Percy

Biography/Drama

Biography/Drama

[Einleitung]
„Percy“ ist ein Drama im Stile einer Biographie und zeigt uns eine Geschichte, die auf Tatsachen beruht. Percy ist der Vorname eines Farmers dem etwas widerfährt, das er nicht auf sich sitzen lassen kann. Regisseur Clark Johnson arbeitete nach einem Drehbuch von Garfield Lindsay Miller und Hilary Pryor. In den führenden Figuren sehen wir Christopher Walken, Zach Braff sowie Christina Ricci. Die kanadische Filmproduktion entstand 2020 und diese Standard Definition DVD erscheint aus dem Programm von MFA+ FilmDistribution. Ich konnte mir ein genaueres Bild über Inhalt, Technik und Ausstattung machen.

Inhalt
Was tun, wenn dich ein globaler Konzern wegen Diebstahls auf Schadensersatz verklagt? Genau diese Frage muss sich Percy Schmeiser (Christopher Walken) stellen, als er ein Schreiben des Chemieriesen Monsanto auf seiner kanadischen Farm erhält. Monsanto beschuldigt ihn, anstelle des eigenen Saatgutes den genmanipulierten Raps der Firma auf seinen Feldern auszusäen. Die Chancen stehen schlecht für den 70-jährigen Farmer. Aber Percy lässt sich nicht einschüchtern und zieht mit Hilfe eines findigen Anwalts (Zach Braff) vor Gericht. Unterstützung erhält er dabei von der Umweltaktivistin Rebecca (Christina Ricci).
(Quelle: MFA+ FilmDistribution)

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Den Dienst, den Percy Schmeiser geleistet hat, das Ergebnis aus seinem 10jährigen Rechtsstreit mit Chemie-Giganten Monsanto (Bayer AG) kann kaum als hoch genug eingestuft und muss gelobt werden. Wir würden vermutlich in einer anderen Welt leben, wenn es nicht immer wieder mal Menschen gäbe, die sich ‚dagegen’ entscheiden und sich nicht durch das Geld und die Macht der Konzerne einschüchtern lassen. Bereits vor diesem Film, der mir sehr gut gefiel, war mir das Thema gewahr und ich informierte mich über Herrn Schmeiser und seine Geschichte, den Prozess und dessen Folgen.

All das ist kein Stoff, aus dem unbedingt ein typischer Hollywood-Titel entsteht, oder? Doch. Ich erinnerte mich an Titel wie „Der Regenmacher“ mit Matt Damon oder „Zivilprozess“ mit John Travolta – fantastische Filme, Anwaltsdramen und Abgründe des menschlichen Seins. Auch das Anwaltsdrama „Eine Frage der Ehre“ möchte ich hier anführen, wenngleich es sich dort um die Gerichtsbarkeit innerhalb der US-Army handelt. „Percy“ geht einen recht vergleichbaren Weg und lässt darüber nachdenken, wie weit eines Gegenüber gehen sollte und darf…

Nicht brachial, laut, sondern subtil, fein inszeniert und mit dem Fokus auf das wesentliche erzählt der Film mit genügend Spannung eine Geschichte, wie wir sie selbst nicht erleben möchten. Tragend sind dabei auch die fantastischen darstellerischen Leistungen, allen voran Christopher Walken, dicht gefolgt von Zach Braff sowie Christina Ricci. Inszeniert mit klassischer Hand, gelungenen Aufnahmen und einem schönen Music-Score versteht es „Percy“ die Aufmerksamkeit des Publikums zu binden.

[Technik]
Ob Aufnahmen von Rapsfeldern oder die weniger gut ausgeleuchteten Innenaufnahmen eines Verhandlungsraumes zu Gericht, der Bild-Transfer erfolgt gleichermaßen hochwertig und auf einem gelungenen Niveau. Stabil sind die Werte der Farbgebung, des Kontrasts sowie auch die Kantenschärfe, die sich angesichts der Standard Definition-Technologie ebenfalls gut schlägt. Alles in allem hält der 2.39:1-Transfer einiges parat für die Augen seines Publikums und versteht es dabei Ruhe im Bild auszustrahlen und mit einer gelungenen Kompression über die Laufzeit zu kommen. Fehler und Verunreinigungen sind nicht im störenden Maße aufgefallen.

Vermehrt nehme ich meinem Gefühl nach wahr, dass der englische Untertitel allem Anschein nach etwas zu verschwinden droh. Will sagen, es erscheinen eine Vielzahl an Neuveröffentlichungen, die zwar eine deutsche Untertitelspur, jedoch keine englische mehr aufweisen. Das finde ich schade. Ansonsten ist „Percy“ tontechnisch nicht sonderlich auffallend. Sprache ist das Vehikel der Geschichte hier, klare Wiedergabe selbiger das Gebot oberster Stunde. Musik und Hintergrundeffekte gibt es auch, nur eben zurückhaltender eingesetzt. Probleme bei der Wiedergabe treten nicht auf, so dass beide Dolby Digital 5.1-Soundtracks (Deutsch/Englisch) überzeugen.

[Fazit]
Dies ist ein feiner Film, das steht fest für mich. Solche Werke benötigen keine großartigen computergenerierten Effekte oder zusätzliche, dramatisierenden Elemente. Nein, sie funktionierten deshalb, da die Geschichte gut ist, gut erzählt wird und mit ausgesprochen guten darstellenden Mimen besetzt wurde. Das ist das Geheimnis, welches eigentlich schon so lange keines mehr ist. „Percy“ ist großes Kino.

Vorstellbar ist das alles hier sehr leicht für mich, denn Gewinnmaximierung, unsolidarisches Handeln gegen Mensch und Natur gehören praktisch in unsere DNA, wie es scheint (als Mensch allgemein, nicht jedes Individuum natürlich). Traurig. Noch trauriger, dass diese nicht junge Erkenntnis scheinbar kaum hilft bei unseren globalen Problemen. „Percy“ regt zum Nachdenken an, auf rund 96 Minuten mit viel Sinn fürs wesentliche.

Erhältlich seit dem 5. November 2021 zu einem Kurs von rund 13,50 Euro. Wer etwas Zeit findet und dieses Geld „übrig“ hat, der sollte es _hier_ investieren, es lohnt sich. Der Preis und die wirklich gute Geschichte veranlassten mich zur Vergabe von 4 Sternen. Technisch ist der Titel solide, die Ausstattung hingegen lässt zu wünschen übrig: Trailer, Trailershow – das war’s.

Andre Schnack, 17.11.2021

Film/Inhalt:★★★★☆☆ 
Bild:★★★★☆☆ 
Ton:★★★☆☆☆ 
Extras/Ausstattung:★★☆☆☆☆ 
Preis-Leistung★★★★☆☆ 

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