[Einleitung]
Sony Pictures Home Entertainment veröffentlichte uns „Prom Night“ 2008, und im November erschien die DVD-Fassung des Titels im Handel. Es handelt sich dabei um ein Remake des 1980 abgedrehten und gleichnamigen Thrillers mit Leslie Nielsen und Jamie Lee Curtis in den führenden Rollen. Dieses Mal versuchte sich Filmemacher und Nelson McCormick nach einem Drehbuch von J.S. Cardone an dem Stück. In den Hauptrollen sind neben Brittany Snow, Scott Porter, Jessica Stroup, Dana Davis und James Ransone auch weitere zu sehen. Wir nahmen den US Teenie-Horror Titel unter die Lupe und gingen auf den Abschlussball,… mal sehen, was passiert.
[Inhalt]
Nachdem Donnas Eltern und jüngerer Bruder von ihrem ehemaligen, psychopathischen Lehrer brutal ermordet wurden, versuchen Freunde und Verwandte Donnas Leben wieder in „normale“ Bahnen zu lenken. Der Abschlussball, die sogenannte ‚Prom Night‘, soll für sie die schönste Nacht ihres Lebens werden. Doch die grausame Vergangenheit holt sie ein: Der Killer ist aus dem Gefängnis ausgebrochen und will sich nun an allen rächen, die sich ihm und seiner krankhaften Liebe zu Donna entgegenstellen – und zwar ausgerechnet in der Nacht des Abschlussballs. Jetzt stellt sich nicht mehr die Frage, wer Prom Queen wird, sondern: Wer wird diese Nacht überleben?
(Quelle: Sony Pictures Home Entertainment)
[aartikel]B001FBIZUK:right[/aartikel][Kommentar]
So einfach das Konzept auch ist, so mannigfaltig sind Faktoren, die schief liefen. Es beginnt mit der an sich einfachen Story. Bereits die Inhaltsangabe trifft eine recht konkrete Aussage über den Verlauf der Story. Doch dann irritiert der Aufbau und Ablauf selbiger den Betrachter mit Verwirrungen. Es wird nicht recht klar, was wer in dieser Erzählung wirklich treibt. An sich nicht weiter wild, hier hingegen in einem Ausmaße, welches dafür Sorge trägt, dass die Figuren nicht glaubhaft wirken. Wichtig ist in solchen Werken, dass dem Betrachter weder Motive noch Gründe für etwaige Morde bekannt sind, so dass der Spannungs-Höhepunkt gen Ende adäquat aufgelöst werden kann. Hier ist dies nicht gegeben.
Unabhängig davon sortieren wir aus heutiger Sicht „Prom Night“ in die Teenie-Slasher oder auch Teenie-Horror Filme ein, die dazumal durch die „Scream“-Reihe von Wes Craven stark geprägt wurde. Dem Abschlussball von 2008 fehlt es an der schauderhaften und unheimlichen Art, um den Betrachter wirklich einzufangen. Wogegen Spannung keine Mangelware ist und sie auch entsprechende Wirkung zeigt. Letztlich kommt der Thriller nicht an das Mittelfeld des Genres heran und geht leider ein wenig unter. Dabei hat mir die Idee den Jamie Lee-Curtis Klassiker aus den 80er Jahren erneut aufzusetzen durchaus gut gefallen.
[Technik]
„Prom Night“ tritt im 16:9-Format aufs Parkett. Und zwar anamorph codiert und im Seitenverhältnis 2.40:1. Das sieht nicht nur auf dem ersten Blick ganz gut aus, auch dem zweiten Blick hält der Transfer durchaus stand. Positiv stechen neben dem Kontrast auch die Anzahl der Bilddetails hervor. Es entsteht eine plastische Präsentation mit knackigen Farben, die nur selten durch sehr zartes Rauschen ein wenig getrübt wird. Als verbesserungswürdig stufen wir die Konturenzeichnung und die Sauberkeit ein, insbesondere bei optisch anspruchsvolleren Aufnahmen kommt die spürbare Weichheit des Bildes zum Vorschein. Kompressionsartefakte bleiben dem Publikum erspart.
Bodenständig geht es auch im akustischen Segment zu. Hier erleben wir wahlweise Dolby Digital 5.1-Ton in den Sprachfassungen Deutsch und Englisch. „Prom Night“ gehört mit Sicherheit nicht zu den Werken, die eine Auszeichnung für guten Ton erhalten, kann die Erwartungen, die das gewählte Genre an den Film stellt hingegen ausreichend erfüllen. Nach einem sehr guten Beginn mit Musik im Intro folgen eher dialogstarke Sequenzen und die hinteren Kanälen sind den spannungsgeladenen Momenten und den sporadischen Hintergrundgeräuschen vorbehalten. Untertitel vorhanden in Deutsch, Englisch und Türkisch.
[Fazit]
„Prom Night“ gehört leider nicht zu den Filmen, die sich einen Platz in der „zu sehen-Liste“ erobern können. Dazu fehlt es dem Werk an Originalität. Der rund 85minutenlange Thriller kann zudem kein Mitgefühl beim Betrachter aufbauen, was für einen Film in dem Menschen ermordet werden eine schlechte Ausgangssituation darstellt. Die einseitige Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9) weist neben dem Hauptfilm noch folgende Bonusmaterialien auf:
* Filmkommentare von Regisseur Nelson McCormick, Brittany Snow und Johnathon Schaech
* 5 entfallene Szenen und ein alternatives Ende
* Die besten Versprecher (ca. 2 Min.)
* Bridgeport High Vikings – Video Jahrbuch (ca. 5 Min.)
* Making Of (ca. 12 Min.)
* Profil eines Killers (ca. 5 Min.)
* Schauriger Platz – Die perfekte Location (ca. 5 Min.)
* Abschlussball-Geschichten der Darsteller (ca. 6 Min.)
* Trailer
Für einen Film dieses Kalibers bezeichnen wir die Ausstattung quantitativ als gelungen. Qualitativ sieht das leider auch ein wenig anders aus, denn bis auf die direkten Filmbezüge gibt es auch „weniger interessante“ Materialien im Fundus vorzufinden. „Prom Night“ erschien am 18. November mit einer Altersfreigabe von ab 16 Jahren. Für wen „Prom Night“ als Hoffnungsträger – egal ob im Sinne eines Remakes oder aber als Stellvertreter des Teenie-Horrors – gilt, dem sei Vorsicht angeraten.
Andre Schnack, 25.02.2009
Film/Inhalt |
:
|
||
Bild |
:
|
||
Ton |
:
|
||
Extras/Ausstattung |
:
|
||
Preis-Leistung |
:
|