[Einleitung]
„Senna“ … nun „Gonchi“ (Originaltitel: Gonchi la película), ebenfalls ein Dokumentarfilm über einen Rennfahrer. Eben nur über einen, der nicht derart bekannt und berühmt war. Wir werden über Gonzalo „Gonchi“ Rodriguez einiges erfahren hier. Der Titel ist Programm. Beide Regisseure Luis Ara und Federico Lemos richteten sich nach einem Drehbuch, welches ebenfalls beide gemeinsam ausgearbeitet haben. Es handelt sich dabei auch tatsächlich um eine Filmproduktion mit dem Ursprung in Uruguay. Und zwar von 2015 mit weitgehend hierzulande unbekannten Personen vor, hinter und bei der Kamera. Ich konnte mir gespannt den Titel genauer anschauen und berichte.
[Inhalt]
Wir erhalten hier durch diese Dokumentation einen Einblick in das Leben und die Karriere mit dem Fokus auf den Rennsport von Gonzalo „Gonchi“ Rodriguez, Uruguayer, Rennfahrer. Die Produktion gibt uns einen genaueren Einblick in das, was einen Rennfahrer bewegt, denn das ist nicht großartig anders als bei „Senna“. Nur die Bilder, insbesondere der Bekanntheitsgrad unterscheiden sich sehr. Der Dokumentarfilm entführt uns in eine noch viel gefährlichere Welt des Formel 1-Zirkus’. Irgendwie alles Helden, die ihre Boliden durch enge Gassen jagen, bei wahnsinnigen Geschwindigkeiten, was vielen den Tod brachte. Fokus liegt dabei auf Gonchi.
[Kommentar]
Wer keinerlei biografische Inhalte mag, der wird auch an dieser Aufbereitung rund um Gonzalo „Gonchi“ Rodriguez wenig Freude haben. Hier steht die Hauptperson im Fokus und die Inhalte beschäftigen sich sehr mit dem Leben der Figur „Gonchi“. Gut aufbereitet, ansprechend inszeniert und mit genug Herz und Seele gesegnet, so dass eine angenehme und wertschätzende Hommage an den Rennfahrer aus Uruguay, der leider durch einen schweren Renn-Unfall sein Leben ließ. Ein weiteres tragisches Beispiel für einen jungen, charismatischen Mann, der in diesem riskanten Job alles verlor. „Gonchi“ erzählt von Rennfahrern, echten Männern und dem abrupten Tod.
[Technik]
Die technische Sicht ist etwas eigensinnig. Denn die verarbeiteten Materialien sind allesamt älteren Ursprungs und nicht immer gelungener Qualität. Dafür ist von allem etwas mit dabei. Wir erleben Aufnahmen von Rennen, auch aus der Perspektive der On-Board-Cam. Dann Archiv-Einblicke familiärer Natur und Momente nach und während der Sportereignisse. Interviews und modernere Einblick sind dagegen schon viel höher von der Güte. Der 16:9-Transfer erfreut sich eines gesunden Kontrasts und weitgehend einer gelungenen Farbgebung. Davon ab gibt es ausreichend hohe Kantenschärfe. Auch wenn es viel rauscht, im Mittel ist alles ok so.
Die Sprache erfolgt ausschließlich in Spanisch. Untertitel sind eben auch auf Deutsch vorhanden, so dass es keinerlei Verständnisprobleme gibt. Die Kombination aus Originalsprache im Ton und den deutschen Lettern der Untertitel funktioniert gut und ist bewährt sowie bekannt. Qualitativ kann ich hier keine nennenswerte Aussetzer feststellen. Auf der Habenseite ist jedoch eben erschreckend wenig aufzufinden. Bis auf eine gewisse Verständlichkeit gibt es einen eher zurückhaltenden Sound. Rauschen oder Störungen bleiben aus. Gut so.
[Fazit]
„Gonchi“ erscheint im Rahmen der Netflix-Mitgliedschaft im Bereich Dokumentationen. Der Titel besitzt eine kurze Laufzeit von rund 87 Minuten und kommt ohne Nennung einer Altersfreigabe daher. Wenn wir unbedingt Extras genannt werden müssen, so könnte man lediglich unterschiedliche Untertitel nennen. Mehr ist hier einfach nicht vorhanden. Inhaltlich bietet der Titel das, was man von ihm erwartet, bzw. er stillt die aufgebaute Erwartungshaltung. Man muss sich natürlich mit der einzigen Voraussetzung anfreunden: Rennsport. „Gonchi“ ist der Ayrton Senna aus Uruguay, seine Geschichte ist tragisch und zu kurz.
Andre Schnack, 13.10.2015
Film/Inhalt: | |
Bild: | |
Ton: | |
Extras/Ausstattung: | |
Preis-Leistung |