End Day – Der letzte Tag

Dokumentation/Science-Fiction

Dokumentation/Science-Fiction

[Einleitung]
Die Presse-Informationen beginnen mit den Worten: „Stellen Sie sich vor Sie wachen auf und es ist der letzte Tag auf Erden.“ – das ist nicht nur besorgniserregend, sondern liest sich auch ein wenig wie eine Inhaltsangabe eines günstigen B-Movies. Aber da irren wir gewaltig. Denn hinter dem Titel „End Day – Der letzte Tag“ stecken niemand weniger als die renommierte BBC und ProSieben. Diese DVD-Fassung der Produktion von 2005 erscheint für uns aus dem Programm der polyband. Wer sich also interessiert zeigt an gefährlichen Naturgewalten, wie die noch junge Katastrophe Hurrikan Katrina, der verheerende Schäden anrichtete, der sollte hier unbedingt weiterlesen.

[Inhalt]
Das ist die Geschichte eines einzigen Tages, der fünfmal in einer Katastrophe endet. Wie von Wissenschaftlern vorausgesagt. Kaum ein Thema beschäftigt den Menschen mehr als das mögliche Ende unserer Zivilisation. Doch trotz allen technischen Fortschritts – niemand vermag zu sagen, wann – oder auf welche Weise – dieser Tag eintreten wird…

Ein Meteor auf Kollisionskurs mit Berlin, der Ausbruch eines Supervulkans, eine tödliche Virusepidemie oder ein physikalisches Experiment mit verheerenden Folgen… Unter Physikern, Chemikern und Astronomen gilt es bereits als ausgemacht: So unwahrscheinlich diese Horrorszenarien auch sein mögen – die Bedrohung unserer Zivilisation durch eine gewaltige Naturkatastrophe ist dennoch jederzeit möglich…
(Quelle: polyband)

[aartikel]B0009WV3S2:right[/aartikel][Kommentar]
In Tagen großer Not in New Orleans stimmt einen ein solcher Titel nachdenklich. Nicht deswegen nachdenklich, da es sich das Reiten auf einer Welle der Sensationsgeilheit handeln könnte, sondern vielmehr vertieft eine solche Produktion den Gedanken an das „was wäre wenn?“-Szenario. Wir können uns kaum vorstellen, welchen Qualen Menschen unter den Folgen einer solchen – wie auch immer gearteten Natur-Katastrophe – ausgesetzt sind. Es ist ebenfalls nicht leicht zu fassen, dass ein solches Ereignis einer zivilen Welt das erbaute und notwendige Regelwerk der Moral, Fairness und Menschlichkeit komplett entzieht und stattdessen Anarchie, Chaos und absolute Steinzeit-Regeln herrschen.

Aber kommen wir zum genauen Inhalt der BBC-ProSieben-Koproduktion „End Day – Der letzte Tag“. Der Titel verbindet neueste wissenschaftliche Erkenntnisse und hochwertige Computeranimationen, um verschiedene Endzeitszenarien durchzuspielen. Ein Tag im Leben von Dr. Howell – gespielt durch Glenn Conroy. Es werden gleich fünf Möglichkeiten gezeigt, wie der letzte Tag einer menschlichen Zivilisation aussehen könnte. Thematisch unterscheiden sich die verschiedenen Möglichkeiten, die gar nicht so en detail beleuchtet werden, gar nicht so sehr. Es geht um die Art der Katastrophe, denn die Auswirkungen für die Menschen sind in jedem Fall verheerend und ausgesprochen schlimm, sie verlaufen nur unterschiedlich.

„End Day – Der letzte Tag“ kann technisch gefallen und weist trotz einer recht geringen Laufzeit für eine BBC-Dokumentation einen guten Informationsgehalt auf. Letztlich merkt man nicht nur an der Laufzeit die Einflüsse von ProSieben auf die Produktion, denn es soll schließlich auch kurzweilige TV-Unterhaltung geboten werden. Die Gradwanderung gelang ganz gut und der Titel vermag durch das Produktions-Design zu gefallen und bietet keinerlei Chance auf Langeweile bei der Ansicht des Inhalts.

[Technik]
Wir haben es bei dieser polyband-Umsetzung mit einer ausreichenden Technik zu tun. Der Bild-Transfer vollzieht sich im 16:9-Format 1.78:1 und wurde anamorph auf der DVD abgelegt. Wir müssen zwischen der technischen Qualität der teils computergenerierten Special Effects und der visuellen Abbildung durch den Bild-Transfer unterscheiden. Dabei gelang ersteres im Vergleich nicht so gut wie die optische Darstellung durch den vorliegenden Transfer. Somit kann man es dem Bild nicht negativ ankreiden, wenn einige Herstellungsmakel ins Auge fallen. Auf der anderen Seite gelangen die Farbsättigung, der Kontrast und die Kantenschärfe für eine TV-Produktion noch gut. Nur der deutliche Rauschfaktor stört ein wenig und es fällt immer wieder einmal auf, dass der letzte Feinschliff bei den Konturen und den Details einfach fehlt.

Der abwechslungsreiche Untergang der menschlichen Zivilisation – polarisiert ausgedrückt – macht tonal auf dieser DVD nicht so viel her. Es gibt die Sprachfassungen Deutsch und Englisch, beide abgemischt im Dolby Digital 5.1-Format. Am Thema liegt es hier ganz bestimmt nicht, denn ob es sich um Meteor, Vulkan, Hurrikan oder aber ein missglücktes Atom-Experiment handelt, es wird zweifelsohne richtig krachen, wenn solche Dinge in urbaner Umgebung geschehen. Der Umfang der gebotenen Akustik hingegen tritt ein wenig auf der Stelle, das Spektrum wirkt teils eingeschränkt und kann nicht so recht ausbrechen, wie es oftmals in einer Hollywood-Big-Budget-Produktion der Fall ist. Ein verschmerzbares Übel.

[Fazit]
„End Day – Der letzte Tag“ verfügt über eine Laufzeit von sehr knapp bemessenen 55 Minuten (Verpackungsangabe). Platzhalter bietet ein DVD-Medium des Typus 5, einseitig und einschichtig fasst dieser Datenträger nicht ganz 5 Gigabyte. Die PAL-DVD verfügt über ein einfaches Menü und offeriert als Extras nicht wirklich ein üppiges Angebot: Fact-Files und 10 Trailer (auch zu weiteren DVDs) – mehr gibt es leider nicht. Getreu dem Werbespruch „Ich dachte da wäre mehr drin“ vergeben wir hier mit viel Wohlwollen eine Benotung im Mittelfeld. Technisch betrachtet haben wir es ebenfalls mit einem eher durchschnittlichen Werke zu tun. Erscheinungstermin der DVD war der 26. September, die Altersfreigabe liegt bei ab 12 Jahren.

Andre Schnack, 19.10.2005

  Film/Inhalt
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  Bild
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  Ton
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  Extras/Ausstattung
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  Preis-Leistung
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