[Einleitung]
Vor mehr als einem Jahrzehnt, genauer gesagt 1989, lief Terry Jones „Erik, der Wikinger“ in den Kinos. Der Film erfreute sich überall hoher Beliebtheit. Die typisch britische Komödie um Erik den Wikinger wurde mit viel Witz und Intellekt inszeniert, mittlerweile genießt der Film nahezu Kultstatus. In den Hauptrollen sind Tim Robbins (Arlington Road), Mickey Rooney, John Cleese (Ein Fisch namens Wanda) und Tim McInnerny zu sehen. Die Code2-DVD des Werks kommt aus dem Programm der E-M-S new media AG.
[Inhalt]
Erik (Tim Robbins) ist ein Wikinger, gerade befindet er sich mit seinen Schlachtkameraden auf Tournee und plündert ein Dort. Als er eine Frau in ihrer Hütte vergewaltigen will, klappt aber auch gar nichts. Letztlich diskutiert Erik mit der Dame noch über Liebe, bis das Hereinplatzen und ein Messerstich einiger anderer Wikinger das Treffen abrupt beendet. In letzter Zeit ist Erik nicht mehr nach dem ewigen Plündern, Rauben, Morden und Vergewaltigen, er sehnt sich nach etwas anderem und hinterfragt sein Handeln und Dasein. So sucht er eine weise Wahrsagerin auf. Diese bringt ihn auf einen Gedanken und füllt sein trostloses Wikingerleben mit einer neuen Aufgabe: da der Himmel stets dunkel und die Sonne unsichtbar ist, beschließt er mit Hilfe seiner Freunde und Dorfkameraden auszuziehen, um das Sonnenlicht wieder über die Nordmänner scheinen zu lassen – kein leichtes Ziel! Denn zuerst müssen die Krieger nach West-Atlantis reisen, dort ein Horn finden und durch die magischen Eigenschaften dieses Blasinstrumentes ins Land der Götter gelangen. Zuvor fahren sie noch an den Rand der Welt und erleben einige, mehr oder weniger nette Überraschungen. Die Welt steckt voller Gefahren, denen auch der stärkste Wikinger nicht immer gewachsen ist! Außerdem ist da noch Halfdan der Düstere (John Cleese), er lebt praktisch von der Dunkelheit und zieht gegen Erik aus…
[aartikel]B00004S5QV:right[/aartikel][Kommentar]
„Erik, der Wikinger“ ist ein aberwitziger Film mit viel Farbe, Humor und Aussagekraft. Wer keinen englischen Humor à la Monty Python-Manier mag, der wird die tiefsinnige Ebene wahrscheinlich nicht finden über den Witz am Film nicht lachen. Wer jedoch genau diesen Humor hegt und liebt, der findet in „Erik, der Wikinger“ einen familiären Film zu den Python-Werken. Regisseur Terry Jones inszenierte die Geschichte ansprechend und technisch überdurchschnittlich. Das Drehbuch entstand übrigends nach einer Kurzgeschichte für seinen Sohn. Die Geschichte gefällt dem Betrachter, die vielen Metaphern, vermeintlichen Späße und „Vorschübe“ in den Dialogen zu unserer Zeit, wie wir sie auch aus „Das Leben des Brian“ oder „Ritter der Kokosnuß“ kennen, bringen zum Lachen und haben tieferen Sinn. Es gibt viele Analogien zu unser heutigen Zeit, so haben auch einige Elemente des Film starken Symbolcharakter. Alleine schon die Tatsache, dass im Film die nordischen Gottheiten durch einen Haufen Kinder dargestellt werden, ist nicht nur sehr witzig, sondern auch etwas tiefgründig. Außerdem wird auf eine satirische Art und Weise die Mythologie der Wikinger veräppelt, ohnehin spielt auch die Religion und der Glaube in der Geschichte Eriks eine wichtige Rolle. Die Schauspieler wurde bedacht auserkoren und in Tim Robbins ein prächtiger Erik gefunden. Ein sehr unterhaltsamer Film, der das Ende der Gewalt propagiert.
[Technik]
Aus den Augen eines DVD Technik-Freaks gesehen, steht die DVD in einem ausreichenden Licht. Im 4:3-Vollbild (1.33:1) bringt der Transfer ein sauberes, klares Bild auf den Fernseher. Die Farben leben durch ihre pralle, natürlich wirkende Sättigung und warten mit einem guten Kontrast auf. Die hohe Schärfe des Geschehens lässt die Konturen und Kanten in einem scharfen Gewand erstrahlen, dazu gesellt sich ein erfreulich hoher Grad an Details im Bild, die durch die gelungene Schärfe und den Kontrast allesamt plastisch und deutlich wirken. Das Bild ist frei von Rauschen und Kompressionsartefakten, nur sehr selten sind einige kleinere Bildstörungen, welche aber auf das Master und nicht auf den Transfer zurückzuführen sind, auszumachen.
Zum Ton: Erik spricht im Dolby Digital 2.0-Format. Und diese Sprache beherrscht er. Große Effekte und Basseinlagen können hier nicht erwartet werden und bleiben aus. Der Ton beschränkt sich auf die Nutzung der vorderen Kanäle und glänzt vor allem durch die saubere und stets verständliche Sprachausgabe. Bei einem Film, der zu einem großen Teil von den Dialogen lebt, ist eine solche Leistung wichtig. Der hintere Surroundkanal bleibt überwiegend still, nur selten gibt es Stereo-Effekte oder andere Soundschmankerl, überwiegend klingen die Töne des Film aus dem Center-Speaker. Die Tonspur gibt sich frei von Fehlern wie Stocken oder Rauschen, Höhen sowie Tiefen sind ausgewogen, an Dynamik fehlt es leider. Weitere Sprachversionen oder Untertitel sind auf der Scheibe nicht vorzufinden.
[Fazit]
Die E-M-S new media AG bringt mit der DVD „Erik, der Wikinger“ einen gute Film auf einer technisch gelungenen DVD auf den deutschsprachigen Code2-Markt. Nur schade, dass besonders die Leistung des Sounds nicht gerade vom Hocker reißt; im Bereich der visuellen Präsentation macht die einseitige Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9) dieses Makel aber wieder wett. Der Film läuft ca. 90 Minuten und hält prächtig bei Laune, zudem gibt es noch ein wenig Bonusmaterial. Da wären die schon üblichen Produktionsnotizen und Hintergrundinfos zur Cast & Crew, außerdem gibt es noch 4 Trailer weiterer DVD-Erscheinungen aus dem Programm der E-M-S. Das Menü, welches Zugriff auf die Zusatzmaterialien gibt, wurde hübsch animiert, nette Zeichnungen und Fotomontagen zieren den Bildschirm. Das Kapitelmenü wird ebenfalls bewegt dargestellt. „Erik, der Wikinger“ kostet rund 50,- DM und wird Fans von Monty Python- und Komik-Fans einen Heiden-Spaß besorgen.
Andre Schnack, 24.02.2000
Film/Inhalt |
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Bild |
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Ton |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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