Spione im Tierreich

Dokumentation

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[Einleitung]
„Spione im Tierreich“ bietet auf vier Sendungen verteiltes Wissen, dass nicht nur durch den eigenen Gehalt, sondern vor allem auch durch die Art und Weise der Aufbereitung und Vermittlung überzeugen will. Ich konnte mir die vier Sendungen in High Definition aus dem Angebot von polyband genauer anschauen. John Downer führte Regie und schrieb auch das Drehbuch zu der kleinen Doku-Mini-Serie. Vor der Kamera spielen auch gar nicht vorrangig Menschen die Hauptrollen, sondern die Tiere. Als Abgrenzung zu anderen Doku‘s frohlockt dieses Paket mit der Besonderheit einer Roboterkamera im Kostüm der jeweiligen Artgenossen, um besondere Bilder einzufangen.

[Inhalt]
Inwieweit unterscheidet sich der Mensch eigentlich von den Tieren? Tiere können Zuneigung zeigen, trauern, andere täuschen und höchst erfinderisch sein – genau wie der Mensch auch. Mithilfe neuester Kameratechniken zeigt diese vierteilige Dokumentation, wie ähnlich uns unsere tierischen Freunde in vielerlei Hinsicht doch sind: Elefanten-Weibchen, die ihren verwandten Geschlechtsgenossinnen als Hebamme zur Seite stehen. Männliche Laubenvögel, die eine Art „Schmuck“ anhäufen, um den weiblichen Laubenvögeln damit zu imponieren. Flusspferde, die sich pediküren. Affen, die sich zum Spaß betrinken und ordnungswidrig verhalten, und Schimpansen, die sich als „Ordnungshüter“ begreifen, um diesem Treiben Einhalt zu gebieten.

Die vier Episoden sind dabei ebenso unterhaltsam wie lehrreich und zeigen hinreißende Momente tierischen Miteinanders! Nach „Pinguine hautnah“ und „Delfine hautnah“ das neue BBC-Doku-Wunderwerk von Tierfilmer John Downer! Die Episoden im Überblick:

1) Zuneigung
2) Intelligenz
3) Freundschaft
4) Unfug
(Quelle: polyband)

[aartikel]B077ZCTV1H:left[/aartikel][Kommentar]
Eigentlich geht es hier um die Vergleichbarkeit zwischen der Tierwelt mit einer Auswahl an Vertretern und den Menschen mit unserer Erfahrung über uns selbst. Ich muss sagen, dass ich hierfür zugänglich bin, da ich wahrscheinlich auch als dreifacher Hundehalter anfälliger für so etwas wie hier bin. Wie dem auch sei, der Inhalt ist gut ausgestaltet und ausreichend voneinander abgegrenzt. Der Aufbau und Ablauf der vier Sendungen ist wenig speziell und umsorgt mit einer klassischen, soliden Güte. Der Informationsreichtum ist in Ordnung, wenngleich nicht erschlagend oder zu dünn.

Allerdings gerät das, was als Besonderheit und Abgrenzungsfaktor gefeiert wird, der roboterähnliche Artgenosse auf Foto-Mission, qualitativ nur in den Bereich der belustigenden Gefilde und fasziniert dann doch nicht so, wie ich mir das gewünscht hatte. Keine Frage, die Bilder sind wirklich gut gelungen und bereiten Freude. Die technische Unterstützung vor Ort durch den Roboter verkommt somit eher zu einer technischen Spielerei als zu einem wirklich bahnbrechenden Mehrwert. Davon ab sind die Dokumentationen informativ gelungen und angenehm gestaltet.

[Technik]
„Spione im Tierreich“ ist technisch eine Dokumentation auf der Höhe der Zeit. Wir bekommen es mit High Definition Aufnahmen zu tun, die sich im Format 1.78:1 auf dem Datenträger befinden. Technisch ist das alles nicht sonderlich erwähnenswert oder auf einem besonders hohen Niveau angesiedelt, allerdings für die Umstände (Kamera im kleinen Roboter) und die gebotene Aufnahmetechnik ist alles sehr ordentlich und solide. „Spione im Tierreich“ sortiert sich somit glatt und ohne weiteres Aufsehen in den Durchschnitt. Die Farben sind – bei den sonnigen Bildern vor allem – recht knackig und die Sauberkeit hoch.

Immer wieder haben die Sachsendungen im direkten Vergleich weniger auf dem Kasten, als die Spielfilme und Hollywood-Produktionen. Weniger überraschend eigentlich. Auch hier hören wir dem gebotenen Ton etwas die Thematik ab und sehen es dem Format an: DTS-HD 2.0. Die beiden Kanäle reichen aber offen gestanden auch aus. Der Sound ist klar, die unterschiedlichen Elemente sind gut voneinander abgegrenzt und hoher Qualität, ohne dabei eben eine gewisse Räumlichkeit aufzuweisen. Davon ab erhalten wir fehlerfreien und sauber klingenden Sound.

[Fazit]
„Spy in the Wild“ – so der Originaltitel der Dokumentarreihe – kommt schlussendlich mit einer gelungenen technischen Darbietung in den Handel. Der rund 212 Minuten umfangreiche Inhalt, also viermal rund 52 Minuten auf einer Blu-ray Disc ohne Altersfreigabe. Es handelt sich um ein Info-Programm gemäß §14 JuSchG. polyband veröffentlichte diesen Titel am 23. Februar 2018 zu einem Preis von rund 21,- Euro. „Spy in the Wild“ bietet neben den vier Episoden auch noch ein Making-of mit dem Titel „Treffe die tierischen Agenten“ mit rund 53 Minunten Laufzeit. Wer gut unterhalten werden will, der kommt hier auf seine Kosten.

Andre Schnack, 15.03.2018

Film/Inhalt:★★★☆☆☆ 
Bild:★★★★☆☆ 
Ton:★★★☆☆☆ 
Extras/Ausstattung:★★★☆☆☆ 
Preis-Leistung★★★☆☆☆ 

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