[Einleitung]
„The Legend Of Bagger Vance“ – so lautet der Titel des aktuellen Robert Redford Films von 2000 (dt. Titel: Die Legende von Bagger Vance). Nach „Der Pferdeflüsterer“ schließt Mr. Redford mit einer vielversprechenden Geschichte an seinen Erfolg an. In den Hauptrollen sind Will Smith (Independence Day), Matt Damon (Good Will Hunting) und Charlize Theron (Reindeer Games) zu sehen. Einige Nebenrollen wurden passend mit Bruce McGill und Joel Gretsch besetzt. Wir sahen uns die amerikanische Code1-Fassung von DreamWorks Home Entertainment auf DVD genauer an.
[Inhalt]
Savannah, Georgia, Anfang des 20. Jahrhunderts. Rannulph Junuh (Matt Damon) ist der Vorzeigegolfer der Gemeinde und räumt einen Sieg nach dem anderen ab. Eines Tages tritt Amerika in den ersten Weltkrieg ein, Rannulph Junuh zieht aus, um für sein Land Militärdienst zu leisten. Doch was ihn an der Front erwartet, bricht ihn. Als er zurückkommt, ist nichts mehr so, wie es vorher war. Adele Invergordon (Charlize Theron), einst sein liebster Schatz, zeigt er sich ebenso wenig, wie dem Rest der Bevölkerung, die ihn in der Vergangenheit feierte. Im sonnigen Staat der USA geht es schon bald – wie im gesamten Land – wirtschaftlich bergab: die große Depression tritt ein, viele Unternehmen und kleine Geschäfte geben auf, das Überleben wird schwieriger. Adele veranstaltet ein Golfturnier mit zwei großen Spielern und spekuliert darauf, Rannulph für das Tuniert zu gewinnen. Nur so kann sie ihren Golfplatz erhalten und wieder etwas Leben und Aufregung in das Dasein der Bevölkerung bringen. Der aus dem Nichts auftauchende Caddy Bagger Vance (Will Smith) steht Junuh dabei mit weisen Sprüchen und Tipps zur Seite…
[Kommentar]
Unter dem Namen „The Legend Of Bagger Vance“ kann man sich nicht sonderlich viel vorstellen, es ist ein Golffilm von Regisseur Robert Redford. Und ein gelungener dazu. Viele werden dem Film positive Kritik durch seine Geschichte und die Art, wie diese erzählt wird, absprechen. Doch wenn man den Film als das sieht, was Mr. Redford ihn gedacht hatte, dann wirkt er und wird die Zuschauer in den Bann ziehen. Auch ohne großes Interesse am Golfsport wird hier eine für jeden spürbare, dichte Atmosphäre erzeugt. Die Kameraführung von Michael Ballhaus und seinem Sohn ist einfach grandios, gepaart mit der wundervollen Filmmusik wird hier eine wahre Delikatesse erzeugt, wenn es um das Filmen von Golfschlägen geht. Tolle Darsteller, wunderschönen Bildeinstellungen, eine tolle Musik und und und… – das sind die positiven Seiten des Films. Sicher, dass hier eine komplett heile Welt außerhalb der Probleme von Junuh gezeigt wird, ist nicht immer sehr förderlich, doch stört es nicht so, dass der Filmspaß leidet. Mir gefiel der Film durch seine leichte Liebesgeschichte und der Geschichte der Zurückfindung einer Person zu sich selbst. Der Film und das Golftunier – welches über die Hälfte des Films einnimmt – stellen gleichzeitig auch das Leben von Junuh dar.
[Technik]
Technisch wurde von DreamWorks sehr gute Arbeit geleistet. Das anamorphe Breitbild besitzt das Format 1.85:1 und entspricht somit dem Kinoratio des Films. Der Transfer überzeugt mit knackigen, natürlichen Farben und einem harmonischen Kontrast – so kommen die schönen Aufnahmen richtig zur Wirkung. Die hohe Kantenschärfe und der üppige Reichtum an Bilddetails tun dem Geschehen sehr gut, Plastizität und Sauberkeit sind die Resultate. Rauschen, Kompressionsartefakte oder andere Beeinträchtigungen treten nicht auf.
Ton gibt es hier im Dolby Digital 5.1, 2.0 und DTS 5.1-Format in englischer Sprache. „Bagger Vance“ führt einen auch akustisch in die Welt des kleinen, weißen Balls ein. Differenzierte und weite Hintergrundgeräusche, eine klare und deutliche Sprachausgabe und der voluminöse und teilweise das ganze Geschehen sehr unterstreichende Soundtrack zeichnen den Ton aus. Und obwohl es sich um einen sehr ruhigen Film handelt, werden einige schön anzuhörende Geräusche im weiten Klangbild geboten. Untertitel gibt es ebenfalls in englischer Sprache.
[Fazit]
„The Legend Of Bagger Vance“ spricht für eine technisch hochwertige DVD-Umsetzung eines gelungenen Robert Redford-Films. All die zusammengemischten Zutaten bilden ein rundes Gesamtergebnis, dass nur durch den gerade so typischen Redford Stil bei einigen keinen Anklang finden wird. Die darstellerischen Leistungen sind in Ordnung, die Geschichte unterhaltsam und vor allem visuell sehr stark umgesetzt. Der Film läuft rund 127 Minuten und befindet sich auf einer einseitigen Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9). Als Special Features gibt es noch folgendes: Inside into „The Legend Of Bagger Vance“, Production Notes, Teaser, Trailer, Production Featurette und Cast and Filmmaker Biographies. Die Ausstattung gewinnt nicht gerade unseren Applaus, hält aber gut bei Stange. Wer einen unterhaltsamen Film sucht, vielleicht auch noch Theron- oder Damon-Fan ist, der wird hier einen Heiden Spaß erleben. Empfehlenswert.
Andre Schnack, 14.07.2001
Film/Inhalt |
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Bild |
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Ton |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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