Mulholland Drive (Special Edition)

Drama/Mystery/Thriller

Drama/Mystery/Thriller

[Einleitung]
Mit dem Film „Mulholland Drive“ erschuf David Lynch 2001 einen Thriller, der von Kritikern und Publikum als sehr eigensinnig eingestuft und empfunden wurde. Also ein echter David Lynch-Film, sozusagen. Mit Naomi Watts, Laura Harring, Justin Theroux, Robert Forster sowie Dan Hedaya in den führenden Figuren und nach einem Drehbuch von, genau, David Lynch. Mittlerweile gab es den Titel natürlich schon auf allen bisherigen Medien zu sehen, doch nun gibt es eine neu aufgelegte Special Edition aus dem Angebot von StudioCanal Home Entertainment. Und diese konnte ich mir genauer anschauen und berichte aus erster Hand.

Inhalt
Die traumhafte Geschichte von „Mulholland Drive“ beginnt in Los Angeles, der Stadt der Träume. Eine junge, schöne Frau (Laura Harring) erleidet nach einem Autounfall auf dem Mulholland Drive eine Gehirnerschütterung und weiß nicht mehr, wer sie ist. Sie findet Zuflucht im Haus von Betty (Naomi Watts), einer aufstrebenden Schauspielerin, die unbedingt ein Star werden will. Ohne Erinnerung an ihre Identität stellt sie sich Betty als Rita vor.

Die beiden Frauen entdecken, dass „Ritas“ Handtasche vollgestopft ist mit Dollarscheinen und einem mysteriösen blauen Schlüssel. Gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach Ritas wahrer Identität und geraten bald in ein Netz von Intrigen, das sie ins dunkle Herz von Hollywood führt.
(Quelle: StudioCanal Home Entertainment)

[aartikel]B09H93V2GR:left[/aartikel][Kommentar]
„Lost Highway“. Das war ein sonderbarer Film für mich. Richtig verstanden hatte ich ihn nicht, vor allem nicht nach der ersten Ansicht. Dann kam „Mulholland Drive“, ich gebe gerne zu, ich blieb erneut etwas ratlos zurück. Dachte, dass ist dann eben so bei Filmen von David Lynch. Man muss eben etwas mehr darüber nachdenken, bekommt hier nicht alles fein ordentlich konsumgerecht serviert, sondern kann mit dem, was man da sieht vielleicht gar nicht erst so viel anfangen. Natürlich ist er damit ein recht spezieller Filmemacher, der Herr Lynch, und schließt durch seine eigene Art und seinen Stil gleich viele Menschen als potentielles Publikum aus.

Im Nachhinein, der sogenannten Retrospektive, erscheint mir der Titel aus heutiger Sicht ein wenig schlüssiger. Ein wenig schlüssiger? Ja, ich habe nach wie vor nicht alles verstanden, dennoch halte ich den Ablauf, die Figuren, das gesamte Setting als eine Art Parabel auf Hollywood. Gespielt in L.A., der Stadt der Engel, der Stadt der Träume nahe der Traumfabrik; die Figuren stehen stellvertretend für bestimmte Charaktere und symbolhaft für Funktionen im Filmgewerbe, und dann die Geschichte, die im Prinzip wie einem Traum gleicht und uns an der Nase herumführt.

Das alles kann, muss aber nicht unbedingt gefallen. Mir gefiel es vor dem Hintergrund, das wir es mit guten darstellerischen Leistungen zu tun bekommen und mit einem Thema konfrontiert werden, dass für viele die Kür des Erfolgs darstellt, in Wirklichkeit jedoch vielleicht eher einer Hatz nach Ruhm, Ehre, Bekanntheit und Reichtum gleicht. Die Erzählweise, die in den Bildern und der Handlung versteckten Hinweise, all das kann gefallen, wenn man nicht einen linear ablaufenden Titel erwartet. Die Machart, darunter auch Kameraführung, Schnitt und Aufbau und Ablauf sind hochwertig und professionell.

[Technik]
Eine Special Edition eines Films, der durchaus einen hohen Bekanntheitsgrad hält und viele Fans zählt. „Mulholland Drive“ findet zwischen Realität und Traum statt, optisch, visuell betrachtet macht das keinen Unterschied für den Bild-Transfer. Alle Aufnahmen wirken recht klar, sauber komprimiert und mit einer authentischen Farbgebung ausgestattet. Das Ratio 1.85:1 bestimmt den Rahmen und die Kompression des 1080p-Transfers macht eine gute Figur. Kontrast und Ausleuchtung spielen der Thematik bei und wir erhalten ein ausreichend frisch wirkendes Geschehen vor die Augen.

„Mulholland Drive“ ist kein ausgesprochen akustischer Film. Gekonnt unterstreicht der Ton mit seinen unterschiedlichen Elementen die Spannung und Atmosphäre, die durch die Erzählweise und den Inhalt entstehen. Dabei ist die Sprachausgabe stets klar und sauber, die musikalischen Aspekte schüren dies und schlussendlich ordnet sich der Ton der Optik unter, wenngleich er qualitativ dem visuellen Geschehen in nichts nachsteht. Sprachen gibt es zwei, und zwar Englisch im Original oder aber die deutsche Synchronfassung sowie die Französische Version in DTS-HD Master Audio 5.1; Untertitel gibt es ausschließlich in Deutsch.

[Fazit]
StudioCanal Home Entertainment veröffentlicht uns einen tolle Film, der mit Sicherheit nicht auf jedermanns Geschmack trifft, dennoch definitiv seinen Platz hält. „Mulholland Drive“ ist eine Art Film über den Film (als Objekt, beziehungsweise Erzeugnis der Popkultur) auf rund 147 Minuten. Neben dem Hauptfilm mit seiner Altersfreigabe von ab 16 Jahren beinhaltet der Blu-ray Datenträger ebenfalls noch Extras, die da wären:

  • Featurette: „Back to Mulholland Drive“
  • Featurette: „On the Road to Mulholland Drive“
  • Featurette: „In the Blue Box“
  • Interviews mit Laura Harring, Mary Sweeney & Angelo Badalamenti
  • Einführung von Thierry Jousse

Veröffentlicht wurde diese Special Edition-Version des Films „Mulholland Drive“ am 9. Dezember 2021 zu einem Preis von rund 16,- Euro. Wer den Film noch gar nicht kennt aber mit David Lynchs Art Filme zu machen vertraut ist, der kann hier bedenkenlos zugreifen. Für Fans stellt sich diese Frage ohnehin nicht und an alle anderen gilt der Aufruf sich diesen Film einmal anzuschauen und eine eigene Meinung zu bilden. Technisch und in Sachen Ausstattung definitiv gelungen.

Andre Schnack, 20.12.2021

Film/Inhalt:★★★★☆☆ 
Bild:★★★★★☆ 
Ton:★★★★☆☆ 
Extras/Ausstattung:★★★★☆☆ 
Preis-Leistung★★★★☆☆ 

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