[Einleitung]
Touchstone Home Video präsentierte uns Brian DePalmas neuestes Filmereignis „Mission To Mars“ im September als amerikanische Code1-Disc. DePalmas erstes Science-Fiction-Werk wurde mit Tim Robbins (Arlington Road) und Gary Sinise (Ransom) in den Hauptrollen und Don Cheadle, Connie Nielsen, Jerry O’Connell, Kim Delaney und Armin Müller-Stahl in den Nebenrollen inszeniert. Was De Palmas Ausflug zum Mars inhaltlich hergibt und ob die DVD den technischen Erwartungen der anspruchsvollen Technikpuristen gerecht werden kann, sahen wir uns an.
[Inhalt]
Es ist das Jahr 2020 und die erste bemannte Raumfahrt zum Mars, unter Kommando von Luke Graham (Don Cheadle), landet sicher auf dem roten Planeten. Doch die Oberfläche des Mars beherbergt ein sonderbares Geheimnis. Und dieses führt zu einem mysteriösen Vorfall, bei dem scheinbar alle Besatzungsmitglieder getötet werden. Eine letzte, schwer gestörte Nachricht von Luke trifft in der Heimat ein. Die NASA startet unter diesen Bedingungen eine Rettungsmission, um eventuell Überlebende zur Erde zurückzubringen und den Vorfall genauer zu untersuchen. Auf der langen Reise zum Mars laufen aber auch hier einige Dinge schief und die Situation erschwert sich weiter. Letztlich kommt die Rettungsmannschaft auf dem Wüstenplaneten an und macht eine Entdeckung, von der sich nie zu träumen gewagt hätten…
[Kommentar]
„Mission To Mars“ ist typisches Holllywood-Kino. Mr. De Palma inszenierte sein Science-Fiction-Werk aufwendig und mit guten Darstellern, auch die Story hat durchaus ihre Stärken, bringt aber auch einige Schwächen mit sich. Der hier angewendete Stil des Drehens wird Fans des Erfolgsregisseurs gefallen: lange Kamerafahrten und Einstellungen sind auch wieder im Programm. „MTM“ ist zudem spannend und fesselt dank toller Special-Effects vor die Heimkinoleinwand. Da machen die wenigen logischen Fehler im Verlauf der Geschichte und die Tatsache, dass manchmal etwas im Film gesprungen wird, auch nicht so viel aus. Die Darsteller-Crew gefällt durch die Bank weg auf Anhieb, Tim Robbins und Gary Sinise gehören eben zu den Großen auf der Leinwand. Regisseur De Palma leistet ebenfalls eine gute Arbeit auf einem ihm unerfahrenen Gebiet. Die Drehbuchautoren Jim und John Thomas zusammen mit Graham Yost erzielten eine gute Unterhaltung, nur leider bietet das Script auch nicht so viele Überraschungen, wie man es sich am Anfang erhofft hatte. Insgesamt gute Unterhaltung, keine Frage.
[Technik]
Kommen wir zur Technik der DVD. Das hier gebotene Bild im Originalformat 2.35:1 wurde anamorph auf der Disc abgelegt und sammelt nicht nur dadurch viele Bonuspunkte. Auf den meisten – für ein angenehmes Bild relevanten – Bereichen sahnt das digitale Geschehen auf dem roten Planeten Bestnoten ab. Gerade die Tatsache, dass rote Farbtöne schwieriger darzustellen sind, sprechen für das Bild. Zudem gesellt sich ein gelungener Kontrast, natürliche Mischung der Farben, eine angenehm hohe Schärfe und zahlreiche Bilddetails. Kompressionsartefakte oder andere Störungen treten nicht auf. Aber nicht nur die Optik der gefährlichen Marsreise sorgt für gute Stimmung, auch die Akustik tut ihren Teil dazu bei.
Abgemischt im Dolby Digital 5.1 EX-Format bietet der englischsprachige Sound so einiges an Tonschmankerl. Die Sprachausgabe gibt sich den ganzen Film über stets mehr als nur verständlich, die Höhen und Tiefen wirken sehr ausgewogen, die Musik wurde klar von den Soundeffekten getrennt und letztere kommen je nach Situation aus den verschiedensten Richtungen – direktionale Tonschnipsel gehören zum Programm. Neben dem englischen Originalton gibt es auch noch eine spanische und eine französische Sprachfassung auf der Disc. Untertitel sind auf englisch und spanisch vorhanden.
[Fazit]
„Mission To Mars“ gehört nicht zu den besten De Palma-Werken, aber definitiv zu den guten seiner Karriere. Schwächen in der Geschichte, Stärken in der Präsentation und dem gebotenen Gesamtspaß. Der 113 minutenlange Science-Fiction-Streifen bringt gute Stimmung ins Wohnzimmer. Zudem trägt die einseitige Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9) auch noch einige Bonusmaterialien im Gepäck; die da wären: ein Audiokommentar, ein Vergleich zwischen den Animationen und den fertigen Szenen, eine Dokumentation namens „Visions of Mars“, Visual-Effects-Analyses, eine Production-Arts-Gallery, der Trailer und ein DVD-ROM-Bereich befindet sich ebenfalls auf dem Code1-Silberling. Die Disc schlägt mit rund 60,- bis 70,- DM zu Buche. Tim Robbins- und Gary Sinise-Fans müssen zugreifen, genau wie Fans des Regisseurs – alle anderen schauen sich vielleicht am besten den Film vor dem Kauf an. Wenn er im Kino auch floppte, so gefiel er mir sehr gut.
Andre Schnack, 14.10.2000
Film/Inhalt |
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Bild |
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Ton |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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