[Einleitung]
Eine deutsche Komödie, die auf wahren Begebenheiten beruht und auch noch prächtig unterhält? Keine Selbstverständlichkeit, dass weiß ein jeder, der sich etwas mit Kino und Film auseinandersetzt. „Schtonk!“ gehört zu den schöpferischen Ergebnissen von Regisseur Helmut Dietl und kam 1992 in die Lichtspielhäuser. Ulrich Limmer zeichnete als Drehbuchautor verantwortlich und arbeitete auf einer wahren Grundidee, schmückte diese zu Gunsten guter Unterhaltung wohl aber auch entsprechend mit fiktiven Elementen aus. In den führenden Rollen sehen wir Götz George, Uwe Ochsenknecht, Christiane Hörbiger, Harald Juhnke und Veronica Ferres. Diese High Definition Blu-ray Variante erscheint von EuroVideo.
[Inhalt]
Der schmierige Illustrierten-Redakteur Hermann Willié (Götz George) startet 1983 den Coup seines Lebens: Bei einem „Kameradschaftsabend“ trifft er den schlitzohrigen Kunthändler Dr. Knobel (Uwe Ochsenknecht), der gerade ein geheimes Tagebuch des Führers fertiggestellt hat und präsentiert. Willié wittert eine Weltsensation. Seine Zeitung zahlt jeden Preis, um die deutsche Geschichte endlich umschreiben zu können. Stolz präsentiert Willié seine Entdeckung einer erstaunten Öffentlichkeit. Er wähnt sich am Ziel seiner Träume, als die Bombe platzt…
(Quelle: EuroVideo)
[aartikel]B017S7HA0A:left[/aartikel][Kommentar]
Es geht hier um den ganz großen Betrug. Die gigantische Lüge, deren Ausmaß zuvor mit Sicherheit nicht eingeschätzt wurde. Eine Idee und eine Geschichte, die keinesfalls fiktiv ist, sondern auf wahren Begebenheiten beruhen. Und genau das, genau diese Tatsache ist es, die das ganze Filmstück unheimlich interessant erscheinen lassen. Neben der unwichtigen Nebensächlichkeit, dass es sich eben um vermeintliche Tagebücher Adolf Hitler’s handelt. „Schtonk!“ – das ist nicht nur ein lustiger und sonderbar anmutender Titel, sondern auch eine witzige deutsche Komödie. In relevanten Rollen Götz George und Uwe Ochsenknecht. Herrlich. Gelungen gemacht.
[Technik]
Der Film ist bereits älter. So kommt es auch, dass wir es mit einer Qualität zu tun bekommen, die einem Vergleich mit aktuellen Werken nicht standhält. Und so schön es auch ist, diesen Film in High Definition zu sehen, so hält sich der dadurch bedingte Vorteil in Grenzen. Kontrast, Farben, Ausleuchtung und Detailgrad: alles mehr oder weniger Durchschnitt. Die Bildruhe ist hoch, die Kantenschärfe in Ordnung und es entsteht ein ausreichend natürlich wirkendes Bild. Seitens der Kompression gibt es nichts Negatives zu vermelden, nur selten tritt ein gewisses Rauschen im Untergrund auf. Das Seitenverhältnis bemisst sich auf die Maße 2.35:1 in 1080p.
DTS HD Master Audio gibt es als Tonformat vorzufinden. Wahlweise vernehmen wir 5.1 oder aber 2.0 Kanäle dabei. Weitere Soundtracks oder Untertitelspuren sind nicht vorhanden. „Schtonk!“ bietet keinen sonderlich lebhaften oder dynamischen Ton, vielmehr konzertiert sich die Akustik auf die Dialoge, etwas musikalische Begleitung und einige wenige Hintergrundgeräusche, die allesamt sinnvoll abgemischt daher kommen, denen es jedoch stark an der räumlichen Weite mangelt. Rauschen oder andere negative Effekte treten nicht auf und wenn das Publikum nicht sonderlich erpicht darauf ist, das hier brachialer und Effekt beladener Ton herrscht, so kann man doch zufrieden sein.
[Fazit]
Bietet der Film nun einen echten Mehrwert durch seine High Definition Darreichungsform? Nein, nicht wirklich spürbar. Zu wenig Ausstattung dafür, zu durchschnittlich ist die technische Darbietung. Auf rund 114 Minuten bietet sich somit ein – meines Erachtens – kleines Juwel deutscher Komödie auf einer rundum ordentlichen Blu-ray Disc. Die Altersfreigabe ist bei ab 6 Jahren angesetzt. Der 1991 veröffentlichte Titel erblickte am 15. Januar diesen Jahres das Licht der Heimkinowelt. Der Preis befindet sich im erwarteten Rahmen, angesichts der praktisch nicht vorhandenen Ausstattung ist dieser moderat, allerdings nicht niedrig. Fans des Films bleibt als Alternative nur der Boykott.
Andre Schnack, 09.02.2016
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