[Einleitung]
Mir erschloss sich der Titel dieses Films nicht wirklich. Etwas verwirrt schaute ich im Internet nach, lernte, dass dieser Film aus deutschen Landen kommt und auch etwas mit unserer Geschichte hier zu tun hat. „Dessau Dancers“ von Regisseur Jan Martin Scharf, produziert in 2014, basiert auf einem Drehbuch von Ruth Toma. In den führenden Rollen sind zu sehen: Sonja Gerhardt, Gordon Kämmerer, Oliver Konietzny, Wolfgang Stumph sowie Justus Dohnányi. Diese Standard Definition DVD ist Bestandteil des universumfilm Angebots und ich konnte mir die Disc genauer ansehen.
[Inhalt]
Im Sommer 1985 entflammt ein amerikanischer Kinofilm auch die Jugendlichen in der DDR: „Beatstreet“ sorgt für volle Kinos und in der Folge für ein neues Phänomen in den Straßen – Breakdance! Der 18-jährige Frank ist wie elektrisiert, und gründet mit gleich gesinnten Freunden in Dessau die „Break Beaters“.
Die Truppe tanzt auf der Straße und bildet bald die Speerspitze der Breakdance-Bewegung in der DDR. Doch schneller als es ihnen lieb ist, wird auch die Staatsmacht auf die Straßentänzer aufmerksam. Und die behält gern die Kontrolle über die Freizeitaktivitäten ihrer Jugend. Denn was die DDR nicht verbieten kann, versucht sie zu kontrollieren – ergo muss das Vorhaben sozialistisch werden!
So wird aus Breakdance „akrobatischer Schautanz“ und die „Break Beaters“ werden als Vorzeigetruppe aufgebaut, durch das Land geschickt und bald gefeiert wie Rockstars. Doch der Ruhm hat seinen Preis und Frank wird langsam bewusst, dass dieser ganz schön hoch ist.
(Quelle: universumfilm)
[aartikel]B00VLDE0JW:left[/aartikel][Kommentar]
Als echten Tanzfilm würde ich „Dessau Dancers“ eher nicht bezeichnen, auch nicht als reine Comedy. Vielmehr ist der Titel eine Art Mixtur aus Hommage an eine breakdancende Bewegung innerhalb des sozialistischen, diktatorischen Staatsapparats der ehemaligen DDR. Und eben ein Film über eine Truppe Jugendlicher mit Träumen, Fantasie und dem Willen aus dem gewohnten Umfeld der grau-in-grau Landschaft der DDR auszubrechen. Das ist alles ganz nett gemacht, haut aber leider bei weitem nicht vom Hocker. Handwerklich ok, ausreichend unterhaltsam und vom inhaltlichen Stoff her einen Blick wert.
[Technik]
Ein moderner Film benötigt auch moderne technische Darreichung, um beim potenziellen Publikum gut anzukommen. Ist das hier der Fall? Ja und nein. Vielleicht wollte man diesem anamorphen Breitbild-Transfer auch einen gewissen Charme verleihen, was dann unter der künstlerischen Freiheit zu verbuchen sei. Fest steht, dass dieses 1.85:1-Format technisch gelungen ist. Kontrast und Farbgebung sind in Ordnung, auch die Kantenschärfe gefällt und kann von einer hohen Fehlerfreiheit partizipieren. Kompressionsartefakte treten dabei nicht auf.
Es gibt einen Dolby Digital 5.1 Ton in der deutschen Originalsprache und einen weiteren im englischen Synchrongewand. „Dessau Dancers“ hat als Thema eben viel Tanzen mit dabei. Und zwar Breakdance aus den 80er Jahren. Das stellt auch gewisse Anforderungen an die tonalen Ausgestaltungen der Technik hier. Meine Sicht ist, dass hier der gebotene Sound zwar ok ist, allerdings hätte mehr leisten können für mehr Atmosphäre. Rauschen oder Fehler gibt es nicht. Wahlweise können deutsche Untertitel dem Geschehen hinzugeschaltet werden.
[Fazit]
Frisch, frei und fromm. Oh, alles Worte, die ich nicht mit der DDR verbinde. Vielleicht aber gelang es ja diesem rund 87minutenlangen Titel sich mit vorgenannten Worten positiv zu verbinden. Bedingt gelang dies. Der ab einer Altersfreigabe von 0 Jahren freigegebene Streifen befindet sich auf einer einseitigen DVD mit einer Schicht (DVD Typ 5). Macht nichts, denn Bonusmaterialien sucht man leider vergebens. Auch ansonsten erscheint das Produkt recht unspektakulär von seinem Auftritt her. „Dessau Dancers“ erscheint am 30. Oktober aus dem Programm von universumfilm. Wer die alten Zeiten mag, Nostalgiker ist oder einen anderen Bezug zu Breakdance hat, der sollte sich die Disc mal ruhig genauer anschauen.
Andre Schnack, 22.10.2015
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