[Einleitung]
„Ricki – Wie Familie so ist“ sah ich mir mit meiner lieben Frau an. Es handelt sich um einen Film, in dem die führenden Rollen von Darstellerinnen und Darstellern übernommen wurden, die zu meinen Kindeszeiten bereits schauspielerten. So sehen wir Meryl Streep und Kevin Kline in den führenden Rollen neben Mamie Gummer (Tochter von Meryl Streep) und weiteren. Diese Standard Definition Disc kommt aus dem Angebot von Sony Pictures Home Entertainment und ich konnte mir den Film genauer anschauen und war gespannt darauf, wie die mittlerweile 67jährige Oscar-Preisträgerin hier als versuchter Rockstart überzeugt.
[Inhalt]
Die dreifache Oscar®-Gewinnerin Meryl Streep dreht mächtig auf und schlägt völlig neue Töne an – als Rocksängerin und Gitarristin in der mitreißenden Komödie „Ricki – Wie Familie so ist“. Regie führte Oscar®-Preisträger Jonathan Demme nach einem Drehbuch der ebenfalls mit einem Oscar® ausgezeichneten Diablo Cody. Ein Film mit einer Menge Musik, vielen Live-Performances und Meryl Streep als Gitarrengöttin. Sie spielt Ricki Rendazzo, eine Frau, die in ihrem Leben einst eine Menge Fehler gemacht hat, um ihren Traum, ein Rockstar zu werden, zu verwirklichen. Als sie nun nach Hause zurückkehrt, bekommt sie die Chance, mit ihrer Familie endlich wieder alles ins Reine zu bringen.
(Quelle: Sony Pictures Home Entertainment)
[aartikel]B014U1XINK:left[/aartikel][Kommentar]
Meryl Streep ist zweifelsfrei eine grandiose Darstellerin. Doch auch, dass sie nicht jedermanns Geschmack trifft, kann ich mehr als nur nachvollziehen. Sie hat ein unglaubliches Talent, in die unterschiedlichsten Rollen zu schlüpfen. So mimt sie hier eine rockige Überlebenskünstlerin, die sich mit ihrer Band „The Flash“ über Wasser hält und knapp den Alltag bestreiten kann. Und das, während ihre Kinder bei ihrem Vater wohnen, der aus finanziellen Aspekten betrachtet das ziemliche Gegenteil der Mutter darstellt. Kevin Kline spielt den Vater gekonnt, routiniert und wirkt ein wenig alt dabei. Meryl Streep’s Tochter spielt … die Tochter, die von ihrem frisch geheirateten Mann verlassen wurde. Das ist das Setting in dem „Ricki and The Flash“ abläuft.
Der Titel beschränkt sich dabei auf wenige Lokalitäten und setzt vollends auf die darstellerischen Leistungen. Diese sind auch alle gut. Das Drehbuch ist es, was hier und dort sehr schwächelt. Denn so richtig viel gibt es hier nicht zu sehen, wenn man ehrlich ist. Der Kern, die Familienangelegenheiten, kommen gut zur Geltung und zeigen viele Details des Lebens auf. Jeder geht damit eben etwas anders um und doch sind wir in vieler Hinsicht trotz all der oberflächlichen Unterschiede vergleichbar in dem, was wir tun und wie wir solche Situationen und Gegebenheiten sehen und bewerten und mit ihnen umgehen. Ricki zeigt uns, dass Musik ein Lebensstil sein kann, Familie wichtig ist und das mit einer Hochzeit vieles enden und beginnen kann.
[Technik]
Nun hatte ich hier die Standard Definition Fassung vor den Augen. Und diese erweist sich nicht als Leistungsträger in Bezug auf die klaren Bilder mit vielen Details, die wir uns vielleicht gewünscht haben. Dennoch versucht sich der Transfer im Format 2.40:1 und vollzieht auch überwiegend ordentliche und ansehnliche Bilder auf dem Wiedergabegerät. Wir erleben wenige Außenaufnahmen, vielmehr jedoch Interieurs der Kneipe, in der Ricki mit ihrer Band durchstarten will – seit Jahren. Oder aber Aufnahmen des luxuriösen Hauses, in der ihr Ex-Mann mit der restlichen Familie wohnt. Alles ist ruhig und die Bilder ausreichend kontrastreich und farbenfroh. Auch die Kompression arbeitet sehr zufriedenstellend.
Für einen Film über Familie kann ein ruhiger Ton bestimmt genügen. Hier hingegen ist das anders, da wir es mit einem ausgeprägten Musik-Element zu tun bekommen. „Ricki – Wie Familie so ist“ bietet einige Einlagen, die eben genau von der musikalischen Fähigkeit des Transfers leben. Sie sind es, die dann dafür sorgen, dass notwendige Atmosphäre außerhalb der Dialoge entstehen. Hierzu nutzte man einen Dolby Digital 5.1 Ton, wahlweise in den Sprachen Deutsch, Englisch, Italienisch und Französisch. Er hat ausreichend Weite und Dynamik aufzuweisen, kann allerdings durch keine nennenswerten Effekte oder Besonderheiten glänzen und bleibt somit etwas im Mittelfeld stecken. Untertitel sind in zahlreichen Fassungen verfügbar.
[Fazit]
Widmen wir uns dem Ende dieses Reviews. Eines noch vorweg: mir ist die Inhaltsangabe deutlich zu euphorisch und sie wirkt mir auch zudem etwas unpassend. Dafür, dass derart „viel Oscar“ in dem Film steckt, bin ich letztlich mit dem Endergebnis nicht richtig einverstanden. 97 Minuten finden Platz auf einer einseitigen und zweischichtigen DVD (Typ 9) und fühlen sich dort auch wohl, eben mit den vorgenannten technischen Gegebenheiten. An zusätzlichen Materialien finden wir auf der Disc folgendes vor:
– Vorbereitung auf Ricki: Making of & Ricki – Wie Familie so ist
– Vorstellung von Besetzung und Drehteam
– Entstehung einer Rockgöttin
– Der Kern der Geschichte
„Ricki“ hat es nicht geschafft sich in mein Herz, welches unentwegt für gute Geschichten schlägt, zu bohren. Das liegt nicht (nur) an inhaltlichen Längen, sondern auch an der mittelmäßig gesponnenen Story. Veröffentlichungstermin war der 14. Januar 2016, die FSK liegt bei ab 0 Jahren und der Preis liegt bei rund 15,- Euro. Für Meryl Streep-Fans mit Sicherheit interessanter als für alle anderen, die ebenfalls Hollywood-Filme mögen.
Andre Schnack, 16.02.2016
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