The Texas Chainsaw Massacre

Horror/Thriller

Horror/Thriller

[Einleitung]
Wir haben es hier mit einem Werk zu tun, welches sein Publikum entsetze und beigeisterte zugleich. Klarer Fall, denn hier bricht nach anfänglich vermeintlicher Idylle der totale Wahnsinn aus. Denn immerhin erweckt der nunmehr vor knapp 35 Jahren veröffentlichte Titel „The Texas Chainsaw Massacre“ den Eindruck, dass durchgeknallte Geisteskranke auf Opfersuche für ihre kannibalische Absichten sind. Regisseurs und Produzents Tobe Hoopers Werk findet nun Dank Turbine Classics GmbH und mpi media group aus Österreich eine neue Veröffentlichung. Und zwar in Form einer auf 5.000 Stück limitierten Sammelschuber-Fassung zum 35jährigen Jubiläum, komplett im Originalschnitt, restauriert und ungeschnitten. Wir waren sehr gespannt auf diesen Kult-Klassiker im High Definition-Gewand auf Blu-ray und DVD in dieser Box.

[Inhalt]
„The Texas Chainsaw Massacre“ wurde als krank, pervers und gewaltverherrlichend abgestempelt, von der Kirche angegriffen, von Regierungen verboten und seinerzeit nur von den mutigsten Kritikern als „der Film, der Horror neu definierte“ gewürdigt. Das „Blutgericht in Texas“ hat das Publikum weltweit gespalten, schockiert und verblüfft, einen Maßstab in seinem Genre gesetzt und die Weichen neu gestellt. 1974 ließ Autor, Regisseur und Produzent Tobe Hooper seine düstere Vision auf die Menschheit los – eine Geschichte über fünf junge Freunde, deren unschuldige Fahrt ins Grüne an einem Sommernachmittag zum schrecklichen Alptraum wird. Für eine ganze Generation avancierte „Leatherface“ zur Horror-Ikone und der Film zum Kult.

Tobe Hoopers Kettensägenmassaker bleibt ein Meilenstein des Exploitation-Kinos und zählt auch heute noch zu den Furcht einflößendsten Horror-Filmen aller Zeiten… Zum 35-jährigen Jubiläum liegt der Klassiker in nie da gewesener Bild- und Tonqualität mit umfangreichem Zusatzmaterial auf Blu-ray und DVD vor. Es beginnt wie ein idyllischer Sommerausflug. Die 5 gutgelaunten jungen Menschen in ihrem Auto ahnen noch nicht, dass dieser freundliche schöne Tag zum entsetzlichsten, schrecklichsten und letzten ihres Lebens wird. Als ihnen in einer einsamen Gegend das Benzin ausgeht – ganz in der Nähe eines alten Schlachthofs – nimmt ihr grauenvolles Schicksal seinen Lauf.
(Quelle: Turbine Medien)

[Kommentar]
Ob das hier nun die mediale Verarbeitung von wahren Verbrechen wie der Mordserie eines Ed Gein ist, dass vermag ich nicht zu beurteilen, dafür bin ich zu wenig Hobby-Psychologe. Doch ist dies wohl der Hintergrund von Äußerungen à la „beruht auf wahren Begebenheiten“ über diesen Film hier. Und auch ohne Michael Bays 2003er Remake von „The Texas Chainsaw Massacre“ zu kennen wage ich die Behauptung, dass das Remake nicht so gut gelaufen sein kann wie das verstörende Original. Denn nach Recherche steht auch fest, dass bei der 2003er Neuaufarbeitung inhaltliche Freiheiten des Regisseurs umgesetzt wurden, die abweichend sind zum Original. Dem Sinne des Films kommt dies nicht negativ zu, er bleibt erhalten. Die Musik wirkt zuweilen etwas störend. Die Atmosphäre ist jedoch wahnsinnig intensiv und hinterlässt einen unheimlich realen Eindruck.

Im ursprünglichen Geiste ist „The Texas Chainsaw Massacre“ (folgend TCM) ein Horror-Film, wie wir ihn heute wahrscheinlich als „Jeepers Creepers“ vorgesetzt bekommen würden. Doch der zeitliche Faktor spielt bei TCM eine große Rolle, denn vor 35 Jahren war die Inszenierung schon recht „hart“ und gewagt. Über das Dreihundertfache soll der Titel während seiner Zeit in den Lichtspielhäusern eingespielt haben. 90.000 $ Produktionskosten stehen 30 Mio. $ Einspielergebnis gegenüber. TCM ist keinesfalls ein Splatter-Film oder aber besonders blutig. Drohen solche Momente, so endet die Szene, bzw. der Betrachter sieht kein Fortschreiten der Tat. Die erreicht der Titel durch eine sinnvolle Kameraarbeit. „The Texas Chainsaw Massacre“ wirkt, und das schonungslos aggressiv und grenzwertig.

[Technik]
Wir beschränken uns in diesem Review nicht auf eines der beiden Formate, sondern weiten den Test auf beide in der Box enthaltenen Medien, bestehend aus der High Definition Blu-ray Fassung und der Standard Definition DVD-Version. HD gibt es in vollen 1080p-Bildern in 1.78:1, den restaurierten Bildern sieht man die in sie investierten Arbeiten positiv an. Wie schön, dass auch die anamorphen Bilder der Standard Definition-Fassung eine gute Wirkung versprühen. „The Texas Chainsaw Massacre“ kann budgetseitig nicht viel aufweisen, daher gibt es nach der Restauration auch noch weitere Verunreinigungen und etwas Rauschen in den oftmals dunklen Aufnahmen. Damit kann man leben, denn der Transfer hat zu den vorherigen Versionen große Fortschritte gemacht.

Kommen wir zum Ton des grausigen Horror-Stücks. Es gibt ihn wahlweise, je nach Datenträger, in den Formaten DTS 5.1 HD Master Audio und Dolby Digital 2.0 Stereo und Mono in jeweils Deutsch und Englisch. Die DVD Version bietet uns Dolby Digital 5.1 Surround Sound und 2.0 Mono-Ton. Dabei ist es gar kein sonderlich großes Potenzial, welches im Inhalt von „The Texas Chainsaw Massacre“ schlummert, denn oftmals ist es die eher monoton wirkende Musik, die an Dominanz vorherrscht. Viel mehr an Ton gibt es allerdings nicht im Programm geboten. Richtig viel Räumlichkeit stellt sich nicht ein. Untertitel gibt es in beiden genannten Sprachfassungen.

[Fazit]
Welch ein Unterfangen: Turbine Classics bringt uns den Klassiker „The Texas Chainsaw Massacre“ als ansehnlichen Pappschuber mit tollem Inhalt. Denn neben der Blu-ray Disc liegt dem Set auch noch die Standard Definition DVD mit selben Inhalten bei. Und zusätzlich rundet die DVD mit den Bonusmaterialien das Angebot ab. Ob einem nun der Film an sich gefallen mag, muss ein jeder für sich entscheiden. Rund 84 Minuten krasser Horror mit authentischer Wirkung sind über das einfach gehaltene Menü anzusteuern. Ferner sind die folgenden Extras mit von der Partie:

– Audiokommentar mit Regisseur Tobe Hooper, Kameramann Daniel Pearl und Gunnar Hansen
– Audiokommentar mit mit den Darstellern Marilyn Burns, Paul A. Partain, Allen Danziger und Art Director Robert A. Burns
– HD-Abtastung vom 16mm ECO Kamera-Original
– Multi-Angle Introtext in Englisch und Deutschsprachige
– Dokumentationen „The Shocking Truth“, „Flesh Wounds“ und „Off the Hook“
– Eine Führung durch das TCM-Haus mit Gunnar Hansen
– Entfernte Szenen, Outtakes und Bloopers
– Kino-Trailer (USA, D) und US-TV- & Radio-Spots
– „The Shocking Truth“-Outtakes

Die Extras (rund 160 Minuten) sind allesamt unterhaltsam und auch inhaltlich sinnvoll. Sie geben Eindruck in die Entstehung eines sehr günstig produzierten Horror-Titels, der sein Genre maßgeblich mit definierte. Aus heutiger Sicht nach wie vor eigensinnig und unheimlich scharf in seiner Wirkung. Der Film ist in Deutschland nicht erhältlich und als beschlagnahmt deklariert. Nur über einen österreichischen Vertrieb (NSM Records) kann man ihn hierzulande beziehen. Der Preis einer der limitierten Boxen variiert recht stark für eine Video-Erscheinung. Veröffentlicht wurde die Verkaufs-Version in Österreich am 30. November 2009.

Andre Schnack, 20.01.2010

  Film/Inhalt
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  Bild
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  Ton
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  Extras/Ausstattung
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  Preis-Leistung
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