[Einleitung]
Timothy Linh Bui führte bei diesem US-amerikanischen Drama Regie, arbeitete mit an der Geschichte und schrieb das Drehbuch. Wir sprechen von „Powder Blue“, dem letzten Kinofilm mit Patrick Swayze in einer relevanten Rolle. Die Hauptfiguren werden dargestellt von Jessica Biel, Ray Liotta, Forest Whitaker und Eddie Redmayne. Im Film über eine vermeintlich besinnliche Zeit, die Weihnachtszeit in einer Metropole wie Los Angeles konfrontiert uns mit verschiedensten persönlichen Schicksalen. Der Film erschien 2009 und wird hierzulande im Vertrieb von Sunfilm Entertainment veröffentlicht. Wir konnten uns das gute Stück genauer ansehen.
[Inhalt]
Weihnachtsabend in Los Angeles. Eine Zeit größter Hoffnung, aber auch tiefer Verzweiflung. Vier Menschen, vier Leben, aber doch sind alle miteinander verbunden: Rose (Jessica Biel), deren Sohn im Koma liegt und die als Stripperin arbeitet. Jack (Ray Liotta), der nach 25 Jahren aus dem Gefängnis entlassen wurde und nach seiner Tochter sucht. Charlie (Forest Whitaker), der den Tod seiner Frau nicht verwinden kann und am liebsten sterben will. Ihre Sünde ist Liebe. Ihre Rettung: Hoffnung, die selbst an dunkelsten Plätzen gedeihen kann.
(Quelle: Sunfilm Entertainment)
[aartikel]B002PI1TJG:left[/aartikel][Kommentar]
„Powder Blue“ ist von Beginn an unheimlich atmosphärisch. Der Film schafft es binnen der ersten Minuten eine solch negative und berührend traurige Stimmung aufzubauen, dass man sich selbst nach einem erlebten, weniger angenehmen Tag noch ganz gut fühlt – es gibt halt immer jemanden, dem es noch mieser geht. Die hier präsentierten Personen sind allesamt sehr niedergeschlagen, die Story hält wenig positive Momente vor, lediglich die Hoffnung bleibt erhalten und wird plastisch dargestellt. „Powder Blue“ erinnert an die guten Momente im Leben und weist Darsteller auf, die ihre Rollen sehr gut ausfüllen. Jede Figur hat ihre Geheimnisse. Nach und nach werden immer mehr Details über die verschiedenen Charaktere bekannt und es entsteht zuletzt dadurch Spannung.
Handwerklich betrachtet wirkt „Powder Blue“ ebenfalls gut aufgestellt und professionell inszeniert. Zuweilen erinnerte mich der Titel ein wenig an „L.A. Crash“, denn auch dieser Film hier verbindet weniger schöne Momente verschiedener Schicksale miteinander und bildet einen Cocktail aus facettenreichen Augenblicken, wie sie das Leben beschert. Kamera und Regie sind hochwertig geführt, einige wunderbare Momente wurden konstruiert und visuell gut unterstrichen, die ohnehin melancholische Musik stellt die Gradwanderung zwischen Selbstaufgabe und Hoffnung gut dar. Ab und an gibt es neben der thematisch sehr passenden musikalischen Begleitung auch kleinere Feinheiten was den tonalen Einsatz angeht.
[Technik]
„Powder Blue“ bietet 1080p Bilder im Format 2.35:1. Bereits anfänglich erhalten wir den Eindruck, dass es dem Transfer ein wenig an Dunkelheit in der Grundierung fehlt. Ab und an gibt es ein wenig zu fahle Momente vor die Augen, der Kontrast leidet dadurch glücklicherweise nur bedingt. Unabhängig dieses Makels haben wir nichts zu monieren. Denn „Powder Blue“ macht es der technischen Abbildung nicht immer einfach. Sehr viele künstlich ausgeleuchtete und oftmals schummerige und düstere Einstellungen finden sich vor, dies geht zu Lasten einiger Details, hält sich doch noch im Rahmen. Bewegungen oder wechselnde Kameraeinstellungen sorgen für keinen Abbruch, Verunreinigungen treten lediglich in Form eines leichten Rauschens teilweise auf.
Lassen wir uns auf die akustische Welt des Dramas „Powder Blue“ ein, so mündet dies keinesfalls in Begeisterungsstürmen. Dafür ist maßgeblich der Inhalt verantwortlich, der hingegen ganz fantastisch von einer stimmungsvollen Musik begleitet wird. Oftmals übernehmen sinnvoll platzierte Geräusche der Kulisse eine kurze führende Rolle, dann gehört die Bühne allerdings wieder der Musik, die adäquat abgemischt aus den angeschlossenen Lautsprechern dringt. All dies findet im Format Dolby Digital 5.1 statt, wahlweise in den Sprachen Deutsch und Englisch. Zusätzlich finden wir einen deutschsprachigen DTS-Surround Sound vor. Untertitel wurden der Blu-ray Disc nicht gegönnt.
[Fazit]
Ein bislang meinerseits recht wenig genutzte Erwähnung an dieser Stelle: mir gefiel es gut, dass nach dem Einlegen der Blu-ray Disc auch sehr schnell der Film startet, ohne zig Werbe-Trailer und Vorschauen auf weitere Erscheinungen. Davon ab stellen wir fest: „Powder Blue“ (FSK 16) kann es inhaltlich mit den großen Dramen aufnehmen, auf einer Laufzeit von rund 106 Minuten entführt der Film in eine tragische Welt von Personen, die lediglich der Halt an Hoffnung miteinander verbindet. Extras finden wir auf der Disc auch vor, und zwar ein Making Of und Bilder in Form einer Fotogalerie. Seitens der Ausstattung hält die einseitige und zweischichtige Blu-ray Disc (BD 50) nicht den Erwartungen stand. Dennoch bleibt für „Powder Blue“ ein rundum guter Eindruck haften. „Powder Blue“ ist nicht nur der letzte Film mit US-Darsteller Patrick Swayze, er ist auch einfach ein gelungenes Drama.
Andre Schnack, 09.11.2009
Film/Inhalt |
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Bild |
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Ton |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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