[Einführung]
Zu einem der großen Klassiker der gefühlvollen und emotionsgeladenen Kinokost zählt unbestreitbar „Legenden der Leidenschaft“ (Originaltitel: Legends Of The Fall) von Regisseur Edward Zwick. 1994 lief der Film in den Kinos und brachte Frauen, Mädchen und mit Sicherheit auch so manches männliches Wesen zum Weinen. Und wem es nicht die Tränen in die Augen trieb oder selbige zumindest feucht werden ließ, der hat mit Sicherheit trotzdem einen gefühlvollen Kinoabend verlebt. In den Hauptrollen dieses Meisterstücks sind Anthony Hopkins, Aidan Quinn und Brad Britt zu sehen. Wir nahmen uns der Code2-DVD des Titels aus dem Programm der Columbia TriStar Home Entertainment an und berichten.
[Inhalt]
Der kriegserprobte Colonel Ludlow (Anthony Hopkins) hat sich mit seinen drei Söhnen Alfred (Aidan Quinn), Tristan (Brad Pitt) und Samuel (Henry Thomas) auf eine entlegene Farm in Montana zurückgezogen. Als der erste Weltkrieg ausbricht, melden sich die Söhne an die Front. Susannah (Julia Ormond), Samuels attraktive Verlobte, bleibt mit dem Colonel zurück. Sie wird Samuel niemals wiedersehen, er fällt im blutigen Krieg. Tristan fühlt sich verantwortlich und verschwindet für einige Jahre. Er kehrt zurück als gerissener Pferdehändler und Alkoholschmuggler. Alfred, mittlerweile in die Politik eingestiegen, muss ihm das Handwerk legen und wird sein größter Rivale – auch im Kampf um Susannahs Liebe. Ein Konflikt mit tödlichen Konsequenzen, der Freundschaft, Bruderschaft und die Familie auf eine harte Probe stellt…
[aartikel]B00004RYBE:right[/aartikel][Kommentar]
Die Augen der beteiligten Darsteller sind es, die Legenden der Leidenschaft auszeichnen, die uns die seelischen Qualen der Figuren näher bringen und eine plastische Geschichte erzählen. Es sind die fantastischen Landschaftsaufnahmen, die uns eine einmalige Stimmung bescheren. Inmitten dieser bildschönen Gegebenheiten findet eine intensive und interessante Story im Liebe, Freund- und Bruderschaft. Viel Pioniersgeist und Aufbruchstimmung werden mit visuellen und akustischen Elementen gekoppelt. Eine Geschichte über Schuldgefühle, gepeinigten Stolz und die Freiheit jedes einzelnen Menschen. Regisseur Edward Zwick setzte einen wunderbaren Film auf die große Leinwand um, und das in hoher Handwerkskunst. Emotionale Momente mit hoher Intensität werden hier gleich mehrmals im Verlauf geboten. Wundervolle Figurenzeichnungen mit hoher Plastizität sorgen für die authentische Übermittlung der Gefühle.
Oft ist es eine Frage der Sichtweise. Und der Qualität dieser. Ob man durch eine Windschutzscheibe eines Autos in der Nacht gut sieht, liegt zum einen an den Scheinwerfern und zum anderen an der Sauberkeit der Scheibe. Es ist schon bemerkenswert, wie plastisch die Charaktere dieses Films wirken und welche menschlichen Eigenschaften und Schwächen sie verkörpern. Unterstrichen wird die suggerierte Freiheit von wahnsinnig wirkungsvollen Landschaftsaufnahmen, die bildhaft für ungebändigte Natur und der Weite des Lebens stehen. Auf eine visuell so attraktive Art und Weise wurde eigentlich selten ein schwerer Inhalt erzählt und eine so hohe emotionale Authentizität erreicht.
[Technik]
So richtig zur Geltung kommen grandiose Landschaftsaufnahmen natürlich erst dann, wenn auch die technischen Belange in Ordnung gehen und dafür sorgen, dass Spaß beim Anschauen entsteht. Meist resultiert dieser aus einer hohen Bildqualität. „Legenden der Leidenschaft“ wird im Verhältnis 2.35:1 erzählt und hält sich dabei an eine anamorphe Abtastung. Saftige Wiesen und intensiv-grüne Wälder hinterlassen einen lebhaften Eindruck, der mit zunehmender Geschichte etwas abnimmt. Der hochwertige Dialekt des Transfers wird durch eine angenehme Kantenschärfe weitergeführt. Zahlreiche Details können auch in dunklen Bildbereichen erfolgreich dargestellt werden. Die Kompression gelang nahezu rauschfrei und kommt ohne Artefaktbildung aus.
Englische und Deutsche Sprache stehen zur Auswahl. 17 Untertitel können optional hinzugeschaltet werden. Als primäre Elemente können zweifelsohne die wunderbare Musikwiedergabe und die Sprachausgabe aufgezählt werden. Je nach Einstellung gibt es jedoch – wie in der Überblende zum Kriegsgeschehen in Europa – auch sehr dynamische Abbildungen einer durchaus sehr effekthaltigen Geräuschkulisse. Sie wird dann wenn es darauf ankommt dynamisch und reich an Surround-Einsatz umgesetzt. Eine solche akustische Abbildung bereitet Freude, denn sie geht mit dem Film einher. Schwerpunkt Sprachausgabe kann eindeutig dem Center-Speaker zugeordnet werden.
[Fazit]
Auch wenn der Film mit einer FSK 12 freigegeben wurde, so richtet er sich doch an ein weitaus erwachsenes Publikum. Manch einer würde dieses Goldstück als „Frauenfilm“ bezeichnen. Wenn das die Kommunikationsform für den Ausdruck eines fehlenden Interesses an emotionalen Filmen darstellt, geht das in Ordnung. Allerdings richtet sich der Film und sein Tiefsinn an jedermann, der verliebt war, Verlust erlitt, enttäuscht wurde oder einen geliebten Menschen verlor – und somit an jeden. Columbia TriStar Home Entertainment legte den Film auf einer einseitigen Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9) ab und gönnte dem rund 128minutenlangen Streifen auch einige Extras. Die da wären:
* Hinter den Kulissen – Interviews mit Schauspielern und Regisseur
* Dokumentation Produktions-Design
* Entfallene Szenen
* Filmkommentare: Edward Zwick, Brad Pitt
* Filmkommentare: John Toll (Kamera), Lilly Kilvert (Produktions-Design)
* Separate Tonspur: Filmmusik
* Filmografien: Schauspieler, Regisseur, Kameramann, Produktions-Design
Der Inhalt vermag durch zahlreiche interessante Informationen zu entzücken. Doch auch zieht das, was schon den Hauptfilm der Disc auszeichnete: die Umsetzung in Bild und Ton. Gemeint sind allen voran die tonalen Qualitäten des wunderbaren Soundtracks, den man sich dank isolierter Tonspur nun einmal „ungestört“ anhören kann. Die Audiokommentare bezirzen ebenfalls mit einigen humorvollen Ansagen und neuen Informationen zur Entstehung der Geschichte und der Umsetzung auf die große Leinwand.
Wer also nichts gegen einen anspruchsvollen Filmgenuss mit guten Darstellern, guter Geschichte und einer sauberen DVD-Umsetzung einzuwenden hat, der sollte sich die „Legenden der Leidenschaft“ unbedingt mal ansehen, auch wenn die Thematik eventuell nicht jedermann hinter dem Ofen hervorlockt. Empfehlenswert, dieser mit einem Oscar prämierte Film.
André Schnack, 15.01.2004
Film/Inhalt |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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