[Einleitung]
Ha, ein Superhelden-Film, wie großartig! Ich liebe „Spiderman“ (allerdings auch genau nur den ersten Teil) und kann mir vorstellen, dass man auch aus der „Iron Man“ Comic-Vorlage einen gelungenen, unterhaltsamen Action-Streifen zaubern kann. Es versuchte sich Regisseur Jon Favreau an seinem Glück. Mark Fergus, Hawk Ostby, Art Marcum und Matt Holloway schrieben das Drehbuch zur Umsetzung. Die führenden Rollen besetzen Robert Downey Jr., Terrence Howard, Jeff Bridges und Gwyneth Paltrow. Wir konnten den im Kino der Vereinigten Staaten sehr erfolgreichen Titel aus dem DVD-Programm von EuroVideo genauer unter die Lupe nehmen und waren sehr gespannt und die Leistungen des Herren im Stahlanzug,…
[Inhalt]
Tony Stark (Robert Downey Jr.) hat es als Großindustrieller in der Rüstungsbranche zum Multimillionär gebracht. In Starks Leben verläuft alles nach Plan, bis er während eines Waffentestlaufs entführt wird. Die einzige Chance zu entkommen, ist die Entwicklung einer vielseitig einsetzbaren eisernen Rüstung, die ihn mit übermenschlichen Kräften und Fähigkeiten ausstattet. Sie ermöglicht ihm die Flucht. Zurück in seinem alten Leben, ist Stark, alias „Iron Man“, nun in der Lage, die Menschheit vor einer globalen Bedrohung zu retten. Es ist die Geburtsstunde eines neuen Superhelden!
(Quelle: EuroVideo)
[aartikel]B00189AYJO:right[/aartikel][Kommentar]
Ein erfolgreiches Projekt, zweifelsohne. Laut der Internet Movie Database (imdb.com) spielte der 140 Mio. Dollar teure „Iron Man“ bisher rund 318 Mio. Dollar ein – ein guter Schnitt. Wie es bei Umsetzungen von Comics oder anderen Zeichentrickarten immer der Fall ist, so stellt sich hier eine grundsätzliche Frage: hat der Zuschauer etwas für fantasievolle Unterhaltung übrig? Wenn nein, dann verkommt dieser Action-Titel des modernen Kinos in einer gewissen unverständlichen Wertlosigkeit. Allen anderen des Publikums hingegen sei gesagt, hier kommt jeder Comic-Fan auf seine Kosten, fühlt sich trotz eines deutlichen Humorstichs nicht veräppelt und kann mit dem Ergebnis der Realfilm-Umsetzung mehr als zufrieden sein.
„Superhelden werden nicht geboren, sie werden gemacht!“ – und gute Filme werden auch gemacht und entstehen keinesfalls von selbst. Wer nun Vergleiche ziehen will zu „Fantastic Four“, „Batman“ oder „Daredevil“, alle haben ein sehr unterschiedliches Niveau und eine gezielt abweichende Ausrichtung, dem sei Vorsicht angeraten. „Iron Man“ ist besonders, da seine Hauptfigur nicht unbedingt wie ein Superheld aussieht und zudem eine dunkle Vergangenheit aufweist. Doch aus nachvollziehbaren Gründen wandelt sich dies und – ruck zuck – in den Eisenmantel geschlüpft wird aus Tony Stark der „Iron Man“. Es geht auf, um Intrigen zu zerschlagen und den Waffenhändlern den Garaus zu machen!
Tatsächlich überrascht war ich ob der Leistung der gelungenen Besetzung, den teils überzeugenden und großartigen Sets, den guten Masken, der unterhaltsamen und spannenden Story und den tollen Computer-Effekten. Ja, hier haben wir es mit keinem staubtrockenen „Superhelden“ zu tun, ganz im Gegenteil, denn „Iron Man“ zeichnet sich durch eine gelungene, frische Brise Humor aus. Nicht nur das steht dem Film gut, sondern auch die darstellerischen Leistungen. Jeff Bridges mit Glatze als Bösewicht, großartig; Robert Downey Jr. als Superheld mit einem komischen Hang, ebenfalls einfach gut, da seine Dialoge gewitzt und smart sind. Supportet werden die beiden von Gwyneth Paltrow und dem überzeugenden Terrence Howard.
[Technik]
Man kann von Beginn an einen sehr kontrastreichen und zuweilen dunklen Transfer bestätigen, was mitunter dazu führt, dass einige Bilddetails nicht so recht zur Geltung kommen wollen und im Schatten verschwinden. „Iron Man“ misst ein Seitenverhältnis von 2.35:1 in dieser ungeschnittenen US-Version. Das anamorphe 16:9-Bild hält sich nur wenig an eine etwaige, kunterbunte Comic-Vorlage und nimmt seinen Weg als wahrer Realfilm. Und das geschieht in guter Qualität. Rasche Bewegungen oder aber die Mixtur aus staubigen Gefilden, künstlichen High-Tech-Sets und feuerroten Explosionen oder gar sehr windschnittigen Luftaufnahmen wirkt stets wie aus einem Guss. Auch die Plastizität ist gut, wie erwähnt stört sich das geschulte Auge lediglich am unscharfen Detailgrad.
„Iron Man“ ertönt mittels deutscher Sprache in den Formaten Dolby Digital 5.1 und DTS 5.1 daher, den englischen Originalton gibt es ausschließlich im Dolby 5.1-Mehrkanaltonformat. Wahlweise schaltet der Betrachter deutsche Untertitel dem Geschehen hinzu. „Iron Man“ hat das Zeug zum guten Ton, keine Frage. Der Inhalt an sich bietet bereits ausreichend Möglichkeiten im Verlauf der dynamischen Story, welche der Transfer in seiner Abmischung zu nutzen weiß. So haben wir oftmals dialogträchtige Sequenzen mit ruhigem Ton vor den Augen. Es herrscht die Sprachausgabe aus dem Center-Speaker vor, zuweilen treten einige Hintergrundeffekte auf den Plan und ergänzen die Stimmung positiv. Der gelungene Music-Score trägt seinen Teil zur Räumlichkeit bei.
[Fazit]
EuroVideo schafft mit dieser Disc einen Superhelden in einem technisch hochwertigen Gewand. Wir erleben „Iron Man“ abgestaubt und durch Frischzellenkur zu neuem Leben erweckt als aufwendigen Realfilm. Wer also denkt, er bekommt es mit einer Umsetzung des Comics von vor 45 Jahren im Low-Budget Niveau zu tun, der hat sich geschnitten. Auch verzichtete man inhaltlich auf Fehler wie bei „Daredevil“ und Superhelden-Flair kann ungestört entstehen. Die weltrettende Unterhaltung ab einem Alter von 12 Jahren läuft 121 Minuten. Extras sind in dieser Fassung kaum enthalten, das wie eine Comic-Seite aufpolierte Menü bietet lediglich 3 Trailer zu weiteren Erscheinungen des EuroVideo Programms. Wer Superhelden-Filme mag, der wird den – teils humorvollen – „Iron Man“ schätzen. Erscheinungstermin ist der 11. September.
Andre Schnack, 11.09.2008
Film/Inhalt |
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Bild |
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Ton |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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