True Detective – Staffel 1

Crime/Drama/Mystery

Crime/Drama/Mystery

[Einleitung]
In dieser Besprechung widme ich mich einer Serie, die zwei Polizisten in eine Reihe an Mordfällen einbinden. Nicht sonderlich spektakulär, wenn man dies liest. Doch hier liegt vielleicht der Hase im Pfeffer und eine positive Überraschung könnte sich auftun. Indikation hierfür ist auch das gewählte Cast. Mit Matthew McConaughey und Woody Harrelson befindet sich zwei großartige Darsteller vor der Kamera. Angereichert um eine gute Erzählung und ausreichend Spannung und Puste für die entschiedenen 8 Episoden dieser ersten Staffel von „True Detective“ könnte ein Schuh draus werden. Im Rahmen der High Definition Blu-ray Disc Version aus dem Angebot von Warner Home Video schaute ich mir die Serie von 2014 vom Schöpfer Nic Pizzolatto an und berichte.

[Inhalt]
„True Detective“ erzählt die Geschichte von zwei Polizisten zwischen einander und einer mysteriösen, bestialischen Mordreihe im sumpfigen Landschaftschaos des US-amerikanischen Südstaates Louisiana. Über Jahre hinweg recherchieren und ermitteln Rust Cohle und Marty Hart in der Sache, zum Teil auf eigene Faust und Rechnung. Und neben dem hochkomplexen Fall, der alle Konzentration von Rust bindet, damit er mit seiner Vergangenheit nicht zu sehr aneinander gerät, hat Marty noch weitere Punkte auf der Agenda: das Verhältnis zu seinem Partner Rust ist schwierig, das zu seiner Frau noch kniffeliger. Inmitten dieses Schmelztiegels der Emotionen und sozialen Herausforderungen bringt doch dieser schlimme Kriminalfall die beiden immer wieder zusammen, und gegen einen noch unbekannten und weiterhin mordenden Psychopathen.

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Diese TV-Serie ist etwas besonderes. Denn wie so oft in vielen TV-Serien der letzten Jahre, so ist es auch hier: kantige, markige Figuren bestimmen das Setting der unterschiedlichen Charaktere. Dabei stehen die beiden ermittelnden Polizisten Rust Cohle und Marty Hart im Fokus. Es ist ihre Geschichte, die hier erzählt wird. Und dabei stehen beide Figuren für ganz unterschiedliche Menschen-Typen. Da geht es vorrangig nicht um einen Buddy-Movie Aspekt, den ich anbringen will. Sondern vielmehr um die Faszination, die alleine aus den Figuren heraus entsteht. Ihre Motivationen, Ziele und Vorgehensweisen sind es, die hier maßgeblich das Publikum vor der Mattscheibe fesseln.

Schauspielerisch ist diese Mini-Serie wahrlich ein Fest. Da es praktisch nur auf die beiden Hauptdarsteller ankommt, verkommen die Nebendarsteller aus ihrer Sicht zu dem, was sie letztendlich auch sein können: Nebendarsteller. McConaughey sowie Harrelson gehört die Bühne, sie nutzen sie und befinden sich schauspielerisch auf einem hohen Niveau. Die Intensität zum Publikum ist hoch. Ihre Rollen könnten unterschiedlicher nicht sein. Hochintelligent, sehr analytisch und gewitzt beherrscht Cohle sein Handwerk und verkommt aus Sicht des Durchschnitts-Bürgers, wunderbar von Woody Harrelson gespielt, zu einer Art psychisch kranken, getriebenem Psychopathen mit der Besessenheit eine komplexe Mordreihe aufzulösen.

All das fasste der Ideengeber Nic Pizzolatto zu einer TV-Serie in acht Episoden zusammen und rahmte es in die Zeit des gegenwärtigen Louisiana’s der US-amerikanischen Südstaaten. „True Detective“ hat einen wahsinning intensiven Soundtrack, tolle Musik, und eben die vorgenannten Landschaften technisch hochwertig fotografiert und künstlerisch toll ausgewählt. Sie verfügen über eine die Atmosphäre sehr verdichtende Wirkung, was die Erzählung beim Zuschauer stimmungsvoll und realer erscheinen lässt. Wie schön, dass schlussendlich auch der Spannungsbogen gelang und unbedingt vor dem Wiedergabegerät fesselt. Von Minute eins bis zum Schluss. Geil, Mann!

[Technik]
Mittels eines High Definition Bild-Transfers im Format 1.77:1 erstrahlt das visuelle Geschehen kontrastreich und doch sehr auf die gefilmten Gegenden abgestimmten Kontrast. Auch die Farben gefallen gut in ihrem gewählten Stil und mit der entsprechenden, nicht immer freundlichen Ausleuchtung in Kombination. So entsteht auch eine spürbare, wenngleich nicht sonderlich ausgeprägte Plastizität im Bild, was der gesamten Darbietung guttut. Vielleicht ist es auch, weil ich die Serie inhaltlich so gut fand, denn ich kann kaum negatives an der technischen Abbildung finden, wenn es rein um die visuellen Werte geht. Denn auch die Kompression und die Kantenschärfe machen keine schlechte Figur oder aber geben Anlass zur Kritik.

Diese TV-Serien Episoden erklingen im Mehrkanaltonformat DTS 5.1 in den Sprachfassungen Deutsch, Englisch und Spanisch. Untertitel gibt es wahlweise hinzu zu schalten in vier verschiedenen europäischen Landesvarianten. „True Detective“ hat etwas eigenes, dazu gehört auch die unheimlich stimmungsvolle Musik-Performance, die direkten Einfluss auf die Stimmung der gesamten Serie hat. Die Sprachausgabe erklingt sauber und verständlich, Umgebungsgeräusche gibt es gezielt und dann auch hochwertig abgemischt, so dass ein insgesamt hochwertiger und vom Umfang her zurückhaltender Sound entsteht.

[Fazit]
Mit „True Detective“ entstand eine Reihe an Episoden, die im groben auch wie ein rund 8stundenlanger Thriller betrachtet werden können. Denn die inhaltlichen Übergänge sind (verständlich Dank einer kleinen Rückblender anfänglich jeder Folge) sozusagen fließend und die Teile in sich nicht abgeschlossen. Erzählerisch wirklich gelungen, inhaltlich und von der Machart her kein „Breaking Bad“, doch sehr gut gemacht. Laufzeit rund 458 Minuten, abgelegt auf drei einseitigen und zweischichtigen Blu-ray Discs (BD50). Sondermaterial gibt es nicht vorzufinden, etwas schade und doch nicht verwunderlich bei TV-Serien auf Heimkino-Formaten. Erhältlich seit dem 4. September letzten Jahres zu einem Preis von rund 20,- Euro. Die FSK stufte die Altersfreigabe auf ab 16 Jahren ein. Wer die Darsteller mag, muss diese Serie sehen.

Andre Schnack, 04.05.2015

Film/Inhalt:★★★★★☆ 
Bild:★★★★☆☆ 
Ton:★★★☆☆☆ 
Extras/Ausstattung:★★☆☆☆☆ 
Preis-Leistung★★★★☆☆ 

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