[Einleitung]
Nahezu pünktlich zum 10jährigen Jubiläum erscheint aus dem Programm der universumfilm einer der Action-Filme, für die Darsteller und Muskelpaket Sylvester Stallon bekannt, berühmt und beliebt wurde. Die Rede ist von Regisseur Danny Cannon’s „Judge Dredd“ von 1995 aus der Traumfabrik Hollywoods. Das macht sich gut, denn aktuelle Neuerscheinungen laufen nicht immer so gut wie erhofft, da kann man schon einmal aus einem etwas angestaubten Titel eine Special Edition zaubern. Ich freute mich auf den Film und seiner Darsteller: Diane Lane, Armand Assante, Rob Schneider, Jürgen Prochnow und Max von Sydow.
[Inhalt]
Man schreibt das dritte Jahrtausend. Nukleare Kriege und ökologische Katastrophen haben die Erde verwüstet. Die Menschen leben in Mega-Städten zusammengepfercht, in denen Anarchie und Chaos herrschen. Die Lösung: Machtvolle Kampfmaschinen wurden kreiert und ausgestattet mit allumfassender Macht: Recht, Gesetz und Justiz in einer Hand – die Judges. In Mega City One lebt der beste unter ihnen – Judge Dredd (Sylvester Stallone), das Produkt eines geheimen DNA-Experiments. Sein Bruder, der Kriminelle Rico (Armand Assante), will die Herrschaft an sich reißen. Dazu muss er erst einmal Dredd aus dem Verkehr ziehen und hängt ihm einen Mord an. Von nun an muss Dredd – von allen gejagt – auf eigene Faust um Recht und Ehre kämpfen. Um seine Unschuld zu beweisen, muss er aus dem Gefängnis fliehen, denn alle Beweise sprechen gegen ihn.
(Quelle: universumfilm)
[aartikel]B000BSNHCO:right[/aartikel][Kommentar]
In diesem Film konnte Sylvester Stallone all das machen, was ein heutiger Governor Mr. Arnold Schwarzenegger in seinem Amt ebenfalls als Ziel verfolgt, außerhalb der großen Leinwand und der Traumfabrik Hollywoods natürlich. Es geht um Gerechtigkeit, Glauben an ein Rechtssystem und deren Vor- und Nachteile. All das in eine ungewisse Zukunft verlagert, die unter einer korrupten Politik entstand und unter einer Anarchie-Regulierung weiter existiert. Das ist weder besonders glaubhaft, noch irgendwie besonders interessant, wären da nicht die drolligen Monturen, in denen die Judges ihren Dienst ausführen, die riesigen Städte – bestehend aus zeitgemäßen Special-Effects – und der feisten Action, die man nun einmal erwartet, wenn Stallone vor die Kamera schreitet.
Indirekt befanden sich die beiden Action-Darsteller Schwarzenegger und Stallone für mich in Konkurrenz. Mal hat der eine, mal der andere einen besseren oder weniger guten Film abgeliefert. Durch „Judge Dredd“ und – unweigerlich ebenfalls immer einer Erwähnung wert – den „Demolition Man“ gehen zwei Punkte an Stallone. Und zwar für kurzweilige Unterhaltung und gute Action-Einlagen. Dass „Judge Dredd“ es heutzutage schwer hätte und niemanden mehr ins Kino locken würde, sei hier einmal nicht genauer beleuchtet. Natürlich mangelt es der Geschichte der DrehbuchautorenWilliam Wisher Jr. und Steven E. de Souza an Tiefsinn. Dafür jedoch gibt es einen wunderbaren Gegenspieler, tolle Technik und einen coolen Kampfroboter, der schon alleine einige Szenen wert ist.
Darstellerisch gibt es keine große Kost im Programm. Ebenso wenig wird auf Realismus oder andere Faktoren eingegangen, die dem Film Glaubhaftigkeit verleihen könnten. Vielmehr stürzte sich die Regie darauf, was die Comic-Vorlage auszeichnete. Und das gelang wiederum sehr gut. Die Inszenierung bereitet eine gute Stimmung und der Betrachter entschwindet in eine verkorkste Welt von morgen. Judge Dredd geht seinen Weg, ungeachtet möglicher Kritikpunkte, dümmlicher Einzeiler und unrealistischer Situationen. Aber vielleicht macht ihn das ja auch ganz gut.
[Technik]
Das Bild-Format beläuft sich auf ein Seitenverhältnis von 2.35:1 und der Transfer befindet sich anamorph abgelegt auf dem Datenträger. Das ist auch gut so, denn die Leistung gewinnt dadurch an Qualität und „Judge Dredd“ sieht wirklich gut aus in diesem Gewand. Ein starker und doch nicht übertriebener Kontrast gibt sich mit guter Farbgebung ein gekonntes Stelldichein und die wechselnden Bedingungen kosten der Leistung keine Wertigkeit. Licht und Schatten sorgen für gute Plastizität und kratzen den Detailreichtum kaum an. Seitens der Kantenschärfe kann ebenfalls Entwarnung ausgesprochen werden. „Judge Dredd“ sorgt für Sauberkeit in den Straßen, was auch auf den Transfer zutrifft. Nur sehr selten nimmt der Betrachter in plakativen Momenten ein zartes Rauschen oder leichteste Artefaktbildung wahr.
In den Sprachen Deutsch und Englisch wird Dolby Digital 5.1-Mehrkanalton zum Besten gegeben. Immer wieder bietet „Judge Dredd“ auch entsprechende Momente als Science Fiction Action-Film, in denen der Mehrkanalton richtig ausgeschöpft werden kann. Aus heutiger Sicht gelingt dies nur zum Teil. Denn immer wieder müssen wir dem Ton eine gewisse Frontlastigkeit unterstellen, welche dazu führt, dass auf den hinteren Kanälen nicht immer die richtige Weite entstehen will. Die Musik und einige Umgebungsgeräusche tragen jedoch ihren Teil zur Räumlichkeit bei und so wird letztlich ein zufrieden stellendes Ergebnis abgeliefert. Dialogseitig nehmen wir teils leichten Verzerrungen wahr, die nicht weiter ins Gewicht fallen. Untertitel sind nicht vorhanden.
[Fazit]
„Judge Dredd“ – so richtig schlau wird niemand aus dem Film. Doch gerät so etwas im modernen Kino ohnehin ins Hintertreppchen, denn die Unterhaltung zählt und muss gegeben sein. Und vor dieser Aufgabe schreckt der rund 93minutenlange Action-Streifen nicht zurück. Mit teils brachialer Gewalt für Verhältnisse von 1995 entführt der Film ausreichend spannend eine Welt von morgen. Judge Dredd befindet sich auf einer einseitigen Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9) und kommt Huckepack mit zahlreichen Bonusmaterialien. Die da wären:
* Making Of (Deutsch)
* Making Of (Englisch)
* Promo-Featurette
* Teaser, Trailer
* US-TV-Spots
* Biografien
Die Laufzeit des gesamten Bonusmaterials beläuft sich auf rund 56 Minuten. Durststrecken gibt es nicht zu bemängeln und der Grad an Hintergrundinformationen zur Entstehung des Films geht in Ordnung. „Judge Dredd“ erlebt mit dieser Special Edition seine bisher beste Form, für Fans stellt diese DVD ein Zwangskauf dar. Die Altersfreigabe liegt bei ab 16 Jahren. Verkaufsstart ist der 12. Dezember zu einem Preis von rund 18,- Euro.
Andre Schnack, 20.12.2005
Film/Inhalt |
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Bild |
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Ton |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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