[Einleitung]
„33 Days“ lautet der Titel des englischsprachigen Originals der Produktion aus österreichischen und britischen Finanzmitteln. Hier ist es „Lauda: The Untold Story“, was mit Sicherheit in einem größeren Bekanntheitsgrads münden wird, alleine des Namens wegen. Wie dem auch sei, so entstand diese Dokumentation aus einer britisch-österreichischen Zusammenarbeit 2014 und portraitiert den mehrfachen Formel 1-Weltmeister, Rennfahrer und Menschen Niki Lauda. In den Hauptrollen vor der Kamera sind Freunde, Wegbegleiter und andere Zeitzeugen ebenso zu sehen und hören, wie auch die Hauptfigur selbst. Ich konnte mir diese Standard Definition DVD von universumfilm genauer anschauen und startete von der Pole…
[Inhalt]
Der Kino-Dokumentarfilm von Regisseur und Produzent Hannes Michael Schalle erzählt die Lebensereignisse der Formel-1-Legende Niki Lauda rund um seinem beinahe tödlichen Unfall am Nürburgring (1976) und sein Comeback nur 33 Tage später im Autodromo Nazionale von Monza. Ein Comeback, das niemand für möglich gehalten hätte. Acht Jahre später sicherte sich Niki Lauda den dritten Weltmeistertitel in der Formel 1. Ehemalige Kollegen und Konkurrenten berichten vom Entstehen der „Legende Lauda“: Jackie Stewart, David Coulthard, Mark Webber, Nico Rosberg, Lewis Hamilton, Bernd Mayländer u. v. m.
(Quelle: universumfilm)
[aartikel]B01CLVCJYU:left[/aartikel][Kommentar]
Wir bekommen es mit einer Dokumentation zu tun, die sich voranging mit der Person Niki Lauda befasst, und das vor dem Hintergrund des Formel 1-Zirkusses. Doch über diese Grenzen hinaus gibt es Themenbereiche im privaten sowie beruflichen Wirken Laudas, die mehr oder weniger intensiv behandelt worden sind. „Lauda: The Untold Story“ nimmt den Fakt, dass der ehemalige Formel 1-Weltmeister nur 33 Tage nach dem verheerenden Crash auf dem Nürburgring wieder in seinen Rennwagen stieg, als eine Art Aufhänger. Doch bestimmt dieser Aspekt nicht die gesamte Sendung. Unterteilt in verschiedenen Kapitel widmeten sich die Filmemacher einigen Themenkomplexen, die sich um die Person und Lauda als Rennfahrer abspielten.
So kommen viele Zeitzeugen zu Wort, die sich zu den Sicherheitsstandards von damals, zu den fahrerischen Eigenschaften, der eingesetzten Technik und dem Renn-Zirkus an sich äußern. Viele Archivmaterialien geben einen tollen Eindruck vergangener Tage. Immer wieder sind bestimmte Menschen der unterschiedlichsten Funktionen, vor allem aber ehemalige Rennfahrer, vor der Linse. Die Machart ist modern, gut gelungen, da unterhaltsam und ausreichend spannend umgesetzt. Mich hat es fasziniert, wie sich diese sehr leistungsorientierten Verrückten diesen Extremen (auch Risiken) bewusst und mehr oder weniger kalkuliert aussetzen konnten. Eine tolle Doku.
[Technik]
Liest sich vielleicht doof, ist aber so: die Technik ist nicht entscheidend bei der DVD Bewertung. Denn viele Aufnahmen von Interviews, Rennen oder Ausschnitten aus den Rennstall-Boxen auf den Parcours sind derart schlecht, als dass ihnen auch High Definition gar nicht gut stehen würde. Es würde schlichtweg nichts bringen. Aktuelle Aufnahmen hingegen erfreuen sich eine gelungenen Abbildungsgüte und machen niemanden traurig oder verärgern gar die Augen. „Lauda: The Untold Story“ begeistert vor allem damit, wie der Niki Lauda mit seinem Unfall und der Zeit danach umgegangen ist. Alle technischen Aspekte dieses anamorphen Breitbilds werden dem Ziel der Darstellung dieser Themen voll gerecht. Kontrast, Farbgebung und Kantenschärfe sind aus den erwähnten Gründen speziell und doch hinterlassen sie Charme und wirken positiv.
Neben dem 1.78:1-Bild gesellt sich ein Dolby Digital 5.1 Ton in wahlweise englischer und deutscher Sprachausgabe. Die englischen Originalkommentare sind auch bei der deutschen Synchronfassung entsprechend im Untergrund wahrzunehmen. Auf Wunsch können Untertitel für Hörgeschädigte hinzu geschaltet werden. Der Ton ist sehr frontlastig und schafft kein sonderlich weites Klangfeld, räumliches Wirken steht hier im Hintergrund. Vielmehr konzentrieren sich die akustischen Finessen eher auf die Abbildung der Wissensvermittlung, sowie die Interviewausschnitte. Entsprechend solide und doch unspektakulär fällt das Ergebnis aus.
[Fazit]
Rennsport und Rennen fahren und gewinnen ist keinesfalls ausschließlich ein physikalischer Akt. Ohne den klaren Kopf hinter dem Lenkrad geht da nicht viel. Dies ist keine neue Erkenntnis für mich, doch verdeutlichte dieser Dokumentarfilm das noch einmal in meinem Kopf. 89 Minuten lang erfahren wir vieles von und über Niki Lauda, den Rennsport und die Formel 1. Interessant und unterhaltsam ausgestaltet faszinierte mich die Sendung auf ganzer Linie. „Lauda: The Untold Story“ erschien am 3. Juni mit einer Altersfreigabe von ab 12 Jahren im Handel und kostet dort rund 15,- Euro. Ob nun eingefleischter Formel 1-Fan oder nicht, die Sendung ist mit Sicherheit für alle interessant, die sich mit Sport, Rennsport und Mut und Leistungen auseinandersetzen.
Andre Schnack, 09.06.2016
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