[Einleitung]
Das Drama „The Laramie Project“ wurde 2002 von Regisseur Moisés Kaufman abgedreht. Die US-Produktion entstand nach einem Drehbuch, welches ebenfalls Mr. Kaufman anfertigte. In den Hauptrollen dieses etwas anderen Films sind Christina Ricci, Steve Buscemi, Laura Linney, Summer Phoenix, Kevin Aviance, Dylan Baker, Stephen Belber, Tom Bower, Clancy Brown, Nestor Carbonell, Bill Clinton, Jeremy Davies, Clea DuVall, Peter Fonda und Mark Webber zu sehen. Viele bekannte Darsteller geben sich hier ein Stelldichein, meist jedoch nur sehr kurz. Wir konnten die DVD aus dem Programm von mediacs testend unter die Lupe nehmen und berichten.
[Inhalt]
Nach einem grauenhaften Mord verliert eine ganze Stadt ihre Unschuld. In der amerikanischen Kleinstadt Laramie ist ein junger Mann brutal misshandelt und ermordet worden. Das Motiv: Schwulenhass. Die ganze Nation ist schockiert, und die Suche nach den Schuldigen rückt das Örtchen von einem Tag auf den anderen in das Zentrum des öffentlichen Interesses. Neben Heerscharen von Reportern machen sich auch die Mitglieder einer Theatertruppe aus New York auf den Weg nach Westen, um die Bewohner einer Stadt zu treffen, für die sich über Nacht alles verändert hat.
[aartikel]B00006JU59:right[/aartikel][Kommentar]
„The Laramie Project“ ist etwas ganz besonderes. Es handelt sich nicht um einen üblichen Spielfilm, wie wir ihn aus dem Kino kennen, sondern eher um einen beeindruckenden Tatsachenbericht – zumindest so die Wirkung. Und tatsächlich beruht das Geschehen auf traurigen Hintergründen, die sich in einer Kleinstadt in den USA zugetragen haben. Dieser grausame Mordfall verursacht in der Gemeinde, der Stadt Laramie, einen tiefen Riss und verändert die Psychologie der Stadt und der Einwohner. Die Menschen wehren sich gegen das Ausmaß einer Tat der eigenen Nachbarn und wollen zeigen, dass dies eine grauenvolle Tat war, deren Intentionen nicht nachvollziehbar sind und deren Hintergrund nicht geteilt wird. Es geht auch um die Angst und die Furcht vor der Thematik und den Gesprächen darüber. Regisseur Kaufman erzeugte eine sehr authentische Wirkung und somit auch eine beklemmende Stimmung der Erzählung. Wirkungsvoll und trotz wenig Action sehr fesselnd. Der unheimlich passende Soundtrack bedarf auch noch einer positiven Erwähnung.
[Technik]
Zur Technik des Datenträgers. Der Film über die Zerstörung der umgebenen und vermeintlich heilen Welt wurde im 1.85:1-Breitbildformat abgebildet. Der Transfer befindet sich im anamorphen Gewand auf der Scheibe und besticht durch seine natürliche Farbgebung, einen ausreichend satten und wohl ausgeleuchteten Kontrast und befriedigend vielen Bilddetails. Das Geschehen lässt ab und an leichte Verunreinigungen erkennen und besitzt leider eine gewisse Unschärfe und Softness, die sich auch auf die Kanten etwas negativ auswirkt. Von der Kompression her kaum Mängel.
Soundtechnisch wird eine Darbietung im Dolby Digital 5.1-Format geboten, wenn es sie bei dem Material auch nicht zwangsläufig erfordert hätte. Denn viel passiert in akustischer Hinsicht bei „The Laramie Project“ nicht. Es kommt auf die Sprache an, danach schließt sich der Music-Score an und erst weiter hinten finden die wenigen Soundeffekte und Einlagen auf den Surround-Lautsprechern Platz. Untertitel gibt es optional in deutschen Lettern hinzuzuschalten.
[Fazit]
mediacs bringt uns mit dieser HBO Produktion menschliche Schicksale, die Message über das Mitgefühl anderer und die Toleranz in die heimischen vier Wände. Die einseitige Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9) wurde ab einem Alter von 12 Jahren freigegeben, wobei die Zielgruppe des Films in einem etwas älteren Segment vorzufinden ist. „The Laramie Project“ läuft rund 91 Minuten und vergeht dabei wie im Fluge. Als Extras wurden im einfach gehaltenen Menü folgende Features untergebracht: Eine 5minutenlange Featurette, ein Trailer, 5 Trailer weiterer DVD-Veröffentlichungen von mediacs, 3 kurze Interviews und ein TV-Spot. Inhaltlich ganz Interessant und als Beigabe nett anzusehen. Technisch in Ordnung, inhaltlich wertvoll. Wir lernen: alles kann immer überall passieren. Und niemand sollte sich dessen sicher sein, dass es nicht auch in seiner unmittelbaren Umgebung Dinge gibt, über die er lieber nichts wissen möchte und mit denen er auch nichts zu tun haben möchte. Ein Film-Abenteuer nach wahren Begebenheiten, besetzt mit hochkarätigen Weltstars. Die Verfilmung von Interview-Transkriptionen war wahrscheinlich noch niemals spannender.
André Schnack, 29.01.2003
Film/Inhalt |
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Bild |
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Ton |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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