[Einleitung]
Wunderbare Aufnahmen und Bilder von Dingen und Situationen aus der wissenschaftliche Entstehungsgeschichte des Lebens dieses Planenten, die nicht alltäglich oder gar bekannt sind, präsentiert uns „Genesis“, der Nachfolger des erfolgreichen und gefeierten „Mikrokosmos“. Eine Dokumentation aus den Händen der Regisseure Claude Nuridsany und Marie Pérennou. Die französischen Filmemacher fertigten auch das Drehbuch, wenn man es denn trotz fehlender Story im üblichen Sinne so bezeichnen will. Sotigui Kouyaté übernahm die Stimme des Sprechers und findet sich davon ab auch des Öfteren vor der Kamera ein. Wir prüften die Erscheinung von universumfilm und EuroVideo auf Herz und Nieren.
[Inhalt]
„Genesis“ ist das zweite Meisterwerk der Erfolgsregisseure Claude Nuridsany und Marie Pérennou (Mikrokosmos), die auf ganz besondere Art und Weise die Erscheinungen der sichtbaren Welt darstellen. Vor den Augen des Zuschauers entfalten sich spektakuläre und noch nie gesehene Bilder: Die Hauptdarsteller dieses farbintensiven Bilderreigens sind Himmel und Erde, das Universum, die ersten Regungen des Lebens, die ersten Wesen, die vom Wasser auf das Land übersiedelten…
(Quelle: EuroVideo)
[aartikel]B0009JY4UE:right[/aartikel][Kommentar]
Zwangsweise muss es weiteres, anderes Leben auf anderen Planeten und Sternen geben – zu dieser Erkenntnis gelangt man nach der Ansicht von „Genesis“ und den unheimlich komplexen Prozess der auf diesem Planeten zu Leben führte. Aber dies ist gar nicht das Hauptanliegen des Film-Werks, vielmehr geht es um den Mythos der Schöpfung jedweden Lebens. Getreu dem Motto: „Lasst Bilder sprechen“ wirkt „Genesis“ – einige Sätze auf wissenschaftlicher Basis sind dann auch meist schon alles, was es an non-visueller Wissensvermittlung gibt. Diese Monologe, oftmals aus dem Off oder aber unter Einblendung des alten Mannes, ziehen sich geschickt durch die optischen Finessen wie ein roter Faden durch eine spannende Geschichte.
Typisch französisch, optisch sehr aufwendig und mit viel Liebe zum Detail inszeniert reihen sich Zusammenhänge und immer wieder scheinbar chaotische Geschehnisse gleichermaßen aneinander. Sie versuchen ein Bild davon zu vermitteln wie die Erde entstand, wie das Leben auf ihr begann und wie willkürlich und dennoch einem Regelwerk voller Einfachheit verpflichtet das Leben und die Zeit unaufhörlich weiterlaufen und neue Formen annehmen. Vom heißen Brühschleim bis hin zum Menschen erlebt der Betrachter eine Reise durch die Zeit – unterlegt von passenden Tönen und einem fantastischen Soundtrack.
Anders als in zahlreichen Dokumentationen werden hier nur selten Worte verloren. Überwiegend sprechen die Aufnahmen für sich und es bedarf nur weniger Einführungsworte. Der Sprecher, ein schwarzer Mann mit alternativem Eingeborenen-Look eines vergreisten Dorf-Ältesten kommt nicht sehr oft zu Wort. „Genesis“ lebt von den wechselnden Aufnahmen aus Mikrokosmos und Makrokosmos, zeitlichen Dimensionen und Größenordnungen, die anschaulich dargestellt werden.
[Technik]
Wer nun glaubt, er bekommt hier angestaubte und sehr konservativ aufgenommene Bilder vor die Augen, der hat sich aber gewaltig geirrt. „Genesis“ trumpft mit einem anamorphen Breitbildtransfer im Format 1.78:1 auf und weist eine enorm gute Farbgebung und Sättigung auf. Selbst die Kantenschärfe trotzt dem starken und sauberen Kontrast und zieht saubere Konturen um die Farbeinheiten des Geschehens. Ob rasche Bewegungen unter Einfluss von Zeitraffer oder aber Bilder von nicht immer allzu günstig ausgeleuchteten Lokalitäten – der Transfer weist stets eine gut bis sehr gute Qualität auf und vermag mit einer hohen Sauberkeit zu frohlocken. Kompressionsartefakte finden sich extrem selten ein und stören somit den visuellen Genuss unmerklich.
Tontechnisch sollte der Zuschauer sich ebenfalls nicht vom Thema beeindrucken lassen und somit die Erwartungen herunterschrauben – falsch gedacht, denn „Genesis“ weist einen Mehrkanalton im Dolby Digital 5.1-Gewand in den Sprachen Deutsch und Französisch auf, zusätzlich gibt es in den erwähnten Sprachen noch jeweils einen 2.0-Surround-Soundtrack mit auf der Disc. Nennenswerte Mängel treten praktisch nicht auf und es wird eine angenehm hohe Qualität geboten. Effekte oder aber großartige Hintergrundgeräusche treten – wenn überhaupt – nur in Verbindung mit dem konsequenten Music-Score auf, der Räumlichkeit und einiges an Tricks aufweist um den Betrachter zu begeistern. Untertitel wurden „Genesis“ nicht gegönnt.
[Fazit]
Die Grundfeste auf denen unsere biologische Existenz beruht ist in „Genesis“ Thema. Ihr Ursprung wird durch wunderbare Bilder und eine passende musikalische Untermalung dem Betrachter auf rund 77 Minuten auf einer einseitigen Single-Layer-Disc (DVD Typ 5) näher gebracht. Der Hauptfilm befindet sich in 12 Kapitel unterteilt auf der DVD. Die visuelle und akustische Unterhaltung steht hier vor der Wissensvermittlung im Vordergrund, wenngleich unheimlich interessante Aspekte der Schöpfungsgeschichte technisch aufwendig und sauber abgebildet werden. Als Bonusmaterial gönnte man der Erscheinung ein Interview mit den Machern (35 Min.) und ein Making Of (18 Min.) und einige Trailer. Die Extras sind in französischer Sprache abgefasst, es gibt optionale Untertitel in deutscher Sprache. Erscheinungstermin von „Genesis“ ist der kommende 9. Juni, der Preis von rund 15,- Euro erscheint angemessen und fair.
Andre Schnack, 06.06.2005
Film/Inhalt |
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Bild |
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Ton |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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