[Einleitung]
Die e-m-s new media AG bringt uns am 10. Mai den Überraschungs-Kinoerfolg des letzten Jahres in Form einer DVD-Erscheinung nun in die heimischen vier Wände: die Rede ist von Nigel Coles „Grasgeflüster“ (Originaltitel: Saving Grace) von 2000. Mr. Coles Regiedebüt auf der großen Leinwand passt in die Kategorie Comedy und lockt mit einer vielversprechenden, unterhaltsam anmutenden Geschichte. In den Hauptrollen sind Brenda Blethyn, Craig Ferguson und Tchéky Karyo zu sehen. Wir nahmen die Doppel-DVD unter unsere Fittiche und berichten…
[Inhalt]
Nach dem Tod ihres Mannes steht Grace Trevethan (Brenda Blethyn) vor einem Scherbenhaufen. Drehte sich ihr wohlbehüteter Alltag bislang vor allem um ihre Orchideenzucht und nette Tee-Parties, muss sie sich nun nicht nur mit der Existenz einer heimlichen Geliebten, sondern auch mit einem riesigen Schuldenberg auseinander setzen. Um ihr schönes Heim nicht zu verlieren, beschließt die passionierte Hobbygärtnerin, ihren „grünen Daumen“ zu Geld zu machen. Schwere Zeiten fordern drastische Maßnahmen, und so verwandelt Grace ihr Gewächshaus mit Hilfe ihres Gärtners Matthew (Craig Ferguson) kurzerhand in eine Marihuana-Plantage. Doch um ihr Gras zu Geld zu machen, muss Grace ihr idyllisches Dorf in Cornwall verlassen und sich in die raue Unterwelt des berühmt-berüchtigten Londoner Stadtteils Notting Hill wagen. Vor kurzem noch angesehenes Mitglied einer braven Küstengemeinde, sieht sich Grace plötzlich mit Gangstern, Dealern, Schuldeneintreibern und der allzu neugierigen Polizei konfrontiert…
[aartikel]B000X23N7C:right[/aartikel][Kommentar]
„Grasgeflüster“ erzählt die Geschichte einer Wandlung. Die damenhafte Hauptfigur erfährt nach dem Tod ihres Mannes vom Notar, dass ihr verstorbener Göttergatte nichts als einen riesigen Schuldenhaufen hinterlassen hat. Nun geht es daran, Abhilfe zu schaffen. Die Geschichte bietet nicht unbedingt sehr viel Tiefgang, überzeugt aber durch ihre unkonventionelle Zusammenstellung und dem Stil und den im Verlauf entstehenden Charakter. Regisseur Nigel Cole erzeugte einen frischen und überraschend komischen Wandel der Hauptfigur, unterlegt mit lustigen Kommentaren, skurrilen Situationen und überzeugenden Darstellern in plastischen Figuren. Die Umgebung – Cornwall – und das besagte Dorf, in dem die Geschichte ihren Lauf nimmt, gefällt ausgesprochen gut. Alles wirkt sehr natürlich, locker und lustig. Passende musikalische Untermalung und die dichte Stimmung gehören zu den Pluspunkten des Films, wenn er auch durch ein nicht so einfallsreiches Ende ein nur durchschnittlicher Abschluss der Geschichte erreicht wird. Wer Filme im Stil „Bube, Dame, König, grAs“ mag, der wird hier seinen Spaß erleben.
[Technik]
Zur Technik des Films. Der Bildtransfer wurde im Breitbildformat 1.78:1 und anamorph auf der DVD abgelegt. Somit wird die komplette Mattscheibe eines 16:9-Geräts ausgefüllt. Und das mit einem kontrastreichen, natürlich wirkenden Geschehen. Zwar befindet sich die Kantenschärfe nur auf durchschnittlichen Niveau, dafür wirken die ausreichend gesättigten Farben aber im Zusammenspiel sehr harmonisch und natürlich. Leider fällt ein leichtes Rauschen ins Auge und das Bild scheint gelegentlich sehr leicht zu flimmern. Über diese Mankos kann aber in Anbetracht des restlichen, zudem überzeugenden Bildes hinweggesehen werden.
Der Ton des Films wurde im deutschen und englischen Dolby Digital 2.0- und 5.1-Format aufgenommen und auf der DVD abgelegt. Untertitel gibt es auf deutsch und ferner ebenfalls auf deutsch für Hörgeschädigte. Der Ton gibt sich der Thematik entsprechend relativ nüchtern. Er besitzt einen vollen Bass bei den musikalischen Momenten des Films und verzeichnet durch die klare und deutliche Sprachausgabe ebenfalls Pluspunkte. Die hinteren Kanäle werden lediglich zur Unterstreichung durch einige Ausweitungen bestimmter Effekte genutzt, ansonsten spielt der Ton auf der Front der Lautsprecher.
[Fazit]
„Grasgeflüster“ macht durch eine lustige Geschichte und sehr humorvolle Dialoge Spaß. Die Thematik, dass alte Leute in Berührung mit weichen Drogen kommen, wurde gelungen umgesetzt und sorgt für gute Laune beim Publikum, wenngleich einige Szenen auch schlichtweg typisches Filmemachen darstellen und jeden Hang zur Realität verloren haben. Die FSK-Freigabe liegt bei 6 Jahren, woran man sehen kann, dass der Inhalt des Films wirklich sehr harmlos ist. Mit einer Laufzeit von 90 Minuten zählt er zu den etwas kürzeren Filmen. Nichtsdestotrotz gibt es auf der 2-DVDs-Erscheinung mehr als 2 Stunden Zusatzfilmmaterial. Dabei gibt es ein Making Of, Behind the Scenes, Trailer zum Film, Interviews mit den Darstellern, Hintergrundinfos zu den Darstellern (Filmo- und Biografien), Produktionsnotizen, Dolby Digital-Trailer, e-m-s Trailer-Show, Zusatzfilm: „Howard Marks – Der größte Drogendealer aller Zeiten“ (52 Min.) auf Bonus-DVD und ein DVD-ROM-Part mit Bildergalerie und PC-Spiel: „Konga Bonga“. Das ist ordentliches Bonusmaterial, und dabei stimmt Quantität und Qualität. Wer britische Filme mag, sollte sich auch diesen Streifen ansehen.
Andre Schnack, 23.04.2001
Film/Inhalt |
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Bild |
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Ton |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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