[Einleitung]
Sony Pictures Home Entertainment bringt uns Denzel Washington auf High Definition Blu-ray Disc als „The Equalizer“. Ein Grund, warum ich nunmehr Skepsis, gar Angst vor Baumarkt-Angestellten hegen sollte. Denn dieses Mal geht es nicht besoffen ins Cockpit für Mr. Washington als kritisch beäugter Pilot, sondern ab in den Baumarkt als vermeintlich freundlicher Nachbar mit einem Geheimnis in seiner Geschichte. Regisseur Antoine Fuqua fertigte die US-amerkanische Filmproduktion 2014 nach einem Drehbuch von Richard Wenk auf Basis einer TV-Serie. Weitere Figuren der Geschichte wurden mit Chloë Grace Moretz, Marton Csokas, David Harbour und David Meunier besetzt. Ich war gespannt auf diesen Titel und berichte aus erster Hand.
[Inhalt]
McCall (Denzel Washington) hat seine mysteriöse Vergangenheit hinter sich gelassen und lebt nun ein ruhiges Leben. Doch als er Teri (Chloë Grace Moretz) trifft, ein Mädchen in den Klauen eines gewalttätigen russischen Gangsters, kann er nicht tatenlos zusehen. McCalls Wunsch nach Gerechtigkeit ist zu stark. So beendet er seine selbst auferlegte Rente und übt mit seinen geheimen Fähigkeiten Rache für Opfer von Gewalttaten. Wer ein Problem hat, gegen wen sich das Schicksal verschworen hat, wer Hilfe von niemandem erwarten kann – McCall ist zur Stelle. Er ist der Equalizer.
(Quelle: Sony Pictures Home Entertainment)
[aartikel]B00OHL4ILU:left[/aartikel][Kommentar]
Denzel Washington als eine Art Wolf im Schafspelz. Ohne viel vorweg zu nehmen, ist hier wahrscheinlich schon nach den ersten Minuten Laufzeit klar, dass wir keinen Film über einen Angestellten eines Baumarktes vor die Augen bekommen. „The Equalizer“ hat nämlich genau dort seine Stärken und kann diese Dank Mr. Washingtons auch ordentlich ausspielen. Wir erhalten die ersten 30 Minuten einen Einblick in das Leben von Robert McCall, der im ersten Moment recht normal und gewöhnlich scheint. Doch dann wird bereits auf Grund kleinerer Details klar, dass McCall eine Vergangenheit hat, die er nicht jedem auf die Nase binden wird.
Hier setzten die Filmemacher dann alles auf eine Karte. Auf Denzel Washington. Der Oscar-prämierte Darsteller hat seine Kompetenzen in verschiedenen Gebieten, und so auch hier. Ihm gelingt die Überlieferung des ruhigen, besonnenen Charakters, der vorerst genau hinschaut und überlegt, sehr gut. Glaubhaft konzentriert er sich auf sein neues Leben als Angestellter einer Baumarktkette, pflegt seinen Kollegenkreis und ist unscheinbar. Das ändert sich, und plötzlich hat McCall wieder eine andere Agenda. Denn er beschließt beim Anblick einer fies zugerichteten und jungen Prostituierten, dass er seine Fähigkeiten noch einmal aus der Trickkiste holen sollte…
Aufbau und Ablauf verteilen sich auf immerhin über zwei Stunden Laufzeit, die mit leichten und ruhigen Momenten ausgestattet Atmosphäre und Stil aufbaut. Und dann, als wir eigentlich schon wissen, dass gleich etwas passiert, sind wir doch noch überrascht über das Tempo und die extrem geschickte Durchsetzungskraft der Figur des Equalizers. Hieraus schöpft der Film seine Momente. Sie sind gut fotografiert, von hohem choreografischen Verständnis und einer Stimmung, die hier und dort Genugtuung aufkeimen, ja sogar Selbstjustiz als Option erscheinen lässt. Gute Sache.
[Technik]
Das Bildformat des „Gleichtuers“ bemisst sich erwartungsgemäß auf 16:9 Widescreen-Abmessungen im genauen Seitenformat 2.40:1. Dabei werden die Aufnahmen in vollen 1080p präsentiert. Der Film hat ein facettenreiches Szenerie-Spektrum zu bieten. Neben schlecht ausgeleuchteten Momenten in der Nacht, bzw. in dunklen und schattigen Sequenzen spielt der Kontrast und die Fähigkeit der Schwarz- und Grauton-Abstufungen eine wichtige Rolle, die der Transfer mit Bravour meistert. Auch die mit Tageslicht durchfluteten Minuten stehen gut bis sehr gut da, es fehlt weder an Schärfe, noch an Kontrast und Sauberkeit. Auch kleine Details erfreuen sich einer hohen Schärfe und Bildruhe. Die Kompression arbeitet ordentlich und sauber.
„The Equalizer“ hat die erste halbe Stunde nicht viel nennenswerte Akustik zu bieten. Doch ist der Knoten erst einmal geplatzt, so ist dem Betrachter klar, zu was der Ton in der Lage ist. Es gibt zwei Mehrkanaltonspuren auf dem Datenträger, und zwar abgefasst im Format DTS-HD MA 5.1 in deutscher Sprache, sowie eine englischsprachige Originaltonspur im Format DTS-HD MA mit 7.1 Kanälen Leistungsumfang. Untertitel neben den genannten Sprachen auch in Türkisch vorhanden. Der getestete deutschsprachige Sound ist klar, sauber in der Ansteuerung der unterschiedlichen Kanäle und lebhaft, was die rasanten Momente des Films betrifft. Fehlerbildungen oder Störungen sind nicht mit an Bord.
[Fazit]
Gute Actionfilme, bei denen eine Person gewissermaßen nachvollziehbar rot sieht und dann in einer allumschweifenden Hasstirade die Selbstjustiz zelebriert, gibt es einige. Nur selten sind diese dann nicht mit Charles Bronson und aus der jüngeren Vergangenheit. „The Equalizer“ mit Denzel Washington gefiel mir gut, obwohl er vorhersehbarer ist, als man vorerst annimmt. Auf einer Spieldauer von rund 132 Minuten findet gelungene, teils harte Unterhaltung statt, die einen wunderbaren Mr. Washington präsentiert, der in seiner Rolle prima aufgeht. Folgende Extras gibt es auf der Disc vorzufinden:
– Rache Modus mit Denzel Washington & Antoine Fuqua: sehen Sie „The Equalizer“ durch die Augen von Robert McCall, während Denzel Washington und Regisseur Antoine Fuqua jeden tödlichen Angriff erklären
– Denzel Washington: Ein ganz anderer Superheld
– Die Entstehung von „The Equalizer“: Antoine Fuqua
– Inside „The Equalizer“
– Ein-Mann-Armee: Training und Kampftechnik
– Fotogalerie
– Drehgeheimnisse: The Equalizer
– Im Baumarkt: Heimwerker-Waffen, Kinder der Nacht
All das gibt es mit dieser High Definition Blu-ray Disc mit nach Hause. Das ist schön und kann auch inhaltlich gut unterhalten. Viele sinnvolle Informationen zur Entstehung und dem Hintergrund des Films geben sich hier die Hand und sorgen für zusätzliche Laufzeit. Technisch gelang diese BD50 mit zusätzlicher Disc für einige Extras ebenfalls gut; ihre Altersfreigabe liegt bei ab 16 Jahren. Ihr Erscheinungstermin war der 19. Februar zu einem Preis von rund 15,- Euro. Wer Denzel Washington mag, der sollte sich den „Equalizer“ unbedingt reinziehen.
Andre Schnack, 29.04.2015
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