[Einleitung]
Jack Black gehört nunmehr seit einigen Rollen zu den besseren Comedy-Artisten vor der Kamera Hollywoods. In „Schwer verliebt“ und „Zickenterror – Der Teufel ist eine Frau“ bewies er Talent, welches in dem wunderbaren „High Fidelity“ zu glanzvollen Momenten führte. In Richard Linklater’s „School Of Rock“ dreht sich alles um Musik, und zwar Rock-Musik. Und neben einer ganzen Horde an Jung-Schauspielern und Joach Cusack ist es vor allem der charismatische und lustig Mr. Black, der hier die Show bestimmt. Die DVD erscheint aus dem Programm von Paramount Home Entertainment und wir konnten uns ein Bild der technischen und inhaltlichen Qualitäten machen.
[Inhalt]
Dewey Finn (Jack Black) ist der wahrscheinlich einzige, der an seine Karriere als Rock-Röhre und talentierter Musiker glaubt. Seine Band wirft ihn somit kurzerhand heraus, unbeeindruckt der Tatsache, dass Dewey Leadsänger und Gründer war. Karrieresprünge in diesem Business sind schwer – denkt er und heuert unter falschem Namen als Aushilfslehrer bei einer Schule an. Die Opfer: seine Schulklasse. Die jungen und wissbegierigen Kids erfahren fortan viel über das Wesen des Rock’n Roll, die größten Titel und besten Bands. Musik-Besessenheit steht hier im Vordergrund, Dewey nimmt es mit den Regeln und Erziehungsmaßnahmen nicht so genau und schließlich fliegt seine inszenierte Farce auf…
[aartikel]B00024G84G:right[/aartikel][Kommentar]
Wenn ich an eine Comedy mit viel Musik im Inhalt denken muss, kommt mir immer „High Fidelity“ in den Kopf. „School Of Rock“ geht hier einen anderen Weg. Nicht die Charaktere und die wunderbare Geschichte spielen hier die tragenden Elemente, es stehen vielmehr der lustige Verlauf der Story und die zahlreichen Gags im Vordergrund. Insbesondere die Beziehung zwischen dem vermeintlichen Lehrer und seiner Klasse, bzw. Band, sorgt für spaßige Filmminuten. Hier und dort steckt sogar etwas Wahrheit in den Sätzen der Figuren, was in Anbetracht Jack Blacks nicht immer einfach zu glauben erscheint. Es wird viel Klamauk über die Band geboten und Mr. Black stellt wirklich eine fantastische Darbietung dar. In der 36. Minute gibt es eine herrliche Performance von ihm, als er seine Schulklasse unterrichtet, oder besser, ausrichtet. Ganz nebenher geht es jedoch auch um mehr. Freundschaft un Zusammenhalt werden genau so geprobt wie die persönliche Eigenentwicklung.
Jack Black vermittelt das Gefühl des Rock’n Roll genial und genial lustig. Auch über längere Aufnahmen, stets vom feinsten Rock-Soundtrack unterlegt, glänzt Mr. Black auf ganzer Linie. Gestik und Kommentare haben und amüsieren mit Charme. Die Chemie zwischen ihm und den beteiligten Kindern stimmt und es keimt eine dichte Atmosphäre auf.
Das gesamte Produktionsdesign weist hohe Qualität auf. Trotz einem ausreichenden Budget wurde mit verhältnismäßig geringem Aufwand viel Stimmung geschaffen. Sets, Masken und Kleidung haben eine gewissen Charme und harmonisieren miteinander. Die musikalischen Seiten des Films sind sehr titelorientiert ausgefallen, was mit einer sorgsamen Auswahl bestätigt wird, Rock vom besten. Unter diesem Einfluss driftet der Verlauf jedoch zuweilen ins Alberne ab. Großen Tiefsinn darf man nicht erwarten, dafür jedoch angenehme Unterhaltung.
[Technik]
Der Bildtransfer bemisst sich auf das Originalformat 1.85:1 und füllt die komplette Mattscheibe eines 16:9-TV Geräts aus. Anamorph erfreut sich der Transfer eines angenehmen Detailgrads und trumpft mit einer fidelen Schärfe auf, die auch bei den seltenen raschen Bewegungen den Anforderungen standhält. Überwiegend findet das Geschehen in geschlossenen Räumen statt, die Ausleuchtung zieht eine natürliche Farbwiedergabe und einen angenehmen Kontrast nach sich. Der Sättigungs-Level gewinnt durch subtile Authentizität. Rauschen, Verunreinigungen oder andere Störfaktoren treten praktisch nicht erkennbar auf. Die gesamte Qualität gewinnt keine Preise, wird den heutigen Anforderungen an aktuelle Produktionen auf DVD jedoch gerecht.
Tontechnisch hat es der Film in sich und es wird mehrkanaliger Dolby Digital 5.1-Sound in den Sprachen Englisch, Deutsch und Türkisch geboten. Und das auch noch in einem Film über Musik. Der dynamische Umfang des Tons kann sich sehen lassen und wenn die Klasse den euphorischen Ausführungen des Rock’n Roll Fanatikers lauscht herrscht Ruhe, die dann rasch in gute Akustik-Action umkippen kann. Wir werden Zeuge eines gesunden Getriebes aus klaren Höhen und Tiefen und einem gelungenen Bass. Musikalische Einlagen kommen zwar nicht exklusiv vor, dafür gibt es oftmals song-technisches Beiwerk mit Stimmung. Klarheit mit sauberer Wiedergabe der Sprachausgabe gehört zur Kompetenz des Soundtracks. Sauber und frei um Störungen gewinnt der Ton die Gunst der Betrachter.
[Fazit]
„School Of Rock“ bietet mächtig viel gute Laune und gute Musik. Es wird auf einfache und verträgliche Art und Weise Unterhaltung für ein breites Altersspektrum geboten. Wer jedoch einen Konkurrent und Nebenbuhler zu „High Fidelity“ erhofft, der wird enttäuscht – hier handelt es sich um eine einfache Comedy auf rund 105 Minuten Laufzeit. Zum Einsatz kam eine einseitige Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9), welche sich in einem Amaray-Case aufhält. Ein toll animiertes Eingangs-Menü bietet einen guten Start in den Spaß. Die Extras dieser „School Of Rock“-DVD Erscheinung können mit den folgenden Punkten umschrieben werden:
* Audiokommentar mit Jack Black und Regisseur Richard Linklater
* Audiokommentar mit 7 Kindern der School Of Rock
* „Gelernte Optionen der School Of Rock“ (rund 25 Minuten Interview-Ausschnitte und Behind-The-Scenes Aufnahmen)
* „Jack Blacks Verbindung zu Led Zeppelin“ (wenige Minuten an Aufnahmen, in denen Jack Black versucht Led Zeppelin für den Titelsong des Films zu begeistern)
* 2 Video-Tagebücher
* Kinotrailer
* Optionale Untertitel in Englisch, Deutsch, Türkisch
Das Bonusmaterial offeriert interessante und kurzweilige Einblicke in die Entstehung und beleuchtet etwas die Hintergründe der Produktion und der beteiligten Personen. Die gebotenen Features zählen allerdings heute zur Durchschnittskost und gewinnen dadurch nicht viel Punkte. Wem das egal ist und wer auf eine einfach köstliche Performance von Jack Black hofft, der sollte sich für ein Ausleihen oder gar den Kauf dieser Disc entschließen. Die Technik bietet eine solide Basis. Für Film und Extras gilt eine FSK von 6 Jahren.
Andre Schnack, 12.10.2004
Film/Inhalt |
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Ton |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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