[Einleitung]
Aus dem DVD-Angebot von Constantin Film und universumfilm erscheint die Kinderkomödie und der Familienfilm „Herr Bello“ von 2007. Regisseur Ben Verbong schuf nach einem Drehbuch von Ulrich Limmer und Paul Maar eine fantasievolle und zugleich märchenhafte Geschichte über einen Menschen, der eigentlich ein Hund ist. In den Hauptrollen sind August Zirner, Armin Rohde, Sophie von Kessel, Manuel Steitz und Jan Gregor Kemp zu sehen. Was gibt er her, der deutschsprachige Comedy-Film aus deutscher Küche? Wir nahmen die DVD genauer unter die Lupe und berichten aus erster Hand und darüber, ob wir es mit einem Flohzirkus zu tun haben oder aber gut unterhalten werden.
[Inhalt]
Als der 12-jährige Apothekersohn von seinem Vater eines Tages einen kleinen zotteligen Hund geschenkt bekommt, scheint plötzlich so einiges aus dem Ruder zu laufen. Denn als der süße Mischling in der Apotheke eine geheimnisvolle blaue Flüssigkeit aus einer zerbrochenen Flasche aufleckt, verwandelt sich Bello in einen Menschen. Oder besser in „Herr Bello“. Der sieht nun aus wie ein Mensch, benimmt sich aber wie ein Hund und sorgt ganz nebenbei für jede Menge Aufregung in der Familie…
(Quelle: Constantin Film/Highlight Video)
[aartikel]B000WEVGZW:right[/aartikel][Kommentar]
Ähnlich wie bei „Das Sams“ haben wir es auch bei „Herr Bello“ mit einer etwas anderen und seltsamen Figur zu tun. Nicht mit einem Sams, dafür aber eben mit Herrn Bello, einem Hund in Menschengestalt… Doch es gehören noch weitere Story-Elemente zum Programm. So den einsamen Hund, den Witwer-Vater auf der Suche nach einer neuen Lebensgefährtin und einen falschen Hund. Alles zusammen mischte man dann noch mit der hier romantischen Ausführung von „Mann sucht Frau“ ab und erzeugte somit eine leichte und sehr bekömmliche und sogar sehr kindgerechte Komödie. Einige Situationen sind schon wirklich sehr lustig und vermögen zu unterhalten, andere hingegen bieten sich mit dem albernen Daseins des Schwachsinns die Stirn, aber auch das ist tatsächlich noch recht unterhaltsam für Kinder.
Die Machart von „Herr Bello“ geht in Ordnung. Künstlerisch wie auch vom handwerklichen Aspekt her kann der Film überzeugen. Kinder haben es besonders leicht, sie sind diesen fantasievollen Ausschweifungen offener gegenüber und es bereitet den Film keine großen Hürden den Kindern unter uns zu gefallen. Die charmanten Darstellungen der im Grunde guten Tiere in Menschenform sind zu niedlich und vortrefflich ausgearbeitet. Natürlich muss man sich ein wenig kindliche Fantasie nach behalten haben, damit es der Film nicht schafft im unteren Niveau aus „Erwachsenenwahrnehmung“ heraus zu versinken. Achtung Spoiler: am Ende wird alles gut, wie sollte es anders sein, denn es handelt sich um eine deutsche Komödie, die sich zur Abwechslung mal nicht zu ernst nimmt.
[Technik]
Wie kommt denn „Herr Bello“ rein technisch daher? Die Antwort zeigt sich weniger erfreulich als erwartet. Denn der anamorphe 16:9-Transfer erweckt nur am Anfang einen guten Eindruck. Immer wieder denken wir uns schon, wie es denn sein kann, dass ein so moderner Transfer einem solchen Heiden an Mankos ausgesetzt werden kann? Und das ist schade, denn dabei begann es gut. Kontrast, Farbgebung und Ruhe des Bildes hingegen erfüllen nicht die Erwartungen und wirken sich somit negativ auf die weiteren Leistungen der Disc aus. So gibt es eine stetige Unruhe im Bild, Nachzieheffekte und vor allem einen überzogenen und zu steilen Kontrast. Helle Bereiche neigen stark zum Überstrahlen. Die Kompression lässt sich nur selten negativ blicken und arbeitet weitgehend ruhig.
Vom Ton her haben wir es mit keinem großartigen Repertoire zu tun. Denn immer wieder könnte der Sound durchaus sinnvolle Momente bieten, wenn denn doch nur die Leistungen der Technik etwas besser ausgefallen wären. Wie dem auch sei, das Ergebnis geht immer noch in Ordnung. Der deutschsprachige Dolby Digital 5.1-Ton weist eine Vielzahl an Umgebungsgeräuschen auf, hat jedoch nicht genug Kraft, um von allein heraus soviel Nachhaltigkeit zu bieten, dass er nicht rasch in Vergessenheit gerät. Und das tritt ein. „Herr Bello“ ist farblos im Klang und kann lediglich als passable Umsetzung der Potenziale durchgehen. Rauschen oder andere Qualitätsmängel treten nicht auf. Untertitel gibt es wahlweise in deutscher Sprache.
[Fazit]
Constantin Film und universumfilm gelang eine sehr fantasievolle und freizügige Umsetzung einer an sich kaum komischen oder gar lustigen Geschichte. „Herr Bello“ unterhält mit seiner Laufzeit von rund 97 Minuten angenehm, nicht zu tiefsinnig, leider jedoch auch nicht intensiv und stimmungsvoll. Fragen wir uns mal ehrlich, was ist lustig daran, wenn ein Mann mit angeklebten, falschen Haaren so tut wie ein Hund sich verhält, dabei auch entsprechende Geräusche macht und dann auch noch eine unheimliche Hilfe in einem magischen Abenteuer um Wandlungen und Verwandlungen darstellt? Ich weiß es nicht. Als Bonusmaterial wohnen dem Film noch folgende Features bei:
* Making Of
* Bello – Ein Stoffhund wird geboren
* Was sagt die Polizei dazu?
* Mit Max bei den Dreharbeiten
* Bello wird trainiert
* Spezialeffekte
* Darstellerinfos
* DVD Empfehlungen
Die technischen Seiten von „Herr Bello“ gehören zur Durchschnittsware, das Bonusmaterial reiht sich in diese Serie ein. Denn auch hier haben wir es mit keinen großartigen Elementen zu tun, die vom Hocker hauen. Sondern mit Features, die allesamt inhaltlich keinen Hund mehr hinter dem Ofen hervorlocken. Davon ab geht „Herr Bello“ als angenehme Kinder-Unterhaltung durch, der Titel besitzt zahlreiche lustige Szenen und hat seinen eigenen Charme. „Herr Bello“ erschien ohne Altersbeschränkung am 15. November zu einem Preis von rund 16,- Euro. Wer seinen Kiddies eine Freude machen möchte, der möge zugreifen.
Andre Schnack, 04.12.2007
Film/Inhalt |
:
|
||
Bild |
:
|
||
Ton |
:
|
||
Extras/Ausstattung |
:
|
||
Preis-Leistung |
:
|