Night of the Living Dead – Uncut Version

Horror

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[Einleitung]
Es ist schon eine ganze Weile her, gute 53 Jahre nämlich, als 1968 George A. Romero seinen Ur-Zombie Film mit dem Titel „Night of the Living Dead“ produzierte und ins Kino schickte. Hierzulande vorerst nur gekürzt zu sehen unter dem Titel „Die Nacht der lebenden Toten“. 1990 dann drehte Regisseur Tom Savini ebenfalls einen Zombie-Film mit dem gleichen internationalen Titel: „The Night of the Living Dead“ und hielt sich darin wohl an George A. Romeros Version, nur eben in moderner als Farbfilm. Sony Pictures Entertainment bringt uns nun den Tom Savini-Streifen als Uncut-Version auf High Definition Blu-ray Disc in die Heimkinos und ich konnte mir ein genaueres Bild machen. Vor der Kamera sehen wir hier Patricia Tallman, Tony Todd, William Butler sowie Tom Towles und weitere.

Inhalt
Nachdem die Geschwister Barbara und Johnnie auf einem Friedhof von Untoten angegriffen werden, kann sich Barbara in ein nahe gelegenes Farmhaus retten. Ihr Bruder überlebt die Attacke hingegen nicht. Im Haus trifft sie auf weitere Personen, welche dort Schutz gesucht haben. Gemeinsam verbarrikadieren sie sich und versuchen, den Angriffen der Zombies Stand zu halten. Wird die Gruppe die Nacht überleben?
(Quelle: Sony Pictures Entertainment)

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John Carpenter nahm ein sehr ähnliches Setting für seinen 1976 abgedrehten Action-Film „Assault – Anschlag bei Nacht“ (aka Das Ende, Originaltitel: Assault on Precinct 13) und erschuf, ganz ohne Zombies, eine ähnliche Situation, die jedoch mehr einem Western gleicht als es im Werk von Tom Savini der Fall ist. In „Night of the Living Dead“ geht es sogleich nach dem Start ordentlich zur Sache. Binnen weniger Minuten wird klar, dass irgendetwas grob nicht stimmt und die umherwandernden Figuren mit schlaksigen Gang und fahler, modriger Haut und ihren teilverwesten Körpern nicht Gottes Kinder zu sein scheinen. Sondern die auferstandenen Toten…

Von da an geht es nur noch ums nackte Überleben. Robust und solide inszeniert geht der Titel einen klassischen Gang und verfolgt einen ebenfalls recht einfachen Aufbau ohne große Twists & Turns. Auch gibt es keine Traumszenen oder die zunehmend weniger klare Wahrnehmung eines Menschen inmitten von Zombies, wie in dem ausgesprochen gut gelungenen „The Night eats the World“ aus Frankreich, oder brachiale Action wie in den „Resident Evil“-Filmen. Hier geht es noch vielmehr um das unbekannte Böse, das plötzlich in der unmittelbaren Umgebung auftaucht. Und der Mythos Zombie ist nun einmal im Unterbewusstsein der Menschen tief verankert, denn Untote in der Vorstellung gibt es nicht erst seit der Moderne und dem Kino (siehe „Zombies: Mythos und Legende“).

Auch rein technisch hat sich hier im direkten Vergleich mit dem Klassiker und Kultfilm von George A. Romero einiges getan. Anstatt mit weniger tausend Dollar gab es hier mehr Mittel und damit auch noch mehr Spannung und Effekte, die für die frühen, aufkeimenden 90er Jahre durchaus hoher Güte sind. Tom Savini legt mit dieser Regie-Arbeit sein Debüt als Regisseur hin und machte dies wirklich gut. Wenngleich er sich über weite Teile, praktisch bis zum Ende hin, an die Vorlage von Romero hielt, setzte er Akzente. Allen voran der Abschluss des Films ist ein großer Unterschied, zudem ist als eine kritischer Person eine starke Frau in der Mitte zu sehen.

Keine High-Tech, kaum Waffen, keine globale Pandemie, sondern schlichtweg ratlose Menschen, die gegen ihre Nachbarn und Vorfahren, jüngst Verstorbene und vielleicht erst kürzlich begrabene Tote kämpfen, die plötzlich erwachen und Menschen suchen, um diese zu töten. Das ist, woraus „Night of the Living Dead“ auch 1990 im großen und ganzen besteht.

[Technik]
Zwar bietet sich dieser Ur-Zombie Film in seiner Neuauflage von 1990 in High Definition an, allerdings darf man kaum erwarten, das ein recht günstig produzierter Horror-Titel das große Technikkino abwerfen wird. Die Überarbeitung leistete gute Dienste an dem Film und der 1080p-Transfer im Format 1.85:1 wirkt ausreichend farbenfroh und auch mit einem insgesamt angenehmen Antlitz, wenn es um das Gesamtbild geht. Selbstverständlich gibt es hier und dort kleinere Verunreinigungen, auch ist die Kantenschärfe nicht sonderlich gut und Unschärfen im Hintergrund sowie ein leichtes Rauschen fallen ins Auge. Sämtliche Bewegungen hingegen leisten sich keine Mängel, es kommt zu keinem Nachziehen und selbst in den dunklen Aufnahmen geht das Bild soweit in Ordnung.

Tontechnisch sollten die Erwartungen von Beginn an nicht zu hoch angesetzt werden. Schließlich handelt es sich um keinen Big-Budget Titel, wie es eben insbesondere im Horror-Genre recht normal ist. Für einen Zombie-Titel hingegen ist der Ton extrem gut genutzt. Bedeutet, er spielt dem visuellen Geschehen sehr zu und unterstützt was wir sehen, um eine dichte, gruselige Stimmung aufzubauen und Spannung zu erzeugen. „The Night of the Living Dead“ kommt technisch im DTS-HD Master Audio 2.0 sowie 5.1-Ton in den Sprachen Englisch sowie Deutsch. Untertitel hingegen sind ausschließlich in deutschen Worten aufzufinden. Suspense & Horror wird geliefert, in Sachen Räumlichkeit hingegen gibt es weniger im Angebot, wenig überraschend.

[Fazit]
Keine Stadt oder ein geheimer, unterirdischer Komplex, sondern ein ländlich gelegenes Haus ist hier das Ziel der Zombies. Und dort setzt die Handlung ihren Schwerpunkt und zeigt uns verzweifelte Menschen, die durch echte Knochenarbeit und das, was sie finden, sich zur Wehr setzen. Spannend, gruselig und irgendwie auch als Alternative zum „Resident Evil“-Universum gut anzusehen. Selbst heute noch. Die Laufzeit von rund 88 Minuten der Uncut-Version vergehen rasch und neben diesem Hauptfilm gibt es noch die folgenden Extras auf der Disc.

  • Audiokommentar von Regisseur Tom Savini
  • US-Kinotrailer
  • Making Of – The Dead Walk (25 Min.)

Hier sind es der Audiokommentar, der viel Einblick in die Entstehung des Titels gibt. Tom Savini kommt ebenfalls im knapp halbstündigen Making Of zu Wort und begeistert mit vielen Insights und einigen informativen sowie unterhaltsamen Fakten. Alles in allem ein wirklich guter Wurf, diese Neuauflage des 1990er Remakes von George A. Romeros Kultfilm. Veröffentlicht am 5. August 2021 zu einem Preis von rund 17,- Euro. Diese Uncut-Fassung erscheint mit der Altersfreigabe von ab 18 Jahren.

By the way: Nach 1968 holte Romero noch einmal ordentlich aus und erschuf seinen Nachfolger 1978 mit dem Titel „Dawn of the Dead“, der hierzulande schlichtweg unter dem Namen „Zombie“ lieft. Auch jener wurde neu verwertet, und zwar von Zack Snyder 2004 unter gleicher Namensgebung „Dawn of the Dead“.

Andre Schnack, 24.08.2021

Film/Inhalt:★★★★☆☆ 
Bild:★★★★☆☆ 
Ton:★★★☆☆☆ 
Extras/Ausstattung:★★★☆☆☆ 
Preis-Leistung★★★★☆☆ 

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