[Einleitung]
In nicht allzu ferner Zukunft wir das noch junge Unternehmen Pixar auf eigenen Beinen stehen und ohne die „Hilfe“ und Zusammenarbeit mit dem Giganten Disney eigene Produkte im Entertainment-Bereich auf die Beine und letztlich ins Kino stellen. So zumindest das Ergebnis der jüngsten Gespräche zwischen den beiden bisherigen Partnern. Aus dieser erfolgreichen und früchtetragenden Zusammenarbeit entstand nebst den „Toy Story“-Filmen ebenfalls das Unterwasser-Spektakel „Findet Nemo“ (Originaltitel: Finding Nemo) von 2003. Der Film feierte einen Erfolg nach dem anderen und startete mit Rekordzahlen, bohrte sich in die Herzen der Zuschauer und buhlte um zahlreiche Auszeichnungen und Nominierungen. Wir konnten uns die deutschsprachige Code2-Disc des Titels genauer ansehen.
[Inhalt]
Dem Clownfisch Marlin (Albert Brooks) fährt der Schreck gehörig in die Gräten, als sein vorwitziger Sohn Nemo (Alexander Gould) gefishnappt wird. Für den sonst so ängstlichen Vater heißt das: raus aus der heimeligen Koralle, rein in die Weiten des Ozeans! Da lässt er sich weder durch eine Selbsthilfegruppe pseudo-vegetarischer Haie, noch durch das siebartige Gedächtnis seiner Begleiterin Dorie (Ellen DeGeneres) vom Ziel abbringen: Sydney! Denn dort planscht Nemo inzwischen im Aquarium einer Zahnarztpraxis und schmiedet mit seinen neuen Freunden verwegene Fluchtpläne…
Die Synchronstimmen von Erkan & Stefan sowie Anke Engelke, ultra-schräger Wortwitz, mitreißende Musik von Robbie Williams und eine Animation, die alles bisher Dagewesene in den Schatten stellt, machen diesen Film zu einem fetten Fang für alle, die sich mal wieder vor Lachen die Kiemen halten wollen!
(Quelle: Buena Vista Home Entertainment)
[aartikel]B0000C6DWU:right[/aartikel][Kommentar]
Bei Filmen wie diesem ist nicht nur das technische Zusammenspiel zwischen Bild und Ton extrem wichtig, es kann sogar noch viel mehr vom Erschaffer beeinflusst, ja gar gesteuert werden, als es bei Real-Filmen der Fall ist. Die symbiotischen Faktoren zwischen akustischer und visueller Leistung zählt eine doppelt gewichtige Rolle, wenn das Ergebnis komplett dem Computer entstammt. Und das ist immens wichtig, denn der menschliche, lebende Charme kann schließlich nur über die Sprachausgabe abgebildet werden.
Der Themenkomplex – im Kern denkbar einfach – bietet für jedermann etwas sehenswertes, für jede Altersklasse die entsprechende Unterhaltung. Der Schwerpunkt kann eindeutig beim jungen Publikum ausgemacht werden und die größte Wirkung des Films und der Geschichte entfaltet sich hier.
Sämtliche Rollen, bedacht gewählt und mit erkennbarer Liebe zum Detail umgesetzt, entfalten sich im ausgewogen designten Gefilden mit erkennbarer Stärke. Erwähnenswert sind hier allen voran die art-typischen Eigenschaften der Tiere. Die „Mein?!“ kreischenden Möwen sind nicht nur höchst amüsant, parodieren sich doch die Gier der nimmersatten Meeresvögel, sondern spiegeln sie die so typischen Eigenschaften der entsprechenden Tiere mit überzogenen und liebenswerten Charme wider.
Inmitten des Unterwassertumultes findet sich der leicht schwimmbehinderte Jungfisch Nemo wieder. Er, ein Symbol für jedes heranwachsende, junge und unerfahrene und hilflose Wesen, wird von seinem tapferen Vater gesucht. Letzterer muss dazu über seinen Schatten springen und wird zwangsweise – mit voller Absicht – zum Hauptakteur der Geschichte. Genauso tragend wie seine Rolle ist die der vergesslichen Dori.
Synchronisation erlebte hierzulande nicht nur wahre Wunderergebnisse, nein, wurden doch ganz neue Stile geboren. Erst die Synchronisation einer Serie mit dem Originaltitel „The Persuaders“ – hierzulande bekannt unter „Die Zwei“ – brachte den gewünschten Erfolg der sonst trockenen TV-Produktion. Die Schnodder-Synchronisation war geboren. Will sagen: die Deutschen verstehen hinsichtlich der Film-Lokalisierungen ihr Handwerk gut. Anke Engelke, Erkan & Stefan und viele weitere Prominente liehen den Fischen ihre Stimmen und verliehen ihnen so Leben und spürbaren Witz.
[Technik]
„Findet Nemo“ besitzt zweifelsohne eine nahezu brillante technische Umsetzung, die in vielen Bereichen und Belangen ihresgleichen sucht. Die visuelle Darbietung des Geschehens verlangt der Wiedergabetechnik der Heimkino-Hardware so einiges ab, denn sie verfügt über Referenz-Qualität. Das liegt natürlich daran, dass der 1.78:1 Breitbildtransfer, welcher natürlich anamorph erweitert vorliegt, komplett von einem digitalen Master kommt und somit beste Ausgangsbasis bietet. Rauschen gibt es nicht, auch andere Störungen oder Verunreinigungen werden vergebens gesucht. Wir erhalten ein totales, klares und sauberes Unterwassergeschehen vor die Augen. Apropos Unterwasser: da es sich nicht selten um Aufnahmen um ein Riff dreht, werden hier extrem kontrastreiche, farbige Einstellungen gefordert, denen der Bildtransfer gerecht werden kann. Das Ergebnis lässt sich zweifelsohne sehen und in Belangen der Sättigung, Kantenschärfe und Detailabbildung werden Höchstwerte erreicht.
Beim Ton sieht es nicht viel anders aus. Diesen gibt es in den Sprachen und Formaten Englisch und Deutsch in Dolby Digital 5.1 EX und Deutsch in DTS ES Matrix 6.1. „Nemo“ macht vom Potential dieser Soundtracks guten Gebrauch und übertrifft sich teils in Reihenfolge mit tollen Sound-Effekten. So brummt es unter Wasser dank eines gesunden Bassfundaments teils mächtig. Feine Kleinigkeiten sind ebenfalls auf der Habenseite zu verbuchen, wie auch die dedizierte Ansteuerung sämtlicher angeschlossener Lautsprecher. Klare Sprachausgabe in ruhigen wie in stressigeren Aufnahmen sorgen für beste Unterhaltung. Der Dynamikbereich umfasst eine große Range und Höhen und Tiefen werden stets adäquat abgebildet. Optionale Untertitel gibt es in wahlweise 6 Sprachen.
[Fazit]
Mittlerweile ist es bekannt und wird seit Veröffentlichung der statistischen Feststellung seitens Buena Vista Home Entertainment ausgiebig zu Marketingzwecken genutzt: „Findet Nemo“ ist der bisher erfolgreichste Trickfilm überhaupt! Wir können uns also freuen. Am 01. April startete diese DVD im Rental- und Kaufsegment zum nächsten Erfolgs-Parcours durch.
Fischiges Bonusmaterial gibt es en masse. Disc 1 enthält:
* Einführung
* Visueller Kommentar
* Virtuelles Aquarium für den Fernseher
Vorschau auf den neuen Disney/Pixar-Film „Incredibles – Die Unglaublichen“. Weiter geht es dann mit DVD 2, welche folgende Features für Wissbegierige und Fans parat hält:
* Einführung
* Virtuelles Aquarium
* Abenteuer Korallenriff (mit Jean-Michel Cousteau)
* Herr Rochens Fisch-Lexikon
* Kurzfilm „Knick Knack“
* Spiel „Lustige Fischarade“
* Interaktives Abenteuerbuch
* „Hinter den Kulissen“ mit Pixar, Studiotour und Interviews mit den Charakteren
* Verschiedene Galerien u.a. mit Figuren und Animationen
* Making Of „Findet Nemo“
* Musikvideo „Beyond the sea“ mit Robbie Williams
Dieses Meer an Extras en detail hier zu beschreiben würde den Rahmen eines Reviews sprengen. Festgehalten sei allerdings, dass sich der Großteil der Extras auf die jüngeren Menschen unter uns beschränkt und seinen Charme hier vielmehr entfalten kann, als beim erwachsenen Publikum. Das Feature „Visueller Kommentar“ wartet mit einer über zweistündigen Laufzeit auf und vermag interessante Informationen zur Entstehung und dem Hintergrund des Films zu vermitteln.
„Findet Nemo“ ist freigegeben ohne Altersbeschränkung und kann auf ganzer Linie in Form dieses 2-Disc DVD Sets überzeugen. Das Set schlägt mit rund 20,- Euro zu buche, was in Anbetracht des unterhaltsamen Inhalts, der genialen Technik und den hochwertigen Extras als fair erscheint. Wer „Monster AG“ oder die „Toy Story“ Filme mochte, für den führt kein Weg an dieser DVD vorbei. Absolut empfehlenswert.
Andre Schnack, 21.04.2004
Film/Inhalt |
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Ton |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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