[Einleitung]
„Poseidon“ von 2006 entstand unter der Regie von Wolfgang Petersen. Der Mann kennt sich aus auf See. Und außerdem arbeitet er hier in herausfordernden Gewässern, schließlich befinden sich das Original von 1972 und Petersens’ „Das Boot“ von 1981 in seinem Nacken. „Poseidon“ spielt auf den Klassiker „The Poseidon Adventure“ an, der hierzulande auch als „Die Höllenfahrt der Poseidon“ bekannt ist. Autor Mark Protosevich fertigte das Skript nach dem Roman von Paul Gallico und wir sehen in den führenden Rollen Josh Lucas, Kurt Russell, Jacinda Barrett sowie Richard Dreyfuss. Diese HD-Download Variante habe ich im AppleTV Store (früher iTunes) erworben. Eines ist klar, es wird nass, wenn man mit Wolfgang Petersen in See sticht…
[aartikel]B0036V4DWG:left[/aartikel][Kommentar]
Am 4. Januar 2007, an meines Tochter 7. Geburtstag, da ging auf dvdcheck.de der Review der damals aktuellen Doppel-DVD zu „Poseidon“ online. Das war rund ein knappes Jahr nachdem der Film in den US-amerikanischen Kinos anlief. Damals war vieles noch anders. Meine Tochter war noch klein, DVDs waren das Nonplusultra, wenn es um die technische Darstellung von Filmen ging, und außerdem waren sogar die auf der Cover-Front zu platzierenden FSK-Symbole noch nicht Pflicht. Der Film „Poseidon“ hingegen ist gleich wie 2006. Die zweite Hälfte des ersten Jahrzehnts dieses neuen Jahrtausends war ebenfalls noch die Zeit klarer Helden.
Das waren eben Männer wie Kurt Russel. Also nicht er selbst, sondern die meist recht einfach gehaltenen, plakativen und nicht selten stereotypischen Figuren, die er abseits seiner Auftritte in John Carpenter-Filmen mit Bravour vollzog. Denn diese Helden, wie den ganz gewöhnlichen Mann aus „Breakdown“, könnten unsere Nachbarn sein. Und klar, irgendwie ist natürlich auch Mr. Snake Plissken ein Held. Aber das ist ein anderes Thema und passt auch nicht zu Wolfgang Petersen’s erneutem Ausflug in die Tiefsee, ziemlich genau 25 Jahre nach „Das Boot“, einem Meilenstein der Filmgeschichte.
Wer mehr Gedanken zum Film aus der Perspektive von vor rund einem Dutzend Jahren haben möchte, der schaut sich meinen Kommentar vom 4. Januar 2007 hier an.
[Technik]
„Poseidon“ kommt hier nun eben in 1080p-High Definition, was ein Grund für den Kauf dieses Download-Titels war. Hat es sich gelohnt, ja, ich denke schon. „Poseidon“ arbeitet überwiegend in einem künstlich ausgeleuchteten Umfeld, die Farben, Kontraste, Übergänge – all das fällt entsprechend aus. Mir gefielen vor allem die atmosphärischen Bilder, welche sich auch bei Action nicht wirklich aus der Ruhe bringen lassen und keinesfalls merklich an Detailzeichnung oder Schärfe verlieren. Der Transfer vollzieht sich hier angenehm mittels 1080p-Aufnahmen im Format 1.77:1. Rauschen tritt selten auf, ansonsten ist es ein solider Transfer, den wir hier vor die Augen bekommen.
Spannend ist es nicht nur zu sehen, sondern auch zu hören. Das Schiff, verkehrtherum, stellt einen sehr gefährlichen Ort dar, der sich auch noch langsam aber sich dem todbringenden Grund des Meeres nähert. Die musikalische Begleitung sowie die gebotenen Sound-Effekte sind zwar qualitativ gelungen, vermögen jedoch nicht so richtig Surround-Flair aufkommen zu lassen. „Poseidon“ macht vielmehr einen auf Goldfisch und taucht in dieser Hinsicht recht erfolgreich und lautlos ab. Auf Schleichfahrt, dennoch mit ausreichend Kraft dahinter. Ausreichend Kraft ist wichtig und wird klar und sauber geliefert. Die beklemmende Stimmung unter Wasser einzufangen ist auch Aufgabe des Tons.
[Fazit]
Mit „Poseidon“ hat sich Wolfgang Petersen mit Sicherheit in einem Belange keinen Gefallen getan: der Film wird zwangsweise ob seines Unterwasser-Szenarios auch mit „Das Boot“ verglichen – für viele das Meisterstück des deutschen Filmemachers. Wie dem auch sei, „Poseidon“ ist klassische Hollywood-Unterhaltung, die eine spannende und angenehme Zeit bereitet. Diese ehemals iTunes-, heutige AppleTV App-Veröffentlichung als Download erscheint zwar im High Definition-Format, kann jedoch keinerlei Sonderausstattung aufweisen. Wer darüber hinwegsehen kann, der wird mit den rund 98 Minuten sehr zufrieden sein. Der Titel ist bereits seit einigen Jahren im Apple Shop erhältlich und freigegeben ab 12 Jahren.
Andre Schnack, 26.11.2019
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