[Einleitung]
Wenn ich an den US-amerikanischen Darsteller Bruce Campbell denke, so kommt mir sofort der Titel „Armee der Finsternis“ in den Kopf, markige Sprüche, coole Situationen und abenteuerliche Geschichten. Gilt dies auch für den aktuellen Titel „My Name Is Bruce“, in dem der vorgenannte Mime nicht nur die Hauptfigur spielt, sondern auch im Regisseurstuhl Platz nahm? Die Story nach einem Drehbuch von Mark Verheiden entstand 2007 als US-Produktion, in weiteren Rollen sehen wir Grace Thorsen, Taylor Sharpe, Ted Raimi und weitere. Diese Blu-ray Disc der Horror-Comedy erscheint aus dem Angebot von Capelight im Vertrieb der Al!ve AG.
[Inhalt]
Mehr Bruce Campbell fürs Geld ist kaum zu kriegen: Der kultige B-Moviestar steht vor und hinter der Kamera und verkörpert noch dazu die waschechte, eigene Person. Als ein paar Jugendliche auf einem Friedhof aus Versehen einen schlecht gelaunten China-Dämon in Gummi-Ganzkörpermontur zum Leben erwecken und dieser fortan die heimatverbundenen Bewohner des Kuhkaffs Gold Lick, Oregon, terrorisiert, hat Teenager Jeff, der wohl größte existierende Bruce Campbell-Fan, die krass gute Idee, seinen Superstar im Kampf gegen die Kreatur um Hilfe zu bitten.
Das Problem: Bruce ist gerade im Dreh zu „Cave Alien 2″, einem weiteren Meilenstein seiner Filmkarriere. Problem Nr. 2: Der hochbegehrte Schauspieler würde einen Teufel tun, bekloppten Fans unter die Arme zu greifen. Also kidnappen die Goldlicker kurzerhand den Hoffnungsträger und schaffen es tatsächlich, Bruce mit Freibier und den heißen Kurven von Jeffs Mama einigermaßen bei Laune zu halten. Bis der bärtige Untote erscheint und unser Held schleunigst die Flucht ergreift.
(Quelle: Fantasy Filmfest Katalog)
[aartikel]B001O9WFMW:right[/aartikel][Kommentar]
Der Film beginnt wie eine ernstgemeinte Hommage an einen wunderbaren Darsteller des Genre-Kinos, Bruce Campbell. Doch entwickelt sich daraus auf charmante Art und Weise eine fabelhafte Komödie mit hohem Unterhaltungswert, einem coolen Look & Style und einigen guten Ideen. Ich fühlte mich kurzfristig erinnert an Werke wie „Big Trouble in Little China“ und verspürte stellenweise den Flair eines „Armee der Finsternis“. Durch tiefschwarzen Humor, der sinnvoll vorbereitet wird, gibt es zwar feiste und blutige Momente, wenngleich diese sich nicht zu ernst nehmen, was wiederum in einer unterhaltenden Kombination mündet.
Trotz zahlreicher Eigenheiten und vielen Film-Anspielungen verliert sich der Titel keinesfalls in einer Art stereotypischer Low-Budget Comedy. Stattdessen offenbaren sich ehrliche Züge mit einem leichten Hang zur Übertreibung, die auf der alleinigen und falschen Einschätzung der Hauptfigur beruhen. All die lustigen Szenen fußen im Grunde genommen auf einem gigantischen Missverständnis, nämlich der Tatsache, dass Bruce von einer gestellten Überraschung ausgeht, die Gefahr durch den erweckten Dämon jedoch überraschend real ist.
Bewerten wir die handwerklichen Leistungen der Produktion, so kommen wir auf ein gutes Ergebnis. Klar, es handelt sich zweifelsfrei nicht um eine Big-Budget Produktion, eher um einen Film, der mit gekonnt aufpolierten B-Movie Charme aufwarten kann, den er auch inhaltlich gut zu nutzen versteht. Die darstellerischen Leistungen sind ok, insbesondere Bruce Campbell als Bruce gefällt auch denen unter uns, die keine Fans seiner Person sind. Kommen wir zu dem, was High Definition-Freunden am Herzen liegt: der Technik.
[Technik]
Die Disc „My Name Is Bruce“ wirkt in ihren technischen Belangen keinesfalls altbacken oder wie ein B-Movie. Der Film an sich wartet mit einem 1080p-Transfer auf, das genaue Seitenverhältnis bemisst sich auf das Ratio 1.85:1, was uns wenig überrascht. Gemessen an den inhaltlichen Anforderungen punktet das Bild in vielen Kategorien. Wenn es mal zügig vor der Kamera zugeht, so trägt das visuelle Geschehen dies mit. Kontrast und Farbgebung geben sich nichts und erfüllen den Betrachter mit Zufriedenheit, da die verschiedenen Faktoren allesamt in einer ausreichend plastischen Präsentation münden. Hier und dort erleben wir etwas Rauschen und zuweilen sogar kleinere Fehlerbilder.
Ja, auch bei Filmen wie diesem hier spielt der Ton eine wichtige Rolle. „My Name Is Bruce“ versucht sich im – natürlich mehrkanaligen – DTS-HD Master Audio 5.1, wahlweise in deutscher oder englischer Sprache. Ob es die gruseligen Momente sind, die immer wieder ins Lächerliche gezogen werden, oder aber die mehr oder weniger actiongeladenen Sequenzen der Handlung: der Ton steht zum Film und unterstreicht die Stimmung gekonnt durch einen sauberen Music-Score und einen gelungenen und dynamischen Soundtrack, der auch auf den hinteren Kanälen etwas bietet. Untertitel sind optional in den beiden vorgenannten Sprachen hinzu zu schalten.
[Fazit]
„My Name Is Bruce“ gefiel mir sehr gut. Ich war zugegebenermaßen anfänglich sehr skeptisch, obwohl mir Filme mit Bruce Campbell grundsätzlich schon zusagen. Auf Basis der 84minutenlangen Unterhaltung hingegen konnte mich diese Blu-ray Disc durchaus überzeugen. Weitere Faktoren positiver Natur ist zudem die Tatsache, dass der Erscheinung auf der BD 25 auch noch eine Standard Definition Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9) mit folgendem Bonusmaterial beiliegt:
* Audiokommentar von Bruce Campbell und Produzent Mike Richardson
* Kinotrailer
* Making of XXL (60 min)
* Featurette: Bruce & Co – Hollywood Now
* Featurette: Die Craig ‚Kif‘ Sanborn Ecke
* Featurette: Bruce ‚Der Philosoph‘ Campbell
* Featurette: Cavealien 2: Making of und Kinotrailer
Ebenfalls gelungen: Die Blu-ray Disc bietet ein Wende-Cover ohne die heutzutage notwendige Front-Kennzeichnung der Altersbeschränkung und einen rund 25seitenlangen Comic, der Inhalte des Hauptfilms aufgreift. Das sind keine Selbstverständlichkeiten und werten die Erscheinung meines Erachtens ungemein auf, da man auch letztlich genau daran merkt, dass sich jemand Gedanken gemacht hat. „My Name Is Bruce“ erschien am 12. März und schlägt in dieser Doppel-Disc-Edition mit rund 19,- Euro zu Buche. Für Fans (ab 16 Jahren) ein Muss.
Andre Schnack, 02.04.2009
Film/Inhalt |
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Bild |
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Ton |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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