Fear And Loathing In Las Vegas

Comedy/Drama

Comedy/Drama

[Einleitung]
Ex-Monty Python-Mitgleid Terry Gilliam (Brazil, Twelve Monkeys) schuf 1998 erneut ein Werk mit seinem so eigenen Touch und Stil, „Fear And Loathing In Las Vegas“ mit Johnny Depp (Blow) und Benicio Del Toro (Traffic) in den Hauptrollen. Das Werk bedarf viel Aufmerksamkeit und kann nahezu kaum noch als reiner Unterhaltungsfilm bezeichnet werden, denn hier steckt mehr hinter der Fassade. Terry Gilliam dreht nach einem Buch von Hunter S. Thompson und fertigte das Script zum Film ebenfalls an. In weiteren Rollen sind Tobey Maguire, Gary Busey und Christina Ricci zu sehen. Die DVD erscheint aus dem Programm von BMG Video und wir nahmen sie uns genauer vor.

[Inhalt]
„Wir waren kurz hinter Barstow, inmitten der Wüste, als die Drogen anfingen zu wirken…“ Nevada 1971: Begleitet von seinem Anwalt Dr. Gonzo (Benicio Del Toro) rast Raoul Duke (Johnny Depp) in einem roten Cabrio gen Las Vegas. Für ein Magazin soll er dort von einem Motorradrennen in der Wüste berichten. Doch für die beiden steckt hinter dem Ausflug sehr viel mehr als eine bloße Reportage. Für sie bedeutet der Trip nach Las Vegas eine Reise in das wilde Herz der vom Vietnamkrieg und diverser Skandale gebeutelten Vereinigten Staaten, bei der sie den amerikanischen Traum bei den Hörnern packen und ihm in die hässliche Fratze starren wollen. Ausgerüstet mit jeder denkbaren Droge unter der Sonne brechen sie auf zu ihrer Mission – und lassen sich dabei auch nicht von feindseligen Drogencops, dienstbewussten Highwaypolizisten, arroganten Hotelangestellten und ständig wiederkehrenden Horrortrips unterkriegen.

[aartikel]B00005Q3DX:right[/aartikel][Kommentar]
„Fear And Loathing In Las Vegas“ ist ein Trip, definitiv. Und was für einer. Alleine schon durch die Darstellungsweise fühlt man sich ab und an etwas in den merkwürdigen Strudel aus psychedelischen Farben, monsterartigen Erscheinungen und absurden Filmrissen gezogen – gut umgesetzt und wirkungsvoll inszeniert. Inmitten dieser Wahns: zwei ganz ausgezeichnete Darsteller, die sich gegenseitig prima ergänzen und die gespielten Figuren mit Plastizität und Leben füllen. Zur Handlung, viel gibt es hier nicht. Es geht um amerikanische Geschichte und um amerikanische Traumas. Nixon, Skandale, Vietnam, Hippies und die ganze Liebe & Frieden-Ära ist hier Gegenstand, doch nicht ihr Aufleben, sondern eher die Erinnerungen an diese mittlerweile vergangenen Werte und Zeiten. Raoul und Dr. Gonzo stehen auch für mehr als zwei durchgeknallte drogenabhängige Spinner, sie verkörpern eine Generation und einen bestimmten, etwas verzogenen Ansichtswinkel der damaligen Zeit. Fans des Romans von Hunter S. Thompson können wahrscheinlich mehr mit dem Werk anfangen als welche, die das Buch nicht kennen. Der Film ist für die Masse der Kinowelt zu überzogen, wenn er einigen jedoch auch so gefallen wird.

[Technik]
BMG Video bringt uns diese Code2-DVD mit einem anamorphen Breitbild im Originalkinoformat 2.35:1 in die Hände. Und das erfreut in Anbetracht der hier gebotenen Leistung sehr. Das kontrastreiche Geschehen weist zahlreiche Einzelheiten in den Aufnahmen auf und versteht es mit hohem Schärfegrad, gutem Schwarzwert, einem sauberen Konturenverlauf und knackigen Farben Lob zu ernten. Die Kompression gelang hochwertig und ein dreidimensional wirkender und insgesamt überzeugender Transfer führt durch den Drogentrip.

Die Akustik kommt – überraschenderweise – im Dolby Digital 5.1-Sound, in englischer und deutscher Sprachausgabe (die Code1-Fassung besaß lediglich eine Surround-Tonspur). Die Akustik unterstreicht generell sehr sinn- und wirkungsvoll das visuelle Geschehen, woraus ein gutes Zusammenspiel erfolgt. Viele Erscheinungen, Gefühle und Wirkungen der eingenommenen Bewusstseinserweiterer geben sich auch tontechnisch durch gut gesetzte Direktionaleffekte ein Stelldichein. Die Sprachausgabe ertönt deutlich aus dem Center und auch die anderen 4.1-Kanäle werden des öfteren angespielt. Deutsche und englische Untertitel gibt es optional hinzuzuschalten.

[Fazit]
Zwar gibt der Film nicht unbedingt eine klare Meinung oder Antwort auf die Frage, warum denn die Acid-Zeit einsetzte, dafür wird aber schon etwas in die richtige Richtung „gerast“. „Fear And Loathing In Las Vegas“ – ein abgedrehter und auf dieser Art auch typischer Terry Gilliam-Film mit hervorragenden darstellerischen Leistungen und einer einfangenden Atmosphäre. 111 Minuten dauert das Road-Movie mit immens hohen Konsum aller den zwei Figuren bekannten Drogen. BMG Video bringt den Streifen auf einer einseitigen Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9) auf den Markt und legte dem Film noch folgende Extras bei: Cast & Crew-Informationen, der deutsche und amerikanische Kinotrailer, ein B-Roll, einige Interviews und ein paar Hintergrundinformationen. Zu erreichen sind alle Features über ein recht einfach gehaltenes und einfach zu navigierendes Menü. Freigegeben ab 16 Jahren wird die DVD ab sofort im Handel zu einem Preis um die 40,- DM zu erhalten sein. Terry Gilliam- oder auch Johnny Depp-Fans sollten hier unbedingt zugreifen.

Andre Schnack, 28.10.2001

  Film/Inhalt
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  Bild
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  Ton
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  Extras/Ausstattung
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  Preis-Leistung
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