Lie To Me – Season One

Thriller/Serie

Thriller/Serie

[Einleitung]
„Lie To Me“ ist ein neues Serien-Phänomen, welches eigentlich auch schon wieder gar nicht mehr so neu ist. Denn aktuell erscheinen gefühlt im Monats-Takt neue US-Serien. „Lie To Me“ hat den Kampf um die Quoten immerhin bisher in die dritte Staffel gefochten und bestanden. Wir schauen uns hier die erste Staffel mit allen 13 Folgen an. Dieses DVD-Set mit vier Datenträgern erscheint aus dem Hause Twentieth Century Fox Home Entertainment. Bislang haben insgesamt 10 Regisseure an den Folgen gearbeitet, 24 Autoren gaben ihren Input. Die führenden Rollen sind konstant besetzt mit Tim Roth, Kelli Williams, Brendan Hines und Monica Raymund. Staffel 1 entstand 2009 als US-Produktion.

[Inhalt]
Dr. Cal Lightman (Tim Roth) etwas vorzulügen, ist praktisch unmöglich! Bereits kleinste Regungen in Mimik und Gestik genügen ihm, um sein Gegenüber zu durchschauen. Seine ungewöhnliche Verhörmethode ist auch für das FBI und andere Behörden eine wertvolle Hilfe, weshalb Lightman und sein Team der Lightman-Group, allen voran die Psychologin Dr. Gillian Foster (Kelli Williams), immer wieder zu Rate gezogen werden. In den spannenden Fällen geht es nicht nur um Sabotage, Skandale oder Mord, sondern vor allem um eines: um die Wahrheit…

Die neue spektakuläre Krimiserie von den Produzenten von „24″ basiert auf der faszinierenden Forschungsarbeit des US-amerikanischen Psychologen und Lügenexperten Paul Ekman, der zugleich auch wissenschaftlicher Berater war. Gaststar ist u.a. Jennifer Beals („The L-Word“), die in mehreren Folgen die Ex-Frau von Lightman spielt.
(Quelle: Twentieth Century Fox Home Entertainment)

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Als ich die ersten Folgen dieser Serie sah, da war mir im ersten Augenblick überhaupt noch nicht klar, worum es geht, wer die Leute sind und welche Rollen sie einnehmen. Es hat auch einige Minuten gedauert, bis mir die Grundidee umfänglich bewusst wurde. Fazit: die spannenden (An)Fälle eines menschlichen Lügendetektors. Dieser Stoff ist schon recht einzigartig, oder? Nein, ist er nicht. Denn auch in Serien, wie „The Mentalist“ geht es mehr oder weniger um nahezu übermenschliche Fähigkeiten, welche gut gesonnenen Menschen einen Vorteil gegenüber ihren Mitmenschen verleihen. Diese Fähigkeiten werden dann genutzt, um mehr oder weniger direkt gutes zu tun. „Lie To Me“ ist da nur in der Ausführung der vergleichbaren Grundidee etwas anders. Denn hier geschieht alles vor dem Deckmantel der Wissenschaft.

Da, wo die Wissenschaft an für sich nicht alleine mehr auszureichen scheint, da setzt dann eine Spur Mystery mit ein. Das ist immer dann der Fall, wenn die Wahrscheinlichkeiten sich stapeln und der konstruierte Ablauf zu abstrus wird. Wie schön, dass dies hier längst noch keine Formen wie bei „Dr. House“ annimmt, der mir zu sehr in den neueren Staffeln an Realität verliert. „Lie To Me“ ist an für sich schon auf Lügen gebaut, sozusagen. Denn wissenschaftlich kann man bestimmt so nicht vorgehen. Und dort setzt dann etwas ein, was man hier mit einem „Urlaub bei einem Eingeborenenstamm im Dschungel“ bezeichnet. Denn dort scheint Lightman seiner Technik den letzten Schliff gegeben zu haben.

Die enthaltenen Folgen sind inhaltlich stets in sich geschlossen. Die Charaktere der beteiligten Personen und ihre Handlungen weitgehend auch. Damit die Figuren – es sind nur wenige (3-4) relevant und für die Erzählungen tragend – nicht langweilig werden, haben sie Wunden und Probleme. So ist eine stets unbeantwortete Frage beispielsweise jene danach, was zwischen Foster und Lightman läuft, und die Macher spielen mit diesem Element. Oder die Frage nach seinem Können, welches antrainiert zu sein scheint. Mehr ist erst nicht zu erfahren. Fragen, die den Inhalt interessant halten sollen und bereit sind für weitere Folgen und Staffeln. Lightman, noch so’n Hollywood Stinkstiefel-Genie…

[Technik]
Das hier gebotene TV-Programm auf Standard Definition DVD gefällt gut. Es gibt anamorphes Breitbild im 1.78:1-Seitenverhältnis. Modern und hochwertig wie aus der Fabrik, so könnte man den Transfer bezeichnen. „Lie To Me – Season One“ spielt überwiegend in geschlossenen Räumen, was den Außenaufnahmen keinen qualitativen Abbruch beschert. Beiden Anforderungen kommt der 16:9-Datenstrom nach und erfüllt im wesentlichen die geforderten Eigenschaften. Nahaufnahmen von Gesichtern, von denen es hier zuhauf gibt, wirken detailliert und realistisch. Der Kontrast und die Farbgebung insgesamt fallen ordentlich aus. Fehler oder Verunreinigungen gibt es nicht, lediglich die Kantenschärfe leidet etwas bei Bewegungen. Ansonsten alles bestens.

Kommen wir zum Ton der Serie, in der sich alles um die menschlichen, vor allem motorischen, emotionalen Reaktionen dreht. Es gibt den Ton auf dem Papier in einem Mehrkanaltonformat, welches sich insbesondere für großangelegte Blockbuster-Produktionen eignet. Bei Stücken, in denen allen voran der Dialog ins Feld zieht, verkommt die Theorie zu einer bloßen Angabe und gedrucktem Text auf der Verpackung. Qualitativ ist das gebotene Programm durchaus in Ordnung, es gibt keine Fehler zu bemängeln und der Transfer ist durchweg in allen vorhandenen Sprachfassungen gut zu vernehmen und klar in seinem Ausdruck. In musikalischen Belangen leisten die Dolby Digital 5.1-Spuren in den Sprachen Deutsch, Englisch und Italienisch gute Arbeit. Untertitel, in 12 Sprachen optional.

[Fazit]
„Lie To Me – Season One“ begibt sich auf einer Laufzeit von über 9 Stunden auf eine Reise in das, was Hollywood als Ausflug in die Psychologie versteht, bzw. eine Interpretation im Stile Hollywoods. Die einzelnen Sendungen (13 an der Zahl) sind mit jeweils rund 42 Minuten Laufzeit im Bereich dessen, was für TV-Serien normal ist. „Lie To Me“ kann technisch gefallen, die vier Discs bieten sogar noch etwas an Bonusmaterial. Und zwar setzt sich dieses zusammen aus einer Featurette mit dem Titel „Die Wahrheit über Lügen“ und 17 entfallenen Szenen. Die Altersfreigabe liegt bei ab 16 Jahren. Erscheinungstermin war der 17. September 2010; es sind ca. 28,- Euro für das Set zu berappen. Die lohnen sich auf jeden Fall für Fans moderner TV-Serien. Vor allem aber jene, die Tim Roth gerne auf der Mattscheibe sehen, kommen auf ihre Kosten.

Andre Schnack, 23.06.2011

  Film/Inhalt
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  Bild
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  Ton
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  Extras/Ausstattung
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  Preis-Leistung
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