[Einleitung]
Mich hat „Die purpurnen Flüsse“ damals sehr beeindruckt. Ich sah die Code1-Variante und war schlichtweg hin und weg. universumfilm bringt uns nun den Film mit dem Originaltitel „Les Rivières pourpres“ auf einem High-Definition Medium ins heimelige Heimkino. Wir konnten uns die Blu-ray Disc mit dem Film von 2000 von Regisseur Mathieu Kassovitz genauer anschauen und berichten. In den führenden Rollen sind neben Jean Reno und Vincent Cassel auch noch die schöne Nadia Farès zu sehen. Das Drehbuch des verzwickten Thrillers entstammt der Feder von Autor Jean-Christophe Grangé.
[Inhalt]
Zum gleichen Zeitpunkt, 300 Kilometer voneinander entfernt: Inspektor Pierre Niémans (Jean Reno) wird an eine abgelegene Universität hoch in den Alpen gerufen, wo sich ein grausamer Mord ereignete, das Opfer wurde unvorstellbar misshandelt und verstümmelt. Parallel dazu untersucht Kommissar Max Kerkerian (Vincent Cassel) eine Friedhofsschändung. Das Grab eines vor Jahren mysteriös ums Leben gekommenen Mädchens wurde gewaltsam geöffnet.
(Quelle: universumfilm)
[aartikel]B001DP7S74:right[/aartikel][Kommentar]
Ein ausgesprochen komplexer Thriller voll künstlerischer Elemente. Irgendwie ein typisch französischer Film, inhaltlich meiner Meinung nach jedoch eher ein Schritt nach für einen Thriller, wie man ihn erwartet hätte. „Die purpurnen Flüsse“ deutet einen leicht tiefsinnigeren Inhalt an, doch die Geschichte entpuppt sich alsbald als sehr geschickt inszenierter Thriller mit Bildgewalt und inhaltlicher Komplexität, so dass man sie kaum ohne Verwirrungen durchstehen kann. Immer wieder verwirren einen die vielen verschiedenen Richtungen und das Talent des Inspektors, der nahezu durchweg allein arbeitet und ohne großartige Hilfsmittel bis auf seinen Kopf Schritt für Schritt dem Ursprung der Geschichte näher kommt.
Da ich das Buch nicht kenne, bezieht sich diese Review allein auf die Ansicht dieses Thrillers. Und ich muss sagen, mir gefällt er nach wie vor sehr gut. Ich empfinde ihn als unheimlich atmosphärisch und in den richtigen Momenten sogar ausgesprochen spannend. Doch der Bogen wird nicht überspannt und die gesamte Laufzeit bleibt eine gute Grundspannung und gleichermaßen Verwirrtheit durch die komplexe Story mit ihren Verwicklungen und plastischen Charakteren. Am interessantesten ist zweifelsohne die Figur des Ermittlers Pierre Niemans, einfach grandios dargestellt durch den wunderbaren Jean Reno. Der junge Regisseur Mathieu leistet gute Arbeit, ein gelungener Thriller mit einem etwas faden Ende.
[Technik]
Bildtechnisch stellt „Die purpurnen Flüsse“ ein hohes Potenzial an wunderbaren Aufnahmen dar. Und tatsächlich gelingt es dem 1080p-Bild im Seitenverhältnis 2.35:1 viele dieser Möglichkeiten zu nutzen, um das Ergebnis letztendlich positiv zu beeinflussen. Durch die oftmals sehr hellen und dann wieder schattigeren Bilder muss der Transfer eine hohe Flexibilität und einen gesunden Kontrast aufweisen. Hier gibt es keine Probleme zu vermelden. Auch loben wir die Farbgebung und weitgehend die Kantenschärfe, wenngleich das Referenzniveau verfehlt wird. „Die purpurnen Flüsse“ gesellen sich ins obere Segment, können jedoch im finish nicht gewinnen. Dazu ruckelt es bei raschen Kameraschwenks zu sehr. Die Kompression des Bildes gelingt gut und es gibt kaum Artefakte.
Kommen wir zum Ton. Beide maßgeblichen Elemente der DTS-HD 6.1 High Resolution-Soundtracks in den Sprachfassungen Deutsch und Französisch gefallen sehr gut. Die Rede ist von a.) der Filmmusik und b.) den Geräuschen. Wir können der Musik eine hohe Dramatik bestätigen und haben uns sehr an ihrer stimmungsvollen Atmosphäre erfreut. Zudem gesellen sich zahlreiche sinnvoll platzierte Surround-Effekte eine gelungene Partie in Sachen Räumlichkeit. Für einen Thriller können „Die purpurnen Flüsse“ sehr gut gefallen. Sound und Bild ergeben eine sehr effiziente und effektive Symbiose. Untertitel gibt es in deutscher Sprache für Hörgeschädigte.
[Fazit]
Diese Review müsste, ohne das ich sie zuvor noch einmal gelesen hätte, dem Inhalt der damaligen Review zur DVD-Fassung von April 2002 gleichen. Wenn nicht, dann liegt es an der heutigen Sicht auf die Dinge, welche sich zwangsweise mit dem Alter ein wenig verändern. Wie dem auch sei, davon unabhängig gewinnt diese einseitige und zweischichtige Blu-ray Disc 50 nicht zuletzt ihrer Ausstattung wegen. Denn es befinden sich immerhin gleich 148 Minuten Bonusmaterialien auf dem Datenträger. Die Features setzen sich aus folgenden Inhalten zusammen:
* Audiokommentar mit Regisseur Mathieu Kassovitz und den Darstellern Jean Reno und Vincent Cassel
* Dokumentation: „Die Untersuchung“ (52 Min.)
* Dokumentation: „Autopsie einer Szene“ (27 Min.)
* 5 Featurettes (52,5 Min.)
* Storyboard/Filmvergleich: Verfolgungsjagd (3 Min.)
* Multi Angle: Lawine (2 Min.)
* Interview: Jean Reno (10 Min.)
* Teaser und Trailer
Ich habe mich sehr über die Extras gefreut. Ob es das Interview mit Jean Reno oder aber die aufwendigen und technisch soliden Hinter-den-Kulissen-Aufnahmen sind, stets wird ein interessanter Blick auf die Arbeiten offenbart. Das unterhält und bietet zudem viel Zusatzinfos, was Fans erfreut. „Die purpurnen Flüsse“ erhielt eine Altersfreigabe von ab 16 Jahren, was dem Inhalt und der gebotenen Gewalt gerecht wird. Diese Blu-ray Disc ist seit dem 17. November im Handel erhältlich und schlägt mit einer finanziellen Kerbe von rund 27,- Euro zu Buche. Das ist nicht wenig. Fans wird das wohl nicht abschrecken.
Andre Schnack, 26.11.2008
Film/Inhalt |
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Bild |
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Ton |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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