstere Atmosphäre sehr dicht.
[Technik]
Die technischen Seiten dieser Sony Pictures Home Entertainment DVD lassen sich sehen. Obwohl eine sehr düstere und schummerige Ausleuchtung an den Tag gelegt wird, vermögen ausreichend Konturenzeichnungen und Bilddetails die großen Anteile schwarz wieder wett zu machen. Und so kommt es, dass wir dem anamorphen Breitbildbild-Transfer im Format 2.35:1 ob seiner Schattengebung keine große Negativ-Kritik gegenüber aufbringen. Das 16:9-Geschehen hat keine sonderlich kontrastreiche Farbgebung, was wir in der Absicht der Filmemacher begründet sehen. Plastizität entsteht dennoch ausreichend; die Kompression macht nicht negativ von sich Laut.
Guter Ton ist für einen Film dieser Natur natürlich sehr wichtig. In der Theorie sieht es so aus, dass wir einen mehrkanaligen Dolby Digital 5.1-Sound in den Sprachfassungen Deutsch und Englisch an die Ohren bekommen. Optionale Untertitel sind ebenfalls in den beiden genannten Sprachfassungen hinzu zu schalten. „WAZ“ ist gruselig, in der Darstellung und der psychischen Belastung weit oben angesiedelt und verfügt letztlich über einen Ton, der diese Eigenschaften zu schüren versteht. Dabei fällt kein Element besonders auf und es gibt durch die Bank saubere Ausspielungen von Höhen und Tiefen bei einem parallel erfolgendem, stets verständlichen Dialogverlauf.
[Fazit]
Mit „WAZ“ erhalten wir harten Tobak, keine Frage. Kein Film für zarte Gemüter, welche ansonsten Comedys konsumieren oder Romanzen schätzen. Die eher Hartgesottenen Thriller-Fans werden auf ihre Kosten kommen, wenngleich ein wenig Tiefsinn der harten Darstellung wich. Dennoch bietet die Laufzeit von rund 100 Minuten einiges an Spannung und Stimmung. Die einseitige Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9) enthält neben dem Hauptfilm noch folgende Bonusmaterialien:
* Interviews mit Schauspielern, Autor & Regisseur
* Dokumentation: Making of WAZ
* Dokumentation: Hinter den Kulissen der Folterszenen
* entfallene Szenen
* Trailer
Die Extras geben einen aufschlussreichen Einblick in die Entstehung des Films, ohne dabei dem oftmals obligatorischen PR-Getue zu verfallen. Dies ist zum einen erfreulich, zum anderen erlangt die Disc dafür keinen Innovationspreis. „WAZ“ ist ein harter Titel, und daher erhielt er auch keine Jugendfreigabe – absolut nachvollziehbar. Wer Filme dieses Genres mag, der sollte zugreifen. Erhältlich ist die Disc ab dem 26. Juni.
Andre Schnack, 12.06.2008
Film/Inhalt |
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Ton |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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