[Einleitung]
Unter dem Titel „Kwom und der König der Affen“ (Originaltitel: Le Château des singes) verführte Regisseur Jean-Francois Laguionie Erwachsene und Kinder in die Welt des Affen Kwom. Als gezeichneter Animations-Titel begeisterte der Film nicht nur das Publikum seines Heimatlandes Frankreich. Der Film entstand 1999 nach einem Drehbuch von Norman Hudis und Jean-Francois Laguionie. In den Hauptrollen finden sich als Sprecher der internationalen Version Matt Hill, Sally Ann Marsh, John Hurt, Michael York und Michael Gambon. Wir konnten uns die DVD aus dem Angebot der universumfilm genauer anschauen und berichten.
[Inhalt]
Vor vielen Jahrhunderten lebte ein großer Affenstamm friedlich im Dschungel. Doch durch eine furchtbare Überschwemmung wurden sie in zwei Gruppen geteilt, die bald zu Feinden wurden: Die Laankos und die Woonkos. Als der junge junge Woonkos-Affe Kwom vom Baum fällt landet er fast direkt vor den Füßen des Königs der Laankos. Doch anstatt ihn wie Woonkos normalerweise zum Tode zu verurteilen, wird Kwom für wissenschaftliche Untersuchungen in das geheimnisvolle Schloss der Affen gebracht. Dort erlebt der neugierige Kwom viele aufregende Abenteuer: Er verliebt sich in die Zofe Gina, wird der Hofnarr des Königs und gerät in eine Intrige des bösen Kronkanzlers. Aber kann Kwom auch die Woonkos und die Laankos wieder versöhnen?
(Quelle: universumfilm)
[aartikel]B0008ENMM6:right[/aartikel][Kommentar]
„Kwom“ hat einiges zu bieten. Im Vordergrund stehen vor allem die spannende und abwechslungsreiche Geschichte um den jungen Affen und Rebellen Kwom, der sich entgegen aller Warnungen unter zahlreichen Gefahren auf den Weg in das Gebiet macht, welches die eigene Verwandtschaft seit langer Zeit konsequent meidet. Und auf dieser abenteuerlichen Reise ins Lager der „anderen“ Affen erlebt Kwom tolle Überraschungen, negative wie positive. Die Erzählung gelang dabei sehr abwechslungsreich, realitätsnah und doch fantastisch und mit sehr schönen, überwiegend kindsgerechten Gedanken und Ideen. Vermittelte Werte wie Freundschaft, Mut, Loyalität und den Hang zum Unbekannten wurden gekonnt verarbeitet, genauso wie auch die typischen Eigenschaften der hier mit Geschick und Sprache ausgestatteten Primaten.
Zwar gibt es keinen typischen „Suppenkasper“ wie bei den Disney-Filmen, der ständig für gute Laune und die spaßige Seite der Geschichte sorgt. Dafür steht „Kwom und der König der Affen“ jedoch in Sachen Vielschichtigkeit und der technischen Umsetzung den amerikanischen Animations-Titeln in kaum etwas nach. Die gute Story findet in einem Meer schöner Zeichnungen statt und entspricht auch in akustischen Belangen den Anforderungen des Publikums. Wunderbare Bilder, geprägt von einem schönen, oftmals weichen Aquarell-Hintergrund, sorgen für eine tolle Stimmung. Wenn es zur Sache geht und der Action-Grad steigt, dann legen sich die ausreichend flüssigen Animationen der Primaten ins Zeug und leisten gute Dienste.
[Technik]
„Kwom“ kommt zwar nicht anamorph und im Breitbildgewand daher, vermag jedoch aufgrund der Qualitäten auch im 4:3-Vollbild (1.33:1) zu überzeugen. Die Farbgebung orientiert sich ein wenig an den Farbtönen, die wir im Dschungel und der freien Wildbahn antreffen. Sobald Kwom das zweite Volk, die zivilisierten Laankos antrifft, wächst der Umfang der Farben stark an. Durch einen adäquaten Kontrast entsteht eine ausreichend dreidimensionale Wirkung, wobei sich der Hintergrund durch seinen verwaschenen Darstellungs-Stil etwas davon abgrenzt. Rasche Bewegungen tun dem Spaß keinen Abbruch und die Animationen der verschiedenen Figuren ziehen keinerlei Störungen oder negative Faktoren nach sich. Von Kompressionsartefakten bleiben wir weitgehend verschont. Erkennbar hingegen ist ein deutliches Grundrauschen.
Tontechnisch haben wir es mit einem Dolby Stereo-Tonformat zu tun, welches sich in deutscher und englischer Sprachfassung auf der DVD befindet. So richtig Format oder Klasse hat der Ton hier nicht, was an der Herkunft und dem Entstehungsjahr liegen mag, denn die Filmentstehung folgt keinem Big Budget-Konzept. Wie dem auch sei, in qualitativen Belangen kann der Stereo-Ton zufrieden stellen: Sprache erklingt sauber und deutlich genug, die musikalische Untermalung tönt etwas separiert vom restlichen Ton aus dem Untergrund und einige Hintergrundgeräusche gibt es auch. Untertitel finden wir auf der Disc leider nicht vor.
[Fazit]
Die Grundidee kann an Geschichten wie „Die Zeitmaschine“ erinnern, und auch Analogien zum heutigen Weltgeschehen können gezogen werden, denn gespaltene Gruppen mit auseinander klaffenden, verfeindeten Ansichten gibt es zugenüge. „Kwom und der König der Affen“ findet Platz auf einer einseitigen Single-Layer-Disc (DVD Typ 5) und misst rund 75 Minuten Laufzeit. Die Altersfreigabe setzte man laut FSK bei einer Stufe ab 6 Jahren fest. Bei den Bonusmaterialien kann die Disc keine großen Punkte landen, denn es gibt bis auf eine Trailer-Show, die sich aus vier Vorschau-Schnipseln zusammensetzt, und noch einem Musik-Video von Westlife nichts mehr unter der Rubrik Extras aufzufinden. Kinder wird das nicht bewusst stören, und da sich die Technik auf einem angenehmen Niveau befindet und der Film für gute Unterhaltung sorgt, vergeben wir eine gute Note.
Andre Schnack, 27.07.2005
Film/Inhalt |
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Bild |
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Ton |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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