[Einleitung]
Mit „Lady Vengeance“ (Originaltitel: Chinjeolhan geumjassi) schuf Regisseur Park Chan-wook (Oldboy) einen Action-Thriller aus Fernost. Es handelt sich um eine Produktion aus Südkorea, dessen Kinofilme innerhalb der letzten Jahre ein bisher ungeahntes hohes Niveau im internationalen Vergleich erreichten. Mr. Chan-wook führte nicht nur Regie, sondern schrieb in Union mit Jeong Seo-Gyeong auch das Drehbuch zum Titel. In den Hauptrollen sind Lee Young-ae, Choi Min-sik und Kim Byeong-ok zu sehen. Diese 2-DVD umfassende Edition erscheint aus dem Programm von e-m-s new media und wir hatten das Glück dem Set eine Prüfung zu unterziehen.
[Inhalt]
13 Jahre saß die bildschöne Lee Geum-ja (Lee Young-ae) im Gefängnis: Als 19-Jährige war sie mit ihrem erschütternden Geständnis, einen fünfjährigen Jungen entführt und ermordet zu haben, zu trauriger Berühmtheit gekommen. Im Gefängnis galt sie als vorbildliche Insassin und gutherziger Engel. Nach ihrer Entlassung ist davon nichts mehr übrig: Geum-ja zieht als Engel der Rache in die Welt. All die Jahre hat sie eine Täuschung aufrecht erhalten, um in aller Ruhe ihre Vergeltung zu planen. Geum-jas Rache gilt ihrem einstigen Lehrer, Mr. Baek (Choi Min-sik)… und sie wird unerbittlich sein.
(Quelle: e-m-s new media)
[aartikel]B000PHX2XU:right[/aartikel][Kommentar]
Ob es nun „Oldboy“, „Joint Security Area“ oder „Some“ ist, das südkoreanische Kino hat gigantische Schritte gemacht. Binnen weniger Jahre entwickelten sich koreanische Künstler, darunter Darsteller sowie Regisseure, zu Stars mit internationaler Anerkennung. Viele frische Ideen und Filme entstammen dem fernöstlichen Land. Wenn sich innerhalb der Produktionen an westlichen Werken orientiert wurde, so gelang dies zumeist mit Stil und Charme. Einigen mag der Anteil an Brutalität und Gewalt innerhalb der Werke zu hoch sein, andere empfinden diese Stilrichtung als zeitgemäß und gar innovativ. Wie dem auch sei, auf „Lady Vengeance“ trifft vieles vom Gesagten zu.
Der Titel erzählt eine im Kern einfache Geschichte. Die Motive sind von Beginn an recht klar ausformuliert und der Schwerpunkt liegt eindeutig auf den Rachegelüsten der „Lady Vengeance“. Jene wurde mit Lee Young-ae fabelhaft getroffen und versprüht einen Charme aus einer Mixtur aus Attraktivität und bedrohlicher Präsenz. Alle weiteren Figuren können ebenfalls gut mit ihren darstellerischen Besetzungen leben. Leben kann man auch mit der Art und Weise der Inszenierung von Regisseur Park Chan-wook, welche – wie es zu vermuten war – natürlich an Titel wie „Oldboy“ erinnert. Actionreich und doch mit ruhigen Momenten vermag dieses Stück gut zu unterhalten.
[Technik]
Der Bild-Transfer erfolgt im 16:9-Format im Seitenverhältnis 2.35:1 und wurde anamorph codiert auf der DVD abgelegt. Er kann allgemein als ein wenig soft und mit einem Stich ins Gräuliche ausgestattet bezeichnet werden. Dies fällt von Beginn an nicht gleich auf, entwickelt sich jedoch zunehmend durch den zuweilen recht steilen Kontrast. Gerade in weißen Flächen fällt dieses Phänomen in der wahrnehmbaren Deutlichkeit ins Auge. Davon ab gesellt sich ein gelungener Sättigungsgrad zum Ensemble und die Kantenschärfe leidet nur ein wenig unter der beschriebenen Softness. Rasche Bewegungsabläufe tun dem Transfer keinen merklichen Abbruch und die Kompression verläuft weitgehend sauber.
Tontechnisch hinterlässt die „Lady Vengeance“ eher gemischte Gefühle. Im Tonformat haben wir es mit DTS- in deutscher Sprache und Dolby Digital 5.1-Sound in den Sprachen Deutsch und Koreanisch zu tun. Untertitel können optional in deutschen Worten hinzugeschaltet werden. Soweit zur Theorie. In der Praxis sieht es so aus, dass die Surround-Lautsprecher zwar mit Tonschnipsel beliefert werden, das Geschehen jedoch nicht die erwartete Dynamik an den Tag legen kann, was etwas schade ist. Ungeachtet dessen spielen sich die Höhen und Tiefen zu eine guten Performance ein. Die Sprachausgabe ist dabei stets verständlich. Fehler oder Rauschen konnten wir nicht feststellen.
[Fazit]
Von e-m-s new media erscheint „Lady Vengeance“ in dieser 2 DVD-Fassung als Special Edition mit einer Laufzeit von rund 110 Minuten. Abgelegt sind diese auf einer einseitigen Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9), welcher noch eine weitere DVD (Typ 9) beiliegt. Auf letztgenannter Disc befindet sich das Bonusmaterial des Sets. „Lady Vengeance“ offeriert ein recht einfaches Menü mit verständlicher Struktur, über das folgende Features zu erreichen sind, sofern man sich für weitergehende Informationen interessiert. In folgender Aufzählung wurde die DVD-Zugehörigkeit nicht berücksichtigt:
* Making Of (11 Min.)
* Characters Of Lady Vengeance (26 Min.)
* Style Of Lady Vengeance (37 Min.)
* Lady Vengeance in Venedig (9 Min.)
* 7 alternative Szenen (14 Min.)
* 3 TV Spots
* Original Kinotrailer
* Teasertrailer
* Bildergalerie
* Bio & Filmografien
Wenn das mal kein üppiges Zusatzmaterial ist. Inhaltlich und vom Umfang her leistet es sehr gute Dienste und gefällt. „Lady Vengeance“ hat es in sich. Es sind nicht die Momente an sich, in denen roter Lebenssaft vergossen wird, sondern die Motivation der Hauptfigur und die Art ihrer Ausführungen, welche dem Film letztlich eine FSK Freigabe ab 16 Jahren beschert haben. e-m-s new media veranschlagt 17,- Euro für das Set, dass seit dem 7. Juni zu erwerben ist. Dem Hardcore-Fan sei bei wahrem Interesse das limited 3-DVD Set ans Herz gelegt.
Andre Schnack, 20.06.2007
Film/Inhalt |
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Ton |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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