[Einleitung]
Als ein Epos im Stil der alten Monumental-Filme feierten innige Fans des Regisseurs dessen aktuellen Titel „Last Samurai“ (Originatitel: The Last Samurai) von 2003. Kein Wunder, lockt die interessante Aufführung aus dem Land der untergehenden Sonne doch mit wunderbaren Landschaftsaufnahmen, bekannten Darstellern und einer gehörigen Portion Action mit Martial Arts-Charme und Schwertergefuchtel. Der Betrachter soll mit einer gänzlich anderen Lebenseinstellung, einem Land im Wandel und einer persönlichen Entwicklung einer Figur bei Laune gehalten werden, und das über eine ziemlich üppig bemessene Laufzeit. Wir konnten den Titel der Warner Home Video genauer ansehen und berichten über die verschiedenen Aspekte der Erscheinung.
[Inhalt]
Um 1870 in Japan. Der amerikanische Bürgerkriegsveteran Nathan Algren (Tom Cruise) übernimmt die Aufgabe, die kaiserliche japanische Armee im Umgang mit modernen Schusswaffen zu trainieren, um die Krieger des letzten Samurais niederzustrecken. Als Algren in die Hände der Schwertkämpfer gerät, muss er sich für eine Seite entscheiden.
(Quelle: Warner Home Video)
[aartikel]B000J3OC84:right[/aartikel][Kommentar]
„Last Samurai“ ist ein schöner Film. Es handelt sich dabei keinesfalls um einen sehr einfachen und oberflächigen Streifen, sondern vielmehr um einen facettenreichen Film, der einer gekonnt inszenierten Gradwanderung zwischen Ernsthaftigkeit und guter Unterhaltung gleicht. All das, was im Kino gut ankommt wird hier vorgefunden. Wir erhalten klingenscharfe Action geboten, vermengt mit ein bis zwei plastischen Charakterstudien, einem wunderbaren Filmverlauf voller fantastischer Landschaftsaufnahmen und einer eines Epos gleichenden, musikalischen Untermalung. Hinzugemengt wurde ferner ein Hauch Wertvermittlung und Romanze.
Die Umsetzung der kulturellen Aspekte und Weltanschauungen stellen klar, dass hier zwischen den USA und Japan wahre Welten liegen. Welten, die hier beispielhaft an der Führung von Konflikten und technischem Fortschritt auszumachen sind. Doch es geht um mehr. Es geht um Ehre, Werte, die der westlichen Zivilisation fremd und eigentümlich erscheinen. Und um das Streben nach gänzlich anderen Idealen, wie zum Beispiel der Perfektion und des Anmut des eigenen Handeln oder der Unterstellung des eigenen Geistes unter dem eines anderen. Treue, Ehre und Dienst stehen im Vordergrund derer, die die japanische Gesellschaft antreiben. Ergreifen von räumlichen Werten mit kapitalistischen Zügen wird dagegen in den Hintergrund gestellt.
Dieses Bild der Gegensätze wurde technisch einwandfrei und aufwendig umgesetzt. Musikalische Untermalung, die Aufmerksamkeit einfordert und eine prächtige Stimmung entstehen lässt zählt zu den Kernelementen. Kein Wunder, entstammt der Soundtrack doch aus den meisterhaften Händen von Hans Zimmer. Kameratechnisch kann eine ähnliche Erfahrung wahrgenommen werden. Auch hier verpflichtete man kompetente Hände – das Ergebnis kann sich sehen lassen und fängt wunderbare Landschaften vor der Linse ein.
[Technik]
In einer breiten Wand mit schönen Bildern wird der „Last Samurai“ präsentiert. Das Ratio beläuft sich dabei auf ein Format von 2.35:1 und wurde der DVD mit anamorpher Erweiterung gegönnt. Wir erhalten Einblick in ein feudales Japan im Umbruch. Kontrastreich, farbenfroh und in den Kanten mit einer angenehmen Schärfe ausgestattet werden die Handlungsstränge verfolgt. Da es des Öfteren rasch vor der Kamera zugeht, kommt es auf eine saubere und klare Wiedergabe schneller Bewegungsabläufe an. Diesen Anforderungen wird der Transfer gerecht. Plastizität und Sauberkeit spielen eine gewichtige Rolle, so dass Warner hier ebenfalls ein Augenmerk drauf gab und ein angenehmes Ergebnis ablieferte. Die Kompression verläuft reibungslos und unauffällig.
Akustische Finessen treten im Format Dolby Digital 5.1 auf den Plan und weisen den Betrachter mit Schwerter-Einlagen und tosenden Kämpfen in die Schranken. Gesprochen wird dabei wahlweise englisch oder deutsch, wenn nicht gerade japanisch mit entsprechenden Untertiteln zu vernehmen ist. Jedoch hat das durchaus seinen Charme und tut der Atmosphäre gut. Die facettenreiche Wiedergabe in Sachen Musik, Hintergrundgeräusche, Dialoge und gezielt eingesetzte Surround-Effekte überzeugt durch ein weites Spektrum und durch gute Räumlichkeit mit schöner Dynamik. Die Sprachausgabe erklingt verständlich und klar abgesetzt von den weiteren Akustik-Elementen. Insgesamt gibt es Untertitel in optionalen Sprachfassungen einzuschalten, in der Anzahl sind es 9.
[Fazit]
„Last Samurai“ besitzt eine Laufzeit von opulenten 148 Minuten und befindet sich auf einer einseitigen Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9). Diese kommt mit einem Partner daher, einer weiteren DVD des gleichen Typus. Auf ihr befindet sich Bonusmaterial, welches den Betrachter hinter die Kamera der Entstehung von „Last Samurai“ führt. Über ein musikalisch unterlegtes Menü können folgende Extras komfortabel erreicht werden.
* Tom Cruise – Das Tagebuch eines Kriegers
* Original-Produktionstagebuch des Regisseurs Edward Zwick
* Wie ein Epos entsteht: Ein Gespräch zwischen Edward Zwick und Tom Cruise
* Geschichte vs. Hollywood: Last Samurai; Eine Welt im Detail: Produktions-Design mit Lilly Kilvert
* Seide und Harnische: Kostüm-Design mit Ngila Dickson
* Die Grundausbildung der Kaiserlichen Armee
* Vom Soldaten zum Samurai: Die Waffen
* Bushido: Der Weg des Kriegers
* Nicht verwendete Szenen
* Japan Premiere
* USA-Kinotrailer
Freigegeben ab 16 Jahren. Wer „Braveheart“ oder „Der Patriot“ mochte, der wird mit Sicherheit auch am letzten Samurai-Kämpfer Gefallen finden. Dieses 2-DVD Set ist seit dem 07. Mai 2004 zu einem Preis um die 20,- Euro erhältlich. Empfehlenswert.
Andre Schnack, 26.07.2004
Film/Inhalt |
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Extras/Ausstattung |
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