Platoon

Drama/War

Drama/War

[Einleitung]
Mit dem am meisten beachteten Vietnamfilm „Platoon“ präsentierte 1986 der Starregisseur und Vietnamveteran Oliver Stone („JFK“, „Wall Street“, „Any Given Sunday“) dem Publikum seine persönliche Geschichte vom Vietnamkrieg. In dem mit vier Oscars (u.a. Bester Film) und einem Golden Globe (Bester Film) ausgezeichneten Werk treten hochkarätige Schauspieler wie Charlie Sheen, Willem Dafoe und Tom Berenger auf. Die Code 2-DVD wird von MGM vertrieben.

[Inhalt]
Vietnam, 1967. Bei der B-Kompanie der 25. Infanterie, die nahe der kambodschanischen Grenze operiert, ist, wie die GI´s sich ausdrücken, neues „Frischfleisch“ eingetroffen. Einer der Neuen ist der junge, naive Chris Taylor (Charlie Sheen), der das College verlassen und sich voller Loyalität freiwillig zum Einsatz in Vietnam gemeldet hat. In all dem Dreck, dem Blut und Schweiß, nahe der totalen physischen und psychischen Erschöpfung, zwischen Mosquitos, Schlangen und umgeben von einem im Regenwald lauernden Feind, wird Chris schnell klar, dass er ein großen Fehler begangen haben mag und dass in der Hölle des Dschungels nur eins zählt: Überleben. Zu dem Umstand, dass sich in seinem Platoon (Kampfeinheit mit ca. 30 Soldaten) niemand recht um die Neulinge kümmern mag, kommt, dass die Truppe von zwei Sergeants angeführt wird, die unterschiedlicher kaum sein können. Zum einen der einfühlsame und hilfreiche Ex-Hippie Sergeant Elias (Willem Dafoe) und zum anderen der grobschlächtige, sadistische und wenig rücksichtsvolle Sergeant Barnes (Tom Berenger). Als das Platoon ein Dorf infiltriert, spitzt sich das Verhältnis der Sergeants bis aufs Messer zu und das Platoon spaltet sich in zwei Lager. Plötzlich ist der Feind auch noch in den eigenen Reihen.

[aartikel]B00005MFOA:right[/aartikel][Kommentar]
Fast der gesamte Film spielt sich, was in der Natur der Sache liegt, im Dschungel ab. Durch die absolut authentische Darstellung des Kriegsalltags in Vietnam ist es Stone gelungen, den Vietnamkrieg glaubhaft aus der Sicht des einzelnen Infanteristen zu erzählen. Es geht nicht darum, das Einmischen Amerikas oder generell die politischen Umstände des Vietnamkriegs zu erklären oder zu bewerten, allein die Erfahrungen, die Torturen, die Wandlungen und die Entwicklungen von Menschen, die in Vietnam kämpften, aufzuzeigen, war wichtig für Stone. Und dass er das erreicht hat, zeigt das große Lob aus den Reihen derjenigen, die Vietnam wirklich erlebt haben und sich „Platoon“ mehrmals im Kino angeschaut haben. Um Vietnam glaubhaft inszenieren zu können, setzte Stone vor Drehstart für seine Schauspieler-Crew ein 13tägiges Grundausbildungsprogramm an. Da scheint auch ein Originalkommentar von Tom Berenger nicht verwunderlich, der besagt, dass die Erschöpfung und Müdigkeit keineswegs geschauspielert war. Alles in allem ist es Stone gelungen, den besten aller Vietnamfilme in Szene zu setzen. Ein Film, der eine persönliche Abrechnung Stone´s mit Vietnam darstellt und den Krieg so zeigt, wie er wirklich gewesen sein muss.

[Technik]
Technisch gesehen kommt uns „Platoon“ in einem ganz neuen Outfit daher. Die Lichtverhältnisse, die Ausleuchtung und die verschiedenartigste Farbgebung des Dschungels machen eben dieses Dschungelerlebnis noch realistischer. Besonders imposant ist eine der Schlussszenen des Films, in der die Bombardierung der eigenen Reihen optisch und akustisch sehr eindrucksvoll umgesetzt wurde. „Platoon“ wird im anamorphen Wide-Screen Format im Ratio 1.85:1 auf den heimischen Fernseher gebracht. Bildkontrast und Farbgebung überzeugen bedingt, da ein permanent ins Auge fallendes Rauschen zu verzeichnen ist. Ebenso gibt es altersbedingte, kleine Verunreinigungen.

Der Sound selber relativ eindringend. Die Geräusche des Dschungels, besonders nachts und bei Regen tun sehr viel zum Realismus des Films bei. Insgesamt gibt sich der Ton jedoch zu frontlastig, auch die Dynamik der Sprachfassungen in Dolby Surround (französisch, italienisch, spanisch, deutsch) hinkt. Der englische Originalton kommt im 5.1-Gewand und leistet in Sachen Dynamik ein hochwertigeres Ergebnis. Untertitel gibt es in 10 Sprachen und auf englisch und deutsch für Hörgeschädigte.

[Fazit]
„Platoon“ lebt von der Schauspielkunst der Akteure. So stellen die drei Hauptdarsteller mit ihren Schauspielkünsten eine sehr gute Wahl für die Rollen dar. Aber auch viele der Nebendarsteller, z.B. Kevin Dillon und John C. McGinley, bringen ihre jeweilige Rolle sehr gut rüber. Dazu kommt ein sehr stimmungsvoller Soundtrack mit passender Oldiemusik. Auf der 115minütigen DVD, die für ca. 50 DM den Besitzer wechselt, wurde leider eindeutig mit Bonusmaterial gespart. Lediglich der Original-Kinotrailer und ein 8-seitiges Booklet hat uns MGM spendiert. Ein paar Dokus und ein „Making Of“ wären für ein solch guten und oscarprämierten Film schon angebracht gewesen. Alles in allem hat MGM dennoch einen Meilenstein des Anti-Kriegsfilmgenres auf den Markt gebracht, der in keiner Sammlung fehlen sollte.

Oliver Reinholz, 26.01.2001

  Film/Inhalt
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  Bild
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  Ton
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  Extras/Ausstattung
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  Preis-Leistung
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