[Einleitung]
Ha, was für ein gelungener Titel „Strippers vs. Zombies“ (Originaltitel: Zombies! Zombies! Zombies!), entstanden unter Regisseur Jason Murphy 2008 als „direct-to-video“-Erscheinung. In den Hauptrollen des arg lustlos wirkenden very B-Movie sind Jessica Barton, Hollie Winnard, Lyanna Tumaneng, Sean Harriman, Anthony Headen und Tiffany Shepis zu sehen. Was taugt der Titel von Drehbuchautor Anthony Steven Giordano? Kann der Titel durch einen gewissen Charme überzeugen oder verpufft die Hoffnung der Titulierung binnen der ersten Minuten am Gefühl des gerade noch erreichten Durchschnitts? Wir prüften „Strippers vs. Zombies“ von Tiberius Films im Vertrieb von Sunfilm auf Herz und Nieren.
[Inhalt]
Es beginnt, wie das Grauen immer anfängt: Die Experimente eines genialverrückten Wissen- schaftlers geraten außer Kontrolle. Anstatt der Menschheit zu helfen, erschafft Dr. Stewart eine Legion von Fleisch fressenden Zombies, die nach Blut gieren und über die Stadt herfallen. Die Polizei ist machtlos, alle Hoffnung scheint verloren. Doch nicht ganz, denn eine Gruppe von Stripperinnen stellt sich den Zombies entgegen. Sie verschanzen sich in ihrem Stripclub und bieten den Menschenfressern Paroli. Die Zeit der Lapdances ist vorbei, die längste Nacht hat begonnen. Hier wird gekämpft: Stripperinnen vs. Zombies.
(Quelle: Tiberius Film/Sunfilm)
[aartikel]B001D24WPI:right[/aartikel][Kommentar]
Irgendwie passt der Originaltitel „Zombies! Zombies! Zombies!“ viel besser zum Inhalt als vorerst angenommen. Unabhängig davon steht er definitiv besser zum Werk als der eingedeutschte Versuch den Inhalt bereits vorab durch die Titulierung zu verraten. Als erstes erinnerte ich mich sofort an Stücke wie „From Dusk Till Dawn“ oder auch „Planet Terror“. Selbstverständlich aber auch an die berühmten Zombie-Werke, die noch den Mainstream streifen (Dawn of the Dead, Land of the Dead) ohne dabei in den absoluten Horror-Keller hinab zu steigen. Es ist sogar so, dass sich „Strippers vs. Zombies“ wirklich gar nicht ernst nehmen möchte und teils das eigene Genre aufs Korn nimmt.
Bereits die Inhaltsangabe lässt dies erahnen und auch ansonsten verfolgt der Titel nicht das Ziel zahlreiche Klischees zu umschiffen, sondern fein und geradeaus darauf hin zu steuern. Denn das, was diesen Titel auszeichnet ist die recht simple und doch wirksame Idee halbnackte Frauen gegen die fleischfressenden Untoten antreten zu lassen. Auf diesem Wege entstehen ganz lustige Szenen und einige frische Ideen, welche beim männlichen Betrachter den Charme fleischlicher Gelüste weckt und obendrein auch noch blutrünstige Zombies bietet. In der gebotenen Mixtur lustig anzusehen, denn ein wenig Splatter-Faktor kommt ebenfalls ganz gut zur Geltung und ergibt mit dem B-Movie Charme ein gelungenes Konzept.
[Technik]
Kommen wir zum technischen Teil. Ja, für einen solch günstigen Erstlings-Titel kann auch die technische Abbildungsqualität durchaus überzeugen und wir möchten uns über das anamorphe Bild im 16:9-Format nicht nennenswert beschweren. Das genaue Seitenverhältnis bemisst sich auf die Kantenlängen 1.85:1, was ein entsprechendes Wiedergabegerät voll ausreizt. „Strippers vs. Zombies“ gelingt eine ausreichend natürliche Wiedergabe. Alle Bilder hinterlassen einen leichten „mittendrin“-Flair, was auch im eingesetzten Equipment begründet liegt. Kontrast und Farbgebung gehen grade noch so in Ordnung und es entstehen ausreichend plastische Bilder. Wenngleich die Ausleuchtung nicht immer durchweg gefällt, so stimmen Kantenschärfe und Detailgrad.
Tonal kommen Stripperinnen sowie Zombies gut zur Geltung. Einen Vergleich mit den aktuellen Heimkino-Eingängen sollte „Strippers vs. Zombies“ scheuen, trotz der Ausstattung mit modernen Mehrkanaltonformaten. Denn das Budget und die Erfahrung der Filmemacher gaben nicht ausreichend her, um dieses Match erfolgreich zu bestehen. Bedeutet jedoch nicht, dass wir hier einen schlechten Sound vorgesetzt bekommen. Der Film besitzt Stärken in der Dialog-Abbildung und bei der Ausgabe von einer unterhaltsamen musikalischen Begleitung bis hin zu einigen nett anzuhörenden Soundeffekten. Die räumliche Weite hingegen bleibt ein wenig auf der Strecke. Es gibt englischen Dolby Digital 5.1- und deutschen Dolby und DTS 5.1-Sound.
[Fazit]
Sunfilm Entertainment bringt uns mit „Strippers vs. Zombies“ zwar kein großes Kino, dafür jedoch einen Film, der sich nicht nur mit Party-Tauglichkeit rühmen kann, sondern der auch einen ansehnlichen Unterhaltungswert aufgrund seines „leicht bekleidete Frauen-Zombies“-Faktors aufweist. Das rund 82minutenkurze Stück befindet sich auf einer einseitigen Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9) und wartet mit einem etwas schnöden und doch einfach zu bedienenden Menü auf. Folgendes Bonusmaterial findet der Käufer vor:
* Audiokommentar mit dem Regisseur
* Bloopers (ca. 7 Min.)
* Making of (ca. 16 Min.)
* engl. und dt. Trailer zum Hauptfilm
* 7 Trailer zu weiteren DVD-Veröffentlichungen
Kurios: der als Making of-deklarierte Programminhalt entpuppt sich vielmehr als ein Hinter den Kulissen-Mitschnitt; wie dem auch sei, inhaltlich gefällt das gebotene Programm ganz gut. Auch der Audiokommentar gefällt, denn die noch weitgehend jungen und unerfahrenen Filmemacher haben eines zu berichten. Die Horror-Comedy kommt entsprechend ohne Altersfreigabe daher und ist seit dem 10. Oktober in der Videothek zu haben. Im November folgt die Verkaufsfassung zu einem Preis um einen Dutzend Euro.
Andre Schnack, 20.10.2008
Film/Inhalt |
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Preis-Leistung |
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