[Einleitung]
Aus dem historisch angehauchten DVD-Programm von Kinowelt Home Entertainment erscheint die Disc „Hunde, wollt Ihr ewig leben?“, ein Klassiker aus dem Jahre 1958. der deutsche Regisseur Frank Wisbar schuf damit einen Anti-Kriegsfilm über die Schlacht um Stalingrad, gerade einmal 13 Jahre nach Ende des 2. Weltkriegs. In den Hauptrollen des Schwarz-Weiß-Films sind Joachim Hansen, Ernst Wilhelm Borchert, Wolfgang Preiss, Carl Lange, Horst Frank und Peter Carsten zu sehen. dvdcheck durchleuchtete die DVD und berichten über Plus- und Minuspunkte.
[Inhalt]
Der junge, nationalsozialistisch geprägte Oberleutnant Wisse (Joachim Hansen) wird im Herbst 1942 als Verbindungsoffizier nach Stalingrad versetzt. Die deutschen Truppen haben zwar unter großen Verlusten die Stadt erobert, werden aber bereits von der Roten Armee eingekesselt. Viele der einfachen Soldaten haben erkannt, dass sie dem Gegner chancenlos ausgeliefert sind. Doch aufgrund der Befehle von ganz oben glauben die Offiziere unter General Paulus (Wilhelm Borchert) immer noch an einen Sieg. Als sich die Lage dramatisch zuspitzt, erkennt Wisse die Sinnlosigkeit dieses Krieges und wendet sich mehr und mehr von der Nazi-Ideologie ab. In eisiger Kälte, fast ohne Munition und Verpflegung kämpft er an der Seite der verlorenen 6. Armee ums Überleben…
[aartikel]B00005NOWM:right[/aartikel][Kommentar]
Frank Wisbar gab sieh bei der Inszenierung seines Werks sichtlich Mühe. Was sich dann auch auszahlen sollte, denn der Film kam bei den Zuschauern gut an und gewann sogar 1959 zwei deutsche Filmpreise. In vielerlei Hinsicht unterscheidet er sich von heutigen Filmen. Hier ging es nicht primär darum Unterhaltung zu bieten, sondern den Schrecken des Krieges darzustellen und dies mit namhaften Darstellern zu garnieren, um die Gefühle und Ängste besser transferieren zu können. Leider ging das nur bedingt, zumindest aus heutiger Sicht, über 40 Jahre nach Entstehung des Films. „Hunde, wollt Ihr ewig leben“ wurde aufwendig umgesetzt und glänzt mit wirkungsvollen Sets, die durch Einspielungen von Original-Dokumentationsfilmmaterial erweitert wurden, da keine großen Panzermassen zum Dreh zur Verfügung standen. Ab und an ergreift auch ein Erzähler das Wort, neben den gut gewählten und insgesamt sehr überzeugenden Darstellern. Fazit: ein gelungenes Drama über die aussichtslose Lage im sinnlosen Kampf um Stalingrad.
[Technik]
Technisch können hier nicht viele Worte verloren werden, immerhin lässt sich die 40 Jahre alte Produktion nicht so recht mit aktuellen Neuerscheinungen vergleichen. Es wird ein Schwarz-Weiß-Vollbild (1.33:1) geboten, welches mit stark variierenden Kontrast und Bildrauschen daher kommt. Letzteres hält sich in Anbetracht des hohen Alters jedoch noch in erträglichen Grenzen. Quantität und Anzahl der im Bild auszumachenden Bilddetails hängt stark von dem Schärfegrad ab, der auch weitgehendst mit dem Verlauf des Films schwankt. Zahlreiche Verunreinigungen, besonders bei den historischen Aufnahmen, Artefaktbildung und eine nicht besonders saubere Kompression sprechen eine nicht so qualitativ hochwertige Sprache.
Der Ton klingt erwartungsgemäß im Dolby Digital 1.0-Format aus dem Center-Speaker. Auch hier machten eindeutig die Spuren des Alters keinen Halt. So rauscht der gesamte Sound etwas, was auch die ohnehin nicht gerade gute Differenzierung der Tonelemente erschwert. Die Sprachausgabe leidet ebenfalls ein wenig, bleibt aber stets verständlich. Untertitel gibt es auf der Scheibe nicht vorzufinden.
[Fazit]
„Hunde, wollt Ihr ewig leben?“ von Kinowelt Home Entertainment ist ein altes Eisen auf einem frischen und noch sehr jungen Medium – irgendwie passt das nicht ganz. Zwar genießt der Fan die Vorteile wie Kapitelanwahl und schnelles Spulen, mehr Vorteile gegenüber einer VHS-Fassung des Films gibt es aber kaum. Der ca. 93minutenlange Film wurde auf einer einseitigen Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9) abgelegt und mit folgenden Special Features ausgestattet: 4 Trailer weiterer Erscheinungen, 2 Trailer zum Hauptfilm, ein sehr schönes, rund 22minutenlanges Interview mit Joachim Hansen, Texttafeln über Stab und Besetzung, Starinfos und ein ebenfalls auf Texttafeln untergebrachtes Gespräch mit Regisseur Frank Wisbar. Inhaltlich gut und auch im Umfang keinesfalls zu verachten, diese Extras. Wer einen deutschen Klassiker auf DVD sein Eigenen nennen möchte, der sollte hier zugreifen, wobei ein empfohlener Verkaufspreis von DM 49,95 für die hier gebotene Leistung etwas überhöht scheint. Freigegeben ab 12 Jahren und seit dem 30. Oktober zu kaufen.
Andre Schnack, 01.11.2001
Film/Inhalt |
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Bild |
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Ton |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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