[Einleitung]
Der Film „Layer Cake“ (Originaltitel: Layer Cake) entstand 2004 unter Regie von Matthew Vaughn nach einem Roman und Drehbuch von J.J. Connolly als US-amerikanische Filmproduktion. Produziert vom verantwortlichen, ausführenden Produzenten Stephen Marks, der sich durch seine zwei vorherigen Projekte „Snatch.“ und „Bube, Dame, König, grAs“ erfolgreich einen Namen machte, erscheint somit ein vermeintlich interessanter, unterhaltsamer Streifen. In den Hauptrollen sind zu sehen: Daniel Craig, Tom Hardy, Jamie Foreman, George Harris und Kenneth Cranham. Es geht erneut ums Drogen-Milieu, allerdings scheinbar ohne die bisher an den Tag gelegte Comedy-Brise. Wir schauten gespannt und konnten die DVD aus dem Angebot der Sony Pictures Home Entertainment genauer unter die Lupe nehmen.
[Inhalt]
Basierend auf J. J. Connollys Londoner Szenekrimi, handelt „Layer Cake“ von einem erfolgreichen Koksdealer (Daniel Craig), der sich bei der Elite der britischen Mafia gewaltigen Respekt verdient hat und sich nun in den vorzeitigen Ruhestand zurückziehen will. Doch Big Boss Jimmy Price (Kenneth Cranham) hat noch einen Auftrag für ihn: Er soll die verschwundene Tochter von Jimmys altem Kumpel Edward (Michael Gambon) ausfindig machen. Die Angelegenheit gestaltet sich unerwartet kompliziert – dank einer Lieferung erstklassigen Ecstasys im Wert von mehreren Millionen Pfund, einer skrupellosen Serbenbande und einer Serie diverser Intrigen. Als ein scheinbar unproblematischer Drogendeal schief läuft, muss er (Craig) seine eigenen Regeln brechen und Druck ausüben – nicht nur, um die alte Garde zu überlisten und selbst als Sieger aus der üblen Geschichte hervorzugehen, sondern vor allem, um seine eigene Haut zu retten.
(Quelle: Sony Pictures Home Entertainment)
[aartikel]B000BCA002:right[/aartikel][Kommentar]
Filme über Drogendealer sind nichts neues. Filme über die organisierte Unterwelt, die Mafia, zählen ebenfalls bereits lange Zeit zum Repertoire der Film-Handwerkskunst. Titel wie „Bube, Dame, König, Gras“ oder „Snatch.“ kommen nicht nur vom gleichen Produzenten, sondern haben auch inhaltlich eine Vielzahl an Gemeinsamkeiten mit „Layer Cake“. Auch können Werke wie „GoodFellas“, „Casino“ oder „Rififi am Karfreitag“ viele Analogien zu diesem Film hier aufweisen. Regisseur Matthew Vaughn erzählt mit seinem Film die Geschichte eines Mannes, der sich seines Jobs sehr bewusst ist und sein Handwerk versteht. Nicht zu gierig werden und kein Aufsehen erregen – nach diesen beiden Leitsätzen gestaltet er den Großteil seines Lebens. So erfährt der Betrachter beispielsweise auch den gesamten Film hinüber nicht den Namen der Hauptperson, in den Credits wird er XXXX genannt. Matthew Vaughn feiert mit diesem Titel sein Regie-Debüt, bisher war er stets als Produzent unterwegs.
Doch nicht nur dort wurde konsequent am Stil festgehalten. Die gesamte Story entsteht auf logischem Wege. Eingeleitet durch XXXX-Monolog über seine Arbeit, das Milieu in dem er verkehrt und die Gefahren und Risiken, die sein Leben derzeit für ihn darstellen. Schon rasch wird klar, dass wir es mit einem straighten Typen zu tun haben, der seinen Plan, den raschen, sauberen Ausstieg aus der Branche, jedoch leider nicht erfolgreich umsetzen kann. Und hier beginnt dann der Spannungsbogen seinen Lauf. Ähnlich wie in Genre-Vettern hält sich „Layer Cake“ an die Regeln des Sujets, vermag hin und wieder durch etwas Innovation zu begeistern und befindet sich auf einem ernstzunehmenden Level, der weitgehend ohne Comedy auskommt. Nur hin und wieder muss man schmunzeln aufgrund absurder Ideen und Situationen, deren Gedanken dann in der darauf folgenden Szene mittels brutaler Gewalt wieder zerschlagen werden.
[Technik]
„Layer Cake“ gehört zu der Riege der modernen Filme und zeigt sich technisch entsprechend auf einem guten Level. Das Bildformat beläuft sich auf einen 16:9 Widescreen-Transfer im Format 2.40:1. Anamorph auf der DVD abgelegt gefällt das Bild auf Anhieb sehr gut. Knackige Farben und ein stellenweise sogar schon zu steiler Kontrast heizen dem Zuschauer ein. Gerade bei den oftmals sehr langen Kamerafahrten steht der Transfer seinem Mann und sorgt für eine plastische Wiedergabe. Nur allzu schade, dass wir in zahlreichen Aufnahmen einen Hauch an doppelter Konturenzeichnung feststellten, ergänzt durch einen zarten Unschärfe-Faktor nicht immer sehr ansehnlich und hübsch. Denn in diesem Umfeld fällt es dem Detailgrad schwer aus seinem durchschnittlichen Umfang auszubrechen. Die Folge: ein weniger detailliertes, frisches Geschehen. Auf der Haben-Seite verbuchen wir dafür eine saubere und weitgehend rauschfreie Wiedergabe unter großer Ruhe. Kompressionsartefakte treten praktisch nicht auf.
„Layer Cake“ hat es tonal ab und an tatsächlich ordentlich feste hinter den Ohren und beschallt die Lauscher des Betrachters qualitativ hochwertig und in einem guten Umfang was die Surround-Wiedergabe betrifft. Dafür tragen die beiden Dolby Digital 5.1-Soundtracks in den Sprachen Deutsch und Englisch Sorge. Ihnen können optional in Deutsch, Englisch oder Türkisch Untertitel eingeblendet werden. „Layer Cake“ bietet einen rasanten Schnitt, der sich mit ruhigeren Aufnahmen abwechselt. Wir haben es mit einer sauberen und situationsgebundenen Anspielung der angeschlossenen Lautsprecher zu tun. Je nach Situation schwankt der Sound zwischen klar verständlichen Dialogen und einer dominanten Musik-Begleitung, die gerade in den Aufnahmen erhöhter Kamera-Aktivität auftrumpfen kann. Lebhaft geht es stellenweise auf den hinteren Boxen daher, überwiegend spielt sich jedoch der Großteil von „Layer Cake“ auf der Lautsprecher-Front ab.
[Fazit]
„Layer Cake“ bietet Fans des Genres mit Sicherheit eine gute Unterhaltung, Spaß und Spannung, alles samt gewissen Charme auf einer technisch passablen, soliden DVD. Entgegen den bisherigen Produktions-Werken von Matthew Vaughn besitzt der Titel noch mehr Ernsthaftigkeit und leidet dabei keinesfalls an Innovations-Mangel. Ein gelungenes Regie-Debüt. Zum Einsatz kam eine einseitige Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9) mit einer Laufzeit von rund 101 Minuten für den Hauptfilm. Jener wurde ab einer Altersstufe von 16 Jahren freigegeben. Ferner gibt es über das animierte Menü per simpler Bedienung noch folgendes Bonusmaterial vorzufinden.
* Audiokommentare mit Regisseur und Autor
* entfallene Szenen mit opt. Kommentar des Regisseurs (14)
* 2 alternative Enden mit opt. Kommentar des Regisseurs
* Postergalerie
* Interview mit Matthew Vaughn & Daniel Craig (29 Min.)
* Making Of (6 Min.)
Die Extras erwecken, zumindest was das Making Of angeht, einen verschrobenen Eindruck. Denn für ein richtiges Making Of ist eine Laufzeit von 6 Minuten in Kombination mit dem hier vermittelten Wissen einfach nicht ausreichend. Doch was das Making Of, welches eher als Featurette bezeichnet werden sollte, nicht schafft, das kann das Interview mit Vaughn und Craig wieder herausreißen. Hier vermittelt man viele Hintergrundinformationen und reichhaltiges Gedankengut zum Film und seiner Entstehung. Insgesamt also noch immer eine gute Ausstattung, gerade auch durch die zahlreichen zusätzlichen Szenen.
„Layer Cake“ erscheint im Handel am 22. November zu einem Preis um die 20,- Euro. Wer die bereits oftmals zitierten Filme von Produzent und Regisseur Matthew Vaughn kennt uns mag, der sollte sich auch für „Layer Cake“ entscheiden. Für mich zwar kein „Jackie Brown“-Herausforderer, dennoch ein guter Film. Ferner bin ich gespannt. Gespannt auf den neuen Bond-Film, denn Hauptdarsteller Daniel Craig soll ja den im neuesten 007-Streifen den unschlagbaren Doppel-Null Agenten mimen.
Andre Schnack, 24.10.2005
Film/Inhalt |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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