[Einführung]
Concorde Home Entertainment bringt uns hierzulande die TV-Produktion „Heidi“ von 1993. Der US-amerikanischen Filmproduktion merkt man ihre Herkunft nicht an, wir werden hier inmitten der Gebirgswelt einer der bekanntesten Almen versetzt. Regisseur Michael Ray Rhodes schuf das Werk nach einem Drehbuch von Jeanne Rosenberg, deren Arbeit selbstverständlich auf dem weltberühmten Roman von Johanna Spyri basiert. In den Hauptrollen sind Jason Robards, Jane Seymour, Patricia Neal, Siân Phillips, Lexi Randall, Noley Thornton, Jane Hazlegrove und Andrew Bicknell zu sehen. Wir nahmen uns die DVD vor und berichten über ihre Eigenschaften.
[Inhalt]
Das achtjährige Waisenkind Heidi wird von Ihrer Cousine auf die Alm zu ihrem Großvater gebracht. Er ist der einzige Verwandte, den sie außer der Cousine noch hat – und bei ihm soll sie nun leben. Der mürrische und verschlossene Großvater, von den Leuten im Ort Alm-Öhi genannt, lebt ganz alleine auf der Alm. Zunächst will er von seiner Enkelin ganz und gar nichts wissen, erinnert sie ihn doch ständig an den tragischen Tod seines Sohnes. Doch schon bald erliegt der kauzige Einsiedler, der von den meisten im Tal gefürchtet wird, dem Frohsinn von Heidi. Heidi liebt das Leben in den Bergen, für sie gibt es nichts schöneres, als mit ihrem Freund Geißen-Peter über die Almen und durch die Felsentäler zu streifen. Als sie erfährt, dass sie nach Frankfurt geschickt wird, um dort dem gelähmten Mädchen Klara Gesellschaft zu leisten, ist sie sehr unglücklich. Zwar entwickelt sich zwischen den ungefähr gleichaltrigen Kindern eine enge Freundschaft und auch Klaras Vater Herr Sesemann schließt das Mädchen aus den Schweizer Bergen sofort ins Herz, aber mit dem strengen Fräulein Rottenmeier kommt Heidi einfach nicht zurecht. Außerdem fehlen ihr die Berge, der Großvater, ihr Freund Geißen-Peter – kurz, sie hat fürchterliches Heimweh.
(Quelle: Concorde Home Entertainment)
[aartikel]B00018GWM6:right[/aartikel][Kommentar]
Zur Geschichte von Heidi braucht praktisch kaum noch ein Wort hier verloren werden, gehören die groben Umrisse der Story und ihres Verlaufs praktisch schon zum Allgemeinwissen. Zumindest hierzulande. Es geht um ein Waisenkind, welches kein einfaches Leben hat, da die Eltern bei einem Unfall im Gebirge ums Leben kamen und sie fortan auf der Suche nach ihrem ersten richtigen Zuhause ist. Es geht hier um das Verhältnis zwischen Heidi und ihren Verwandten, den vermeintlichen Freunden und den Umgebungen, die sie während ihres Aufwachsens kennen lernt.
Die Beziehung zu ihrem vorerst abweisenden Großvater bessert sich immer weiter, bis Heidi plötzlich nach Frankfurt gebracht wird. Auch hier hat das junge Mädel wieder mit einigen Problemen zu kämpfen. Denn als ungebildetes Dirndl von der Alm hat sie es nicht immer einfach in einer großen Stadt als Ziehkind einer reichen Familie, mit einem anderen Namen.
Der Film baut auf dem gleichnamigen Roman auf und setzt die Geschichte plastisch und glaubwürdig um. Regisseur Michael Ray Rhodes gelang es namhafte Darsteller für die Produktion zu verpflichten, so dass die schauspielerischen Leistungen sich wirklich sehen lassen können. Insbesondere die junge Noley Thornton spielt ihre Rolle als Heidi nahezu bravourös. Die schönen Naturaufnahmen von Almen, Gebirgslandschaften, weiten Weidewiesen und dem Inneren der Stadt Frankfurt machen etwas her und schaffen eine sehr eigene Atmosphäre, die man sehr schnell mit Heidi in Verbindung bringt. Die Geschichte an sich verläuft recht zügig, wenngleich vieles detailliert beleuchtet wird. Es handelt sich bei dieser Version schließlich um die 184 Minuten starke Long-Fassung.
[Technik]
Erwartungsgemäß findet das Geschehen im 4:3 Vollbild-Format (1.33:1) statt. Wir erhalten eine angenehme Wiedergabequalität präsentiert, auf dem ersten Blick zumindest. Beim genaueren Betrachten offenbaren sich leichte Mängel. Die Kantenschärfe hinterlässt einen etwas zu mäßigen Eindruck, da einige Bilddetails dem Dunkel schattiger Aufnahmen weichen und die Kanten oft leicht verschwommen wirken. Hier und dort zeigt sich der Kontrast etwas zu steil, klare Konturen weichen einer Softness, welche keine klare Trennung der unterschiedlichen Farbgebungen mehr ermöglicht. Die Sättigung der Farbflächen geht in Ordnung und es wird ein angenehmes Sehen ermöglicht.
Tontechnisch keine große Leistung, die hier vor rund 11 Jahren fabriziert wurde. Als TV-Produktion muss allerdings auch eine andere Bewertungsmatrix angewendet werden. Es befinden sich zwei Sprachfassungen auf der DVD, eine deutsche Synchron-Version und der englischsprachige Originalton im Format Dolby Digital 2.0. Auf was es hier wirklich ankommt sind die Dialoge und die Musikwiedergabe. In beiden Bereichen werden ausreichende Ergebnisse erzielt. Große Hintergrundgeräusche oder Anlässe zur Ausspielung von Räumlichkeit bietet der Film praktisch gar nicht. Aus technischer Sicht wirkt die Klangweite eingeschränkt. Die Sprachausgabe hingegen deutlich und klar verständlich. Untertitel gibt es auf der Disc nicht.
[Fazit]
„Heidi“ von Concorde Home Entertainment kann seit dem 25. März auf DVD zu einem Preis um die 20,- Euro erworben werden. Es handelt sich bei dem Datenträger um eine einseitige Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9). Die überwältigende Laufzeit des Films bemisst sich auf knapp 183 Minuten, was zurecht als abendfüllend bezeichnet werden kann. Verständlicherweise geht somit viel Datenraum für den Film verloren. Doch ist das Grund genug die Disc nahezu ohne Extras ins Rennen zu schicken? Denn mehr als gerade einmal drei DVD-Trailer weiterer Erscheinungen aus dem Programm des Herstellers wurde nicht zustande gebracht. Etwas schade, denn hier wären doch einige Extras bestimmt aufzufinden gewesen. Die Altersfreigabe wurde bei ab 6 Jahren festgesetzt.
André Schnack, 14.04.2004
Film/Inhalt |
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Bild |
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Ton |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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