[Einleitung]
Kommen wir zu einem Film, der sich mit dem Namen an jemanden richtet, der auch hierzulande recht bekannt ist. Hans Zimmer, so lautet der Name des guten Mannes, dessen Musik in zahlreichen Hollywood-Werken zum Teil tragende Rollen übernimmt. Die Dokumentation von polyband hat genau diesen Titel „Hans Zimmer – Der Sound für Hollywood“. Es handelt sich dabei um einen Film von Ariane Rieker und Dirk Schneider. Er entstand unter Leitung von Ulrike Dotzer. Um was handelt es sich bei diesem Werk? Eine Hommage an einen großen modernen Künstler oder ein Abbild eines Schattens des Hans Zimmers auf Boulevard-Niveau? Wir schauten genauer hin und berichten aus erster Hand.
[Inhalt]
Hans Zimmer ist heute einer der berühmtesten Filmmusiker in Hollywood (König der Löwen, Gladiator, The Dark Knight, Inception, …). Er wurde bereits mit einem Oscar, zwei Golden Globes, drei Grammys und im Dezember 2010 mit einem Stern auf Hollywoods Walk Of Fame ausgezeichnet. Für den Film öffnet der Komponist seine geheime Welt aus Kreativität und Handwerk, Inspiration und Depression, eine Welt zwischen Europa und den USA. Exklusive Clips aus den letzten 15 Jahren geben dem Zuschauer Einblick hinter die Kulissen. Sie erzählen von seinem Kampf um die Melodien, von dem, was Hans Zimmer ausmacht, als Mensch und als Musiker.
(Quelle: polyband)
[aartikel]B0053OLUIY:left[/aartikel][Kommentar]
Wenn es eine Art Portrait über Hans Zimmer geben sollte, so gehört diese Sendung mit Sicherheit zu der engsten Wahl für die besten ihres Faches, wenngleich es nicht sogar die ohnehin beste und einzig sinnvolle Sendung über den musikalischen Star ist. Doch wer ist der Kopf, der hier portraitiert wird? Wer ist Hans Zimmer? Gehört haben wir ihn mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit bereits alle schon mindestens einmal. Dabei scheint der gute Mann gar nicht jemand mit vielen Allüren oder sonderbaren Zügen zu sein. Er polarisiert allem Anschein nach gar nicht so sehr wie andere, die an vergleichbaren Positionen leben und wirken.
Nach Äußerungen soll es ihm eher um die Sache gehen. Er selbst, eher bescheiden in der Außenwirkung, tut seine Arbeit oftmals mit Kopieren der großen Altmeister ab. Das ist meines Erachtens ein hinkender Vergleich. Ging es doch dazumal nicht darum, heutzutage weitgehend bereits aus dem Computer entstandene Bilder um Atmosphäre und Emotionen zu ergänzen. Und das eben mit dem Handwerksmittel Musik. Hans Zimmer ist verdammt gut in dem, was er da tut und auch in seiner Zeit in Hollywood bereits geschaffen hat. Diese Dokumentation stellt dar, wie Hans Zimmer seine Arbeit sieht, wie andere ihn sehen und lässt etwas Einblick in sein Wirken zu.
[Technik]
Wenn es nach den heutigen Standards geht, so hält sich diese Sendung an die Konventionen und sorgt für gute Stimmung. Optisch geschieht dies in Form eines 1.78:1-Transfers mit anamorpher Abtastung. Jene umsorgt den Betrachter mit der notwendigen Detailverliebtheit (im Standard Definition Umfeld) und hält ebenso eine ordentliche Kantenschärfe, die keinen Anlass zur negativen Kritik gibt. Das gefällt alles in allem gut. Fehlstellungen, wie auch Rauschfaktoren oder andere Verunreinigungen, fallen nicht derart ins Auge, als das sie einer weiteren Erwähnung wert wären. Ausreichend frisch, laufruhig und sauber – so sollte es für eine solche Sachsendung mindestens der Fall sein. Bei „Hans Zimmer“ ist dies der Fall.
Keine Überraschung, wenn wir feststellen, dass diese Dokumentation weitgehend ohne großspurig angekündigte Surround-Effekte auskommt. Ja, sogar nur ein Minimum an abgegebenen Höhen und Tiefen ist hier vorhanden und lockt keinen Hund mehr hinter dem Ofen hervor. Niemand an den beteiligten Akustik-Akteuren geht ans Limit, eher legt man sich hin. Und so gestaltet sich auch das Ergebnis ein wenig nüchtern, oder besser, ernüchternd. Da bekommen wir es mit einem deutschsprachigen Dolby Digital 2.0-Ton zu tun, der das abbildet, was bei Interviews die Hauptrolle spielt: die Dia- oder Monologe, um deren Inhalte es schlussendlich geht. Sauber und ordentlich, jedoch auch unheimlich wenig verschnörkelt.
[Fazit]
Widmen wir uns der DVD als einheitliches Produkt. „Hans Zimmer“, der Name ist Programm auf einer Laufzeit von rund 50 Minuten. Das ist kurz. Da hilft auch kein simples und doch ansprechendes Menüdesign oder sonst ein Faktor drüber hinweg. Wirklich nicht? Doch, und zwar ein dann doch recht opulent anmutendes Extra in Form einer weiteren Sendung, die wiederum eine Spieldauer von rund 110 Minuten aufweist. Neben dieser Ausstattung wirft die einseitige und zweischichtige DVD (Typ 9) die ebenfalls gelungene, vorgenannte technische Abbildung mit in den Bewertungstopf. Mit der Veröffentlichung am 30.09.2011 zu einem Preis von rund 15,- Euro brachte polyband eine Disc auf den Markt, die einen der großen Akteure der Filmmusik portraitieren und auch ein Stück weit durch die Äußerungen der Interviewten huldigt.
Andre Schnack, 03.11.2011
Film/Inhalt |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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