[Einführung]
MAWA Film & Medien brachte uns bereits 1998 zusammen mit VCL, zwei Jahre nach dem Kino-Gang des Titels, den Film „Last Man Standing“ als deutschsprachige Code2-DVD ins Heimkino. Die US-Produktion wartet mit Bruce Willis, Christopher Walken, William Sanderson, Bruce Dern, David Patrick Kelly und Karina Lombard in den Hauptrollen auf. Im Stab befindet sich als Regisseur der für seinen „roughen“ Stil bekannte Filmemacher Walter Hill. Die Vorlage für das ebenfalls von ihm gefertigte Drehbuch entstammt von Ryuzo Kikushima und Akira Kurosawa. Wir nahmen uns der Disc an.
[Inhalt]
Ein schmutziges Kaff an der mexikanisch-texanischen Grenze. Zwei brutale Gangsterbanden haben hier das Sagen und schicken jeden in die Wüste, der ihren Geschäften im Weg steht. Die restlichen Einwohner verkriechen sich voller Angst in ihren Häusern. Eines Tages kommt ein geheimnisvoller Fremder (Bruce Willis)in den Ort. Um schnell an Geld zu kommen, bietet Smith sich sowohl der einen als auch der anderen Bande als Söldner an und spielt beide Seiten in einem perfekt geplanten Täuschungsmanöver gegeneinander aus. Es kommt zum entscheidenden tödlichen Kampf – und es wird nur einen geben, der ihn überlebt.
[aartikel]B0007ZB4WQ:right[/aartikel][Kommentar]
Meine Geschichte zu diesem Film ist kurz. Im Kino empfang ich ihn als extrem überflüssig, nach einer weiteren Ansicht auf Video hingegen gefiel er mir plötzlich. Mittlerweile steht er in den heimischen vier Wänden als DVD-Fassung. Und unabhängig davon mag ich die Geschichte um die staubige Stadt Jericho und ihre gewalttätigen Einwohner richtig gerne. Walter Hill geriet mit diesem Film oft in negative Kritik. Keine Frage, denn der Versuch Akira Kurosawas „Yojimbo“ als Remake besser aussehen zu lassen, gelang nicht. Davon ab wird jedoch ein gelungener Film präsentiert.
Staubig, trocken, in der Luft liegt der Geruch des Todes, Texas zur Zeit der Prohibition. Diese Atmosphäre wird durch die guten Sets, die Geschichte und die eingesetzten Darsteller geschürt. In dieser Story gibt es eigentlich niemanden, der kein Dreck am Stecken hat. Es geht um den Abgrund krimineller Naturen, um gewalttätige Individuen, die nicht lange fackeln – getreu dem Motto: erst schießen, dann fragen. Und es geht um einen Mann, der das Beste aus dieser Situation macht, um sich noch ein paar Dollar nebenher zu verdienen. Coolness, Action und blaue Bohnen spielen hier eine gewichtige Rolle, die Dialoge hingegen weniger. Bruce Willis mimt den eiskalten Killer plastisch und mit Stil, er passt perfekt in diese Rolle. Im Gespann mit Christopher Walken bringen sie den Film voran und gehen eine Symbiose mit der Musik und den gewalt(tät)igen Bildern ein.
[Technik]
4:3 Letterbox Transfer? Wie schade. Keine anamorphe Erweiterung für den Anti-Helden auf 2.35:1. Das schlägt sich in einem geringeren Detailreichtum nieder. Der Kontrast leistet eine gute Darbietung und rückt das Geschehen in ein passendes Licht. Die etwas laschen Braun- und Rot-Töne hüllen die Story in Bilder, die stimmungsvoll die harte Natur des Films unterstreichen. Dabei sei gesagt, dass Kantenschärfe, Sauberkeit und Kompression auf einem guten Niveaus liegen. Akustisch kann die DVD ebenfalls Punkte verbuchen. Es wird aber auch zahlreich Möglichkeit dazu geboten, denn es hagelt nicht selten eiserne Kugeln aus verschiedensten Richtungen.
Die Musik wurde gut integriert, wenn sie jedoch zeitweise auch einen Hauch zu dominant daherkommt. Dialoge erklingen aus dem Center, andere Effekte und Hintergrundgeräusche sind stets ihrer Quelle zuzuordnen und erklingen entsprechend aus den weiteren Kanälen. Die Qualität kann als gut bezeichnet werden. Beim eingesetzten Format handelt es sich um Dolby Digital 5.1-Ton in deutscher Sprache.
[Fazit]
„Last Man Standing“ mag zwar Geschmackssache sein und kann nicht ganz das erreichen, was avisiert wurde, doch erzielt der Film eines: er unterhält auf eine harte Art und Weise mit einem gewissen Charme, den man nicht abstreiten kann. Über rund 96 Minuten erstreckt sich das Schießen in der Wüste, abgelegt wurde es auf einer einseitigen Single-Layer-Disc (DVD Typ 9). Die Altersfreigabe beläuft sich auf eine Stufe von „ab 16 Jahren“. Über das Bonusmaterial braucht kaum ein Wort verloren zu werden, denn mehr als DVD-Trailer und einige Hintergrundinformationen bekommen wir nicht geboten. Was aber „damals“ durchaus so üblich war auf dem deutschen Markt. Diese Scheibe kann bereits seit 1999 käuflich erworben werden. Western- oder Bruce Willis-Fans, eigentlich wird jeder Action-Liebhaber hier glücklich, wenn man sich nicht vor ein paar Blutspritzern fürchtet – „rauchende Colts“ in der nahezu grandios vollführten Moderne-Fassung.
André Schnack, 06.06.2003
Film/Inhalt |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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