[Einleitung]
Mit „Gefangen im Netz“ erscheint eine Dokumentation, die zweifelsohne ein echtes Problem unserer zunehmend digitalen Gesellschaft und Art und Weise des Zusammenlebens thematisiert. Vielleicht ist es sogar eine ausgesprochen wichtige Dokumentation, was sich erst noch zeigen wird. Klar ist, sie entstand unter dem Originaltitel „V síti“ 2020 als tschechische Produktion und erscheint hierzulande im Angebot von EuroVideo Medien in zwei unterschiedlichen Schnittfassungen auf einem DVD-Angebot. Regisseuren sowie Drehbuchautoren-Duo sind hier identisch: Barbora Chalupová und Vít Klusák. Ich konnte mir die DVD genauer anschauen und über Inhalt, Technik und Ausstattung berichten.
[aartikel]B09F1D1XKL:left[/aartikel][Kommentar]
Wenn man (also in diesem Fall ich als Mann) über das Thema des Films nachdenke, ohne ihn angesehen zu haben, so malt man sich natürlich ein gewisses Bild aus. Und ja, ich kann sagen, ich malte mir einiges aus und es wurde hier bei weitem wesentlich schlimmer als erwartet und gehofft. Eher wurde es traurig, beängstigend und zeigt offen, in welchem gefühlt rechtsfreien Raum sich einige Menschen zu bewegen meinen. Diese Dokumentation legt – in Bezug auf die längere FSK 16-Version – völlig klar offen, wo es hapert und was getan werden sollte oder man zumindest überlegen könnte.
Dabei wird nicht der Anspruch oder Eindruck erweckt, als könnte man das alleine alles irgendwie viel besser. Es soll, muss jedoch eine Strategie, Stoßrichtung oder was auch immer geben, um diesen Situationen, die ja keinesfalls ganz so neu sind, Herr zu werden. Und diese fehlt es offenkundig, zumindest in der Allgemeinheit, dem, was da draußen bei den Menschen im Kopf los ist. Unabhängig davon zeigt es politische Versäumnisse auf, die angepackt werden müssen. Es bleibt zu hoffen. Kein schönes Thema und doch allgegenwärtig. Traurig.
[Technik]
Am Ende ist es hier eine sehr sachlich getriebene Dokumentarsendung, die hochwertig auf der Höhe der Zeit des TV-Formats darstellt, was darzustellen ist. Die FSK 16-Version nutzt Verpixelungen zwecks Datenschutz, etc. und wir erhalten auch technisch einen hochwertigen Eindruck der Dokumentation(en). Kontrast und Farbgebung halten sich unspektakulär und weisen keinesfalls auf neue Akzente hin. Sie liefern eher nüchtern und doch solide das ab, was von ihnen erwartet wird. Klingt, oder mag sich unromantisch lesen, ist auch so. „Gefangen im Netz“ ist in beiden Schnittfassungen im Format 1.77:1 auf den Discs abgelegt. Eine ordentliche Bildruhe sorgt für Entspannung, der Rest ist ebenfalls in Ordnung.
Tontechnisch findet das sprachliche Geschehen wahlweise in deutscher Synchronfassung oder aber tschechischer Originalsprache statt, beides steht in Dolby Digital 5.1 zur Verfügung. Untertitel gibt es bei der Langfassung wahlweise in deutschen Worten. „Gefangen im Netz“ gibt sich akustisch mit einem gewissen Hang zur Selbstverständlichkeit. Da wird nicht mehr abgeliefert als wohl notwendig oder nötig erschien. Was etwas schade ist, wäre hier doch ein wenig mehr drin gewesen. Dennoch entsteht zuweilen eine beklemmende Stimmung, düster. Technisch alles fehlerfrei und doch auch wenig bemerkenswert.
[Fazit]
Erscheinungstermin war der 14. Oktober 2021 und der Preis liegt bei rund 15,- Euro für dieses 2-Disc Set. Wie bereits beim Inhalt erwähnt, so gibt es eine 100minutenlange FSK 16-Version sowie eine FSK 12-Fassung mit rund 64 Minuten Spieldauer auf den beiden Discs vorzufinden. Technisch ist das Angebot zweifelsohne zeitgemäß umgesetzt und erfreut sich gelungener Aspekte einer ausgereiften DVD-Darbietung. Eine High Definition-Veröffentlichung ist bislang nicht bekannt. Besonderheiten oder Bonusmaterialien gibt es hier nicht aufzufinden, was angesichts des Formats nicht verwunderlich ist. Eine wichtige Dokumentation, die man sich ansehen sollte.
Andre Schnack, 02.11.2021
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