Paprika

Animation/Horror/Mystery/Science-Fiction

Animation/Horror/Mystery/Science-Fiction

[Einleitung]
Es ist kein kleines Kino, oder ausschließlich die Unterhaltung für unsere Kleinen oder aber irgendein alberner Kinderkram. Nein, Animationsfilme gehören bereits in breiter Masse seit Jahren zur wohl geschätzten Präsenz der Lichtspielhäuser. Und sie erfreuen sich einer großen und wachsenden Beliebtheit, trotz der Tatsache, dass klassische Elemente des Theaters, wie Requisiten oder gar die Darsteller, nur noch rein virtuell entstehen und agieren. Aus Fernost kommt diese Kost: „Paprika“ von 2007. Wenn man den Titel liest, so denkt man an das Gewürz. Wir hoffen, dass der Science-Fiction Titel von Regisseur Satoshi Kon aus japanischen Landen von Sony Pictures Home Entertainment auch würzig schmeckt.

[Inhalt]
Tauchen Sie ein in das Reich der Fantasie und Utopie, wo Realität und Traum in einer kaleidoskopartigen geistigen Landschaft von unglaublichem visuellem Genie aufeinanderprallen. Diese magische Geschichte handelt von einer revolutionären Maschine, die es Wissenschaftlern ermöglicht, in die Träume eines Menschen einzutauchen und sie aufzuzeichnen. Als der Prototyp dieser Maschine gestohlen wird, tun sich ein furchtloser Detektiv und eine brillante Therapeutin zusammen, um sie zu finden – bevor sie einem „Traumterroristen“ in die Hände fällt. Erleben Sie den fesselnden Anime-Thriller des gefeierten Regisseurs Satoshi Kon (Perfect Blue, Tokyo Godfathers)!
(Quelle: Sony Pictures Home Entertainment)

[aartikel]B000S6EMV4:right[/aartikel][Kommentar]
Als ich mir das Cover anschaute, da war mir unklar, worauf ich mich einlassen werde. Doch mit einem Titel wie „Paprika“ kann doch nicht viel schief laufen, oder? Regisseur Satoshi Kon scheute auf jeden Fall keine Mühen und Kosten, um ein optisch eindrucksvolles Filmerlebnis abzuliefern. Angesiedelt im eher klassischen Science-Fiction Metier ist prinzipiell alles möglich. Daran hielt sich auch das Team der Filmemacher. Mithin kam ein sehr gewürztes Ergebnis dabei heraus, welchem es an gutem Geschmack nicht mangelt. „Paprika“ ist inhaltlich etwas wirr, sehr visuell in seiner Arbeitsweise, ausgesprochen aussagekräftig in diesem Segment und stark von der Charakter- und Story-Zeichnung.

Doch um was geht es eigentlich? Gibt es einen Link zur normalen Welt? Ja, denn Terrorismus ist immer ein Thema. Doch Traumterrorismus, ja, warum denn nicht! Meine ersten Gedanken gingen in die Richtung eines Paul Verhoeven und seinem „Total Recall“, und damit sei nur ein Werk genannt, welches die Welten der Fantasie und Realität gut zu mixen versteht. Letztlich sind aus diesen Werken Riesenerfolge wie „Matrix“ oder auch „eXistenZ“ entstanden, welchen auf Basis eines verwandten Themas und unter massentauglicher Kosmetika der große Wurf gelang. Ohne Innovation wären die symbolhaften Bilder von „Paprika“ nicht halb so wertvoll und der Film eher nüchtern. Die Geschichte hat Spannung und unterhält – so wie es sein soll.

[Technik]
Von der technischen Ausstattung her tut sich auch „Paprika“ nicht viel zu den aktuellen und vom Erscheinungsdatum her vergleichbaren Anime-DVDs. Es handelt sich nicht um den besten Transfer in diesem Umfeld, mit Sicherheit jedoch um einen der hochwertigeren Ausführungen, die wir von Sony Pictures Home Entertainment überliefert bekommen. Der anamorphe Transfer weist ein Seitenverhältnis von 1.85:1 auf und wird den Anforderungen der Zuschauer gerecht. Die künstlichen Farbe und Formen kommen aufgrund eines gesunden Kontrasts gut zur Geltung, die Farbsättigung geht in Ordnung und Ausleuchtung und Kantenschärfe zahlen in den Detailreichtum des Transfers ein. Nur elten gibt es einige Unschärfen und leichte Qualitätseinbußen im Bereich der Bildsauberkeit. Die Kompression leistet sich keine Patzer und überzeugt.

„Paprika“ bietet einiges an Action, zahlreiche Ausflüge in die eher außergewöhnliche Traumwelt und Abstecher in zackige Momente, welche dem Sound mehr abverlangen, als eine einfache Handlung ohne rasante Momente. Vollführt wird die tonale Leistung von einem Dolby Digital 5.1-Transfer, wahlweise in den Sprachfassungen Deutsch, Englisch und Japanisch. Alle drei Tonspuren weisen klaren und weitgehend räumlichen Klang auf, der sich zwar primär auf die Lautsprecherfront konzentriert, die hinteren Kanäle jedoch in sinnvollen Momenten mit einbezieht. Ausbrüche in den Höhen oder Tiefen bleiben aus und wir erhalten eine insgesamt ordentliche Akustik. Untertitel sind in 22 Sprachen hinzu schaltbar.

[Fazit]
Das 2-DVD Set „Paprika“ hat zwar einen etwas sonderbaren Titel, kann inhaltlich jedoch mit toller Animationskunst unterhalten, im Fadenkreuz hat der Titel dabei vor allem das erwachsene Publikum, obwohl die Altersfreigabe bei ab 12 Jahren liegt. Rund 87 kurze Minuten erstreckt sich der Film auf der ersten DVD samt Audiokommentar und anderen Beigaben, die zweite Disc beinhaltet ausschließlich weitere Extras. Es handelt sich um zwei Datenträger des Typus einseitig, zweischichtig (Dual-Layer-Discs DVD Typ 9). Über ein simples Menü im passenden Design erhalten wir Zugriff auf folgendes Material:

* Filmkommentare: Regisseur, Musik-Komponist
* Making Of
* Filmdokumentation: Gespräche mit Cast & Crew
* Interviews: Kameramann, CG Leitung, Art Director
* Trailer

In der Summe mag die Aufzählung etwas dünn wirken. Doch hat dies nur den Anschein, als das es wenig Material wäre. Denn von der Laufzeit und dem Inhalt her überzeugen alle Extras auf ganzer Linie. „Paprika“ erscheint also technisch solide und ausgestattet mit einem guten Rahmenprogramm an Zusatzmaterialien. Ab dem 23. August kann das Set dem Händlerregal entnommen werden, und das zu einem Preis von rund 22,- Euro. Wer Science-Fiction oder Anime oder sogar beides mag, der ist hier genau richtig und wird prächtig unterhalten.

Andre Schnack, 18.07.2007

  Film/Inhalt
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  Bild
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  Ton
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  Extras/Ausstattung
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  Preis-Leistung
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