[Einleitung]
Beim Durchlesen des Verpackungstextes und der Inhaltsangabe von „Der Teufel trägt Prada“ fühlte ich mich an Titel wie Paul Weitz‘ „Reine Chefsache“ erinnert. Doch es kam anders, soviel vorweg. Leckerfritzig durch die fruchtenden PR-Maßnahmen liehen wir uns den Titel zur Ansicht aus. In den Hauptrollen der 2006er Comedy von David Frankel sind Meryl Streep, Anne Hathaway, Emily Blunt, Stanley Tucci, Simon Baker und Adrian Grenier zu sehen. Aline Brosh McKenna schrieb das Drehbuch nach dem Roman von Lauren Weisberger. Diese DVD-Fassung erscheint aus der Home Entertainment-Sparte von 20th Century Fox. Wir konnten das Comedy-Drama genauer unter die Lupe nehmen.
[Inhalt]
In der schwindelerregenden Mode-Welt New York Citys, wo Kleidergrösse „XS“ die neue Grösse „S“ ist und ein Tag mit schlecht liegenden Haaren das Ende der Karriere bedeuten kann, ist das Runway Magazine der Heilige Gral. Den letzten Feinschliff bekommt die einflussreiche Zeitschrift durch die feinmanikürte Hand Miranda Priestlys (Meryl Streep) – der mächtigsten Frau in der Modewelt. Runway ist eine furchteinflößende Herausforderung für jeden, der es in dieser Industrie zu etwas bringen möchte.
(Quelle: Fox Home Entertainment)
[aartikel]B0018ZGT2Y:right[/aartikel][Kommentar]
Es sind die kleinen Momente und Szenen, dessen Wirksamkeit hier oftmals den Kern der Story mehr als plastisch darstellen und dafür Sorgen, dass der Betrachter die Message des Films auch wirklich mitnehmen kann. Ein großes Stück des Lobes gehört allen voran der Hauptdarstellerin Maryl Streep, sie spielt einfach hervorragend und überzeugt als teuflische Chefin auf ganzer Linie. Sie – und nahezu ausschließlich sie – ist die Galionsfigur der behandelten Mode-Branche. Sie steht auch stellvertretend für aktuelle Manager- und Geschäftsmänner-Philosophien und eine recht extreme Arbeitskultur. Ein wenig verblasst dagegen die Darbietung von Mrs. Hathaway und Mr. Tucci. Wobei beide dennoch ihren eigenen Stil und mächtig viel Glaubhaftigkeit herüberbringen. Gerade die Person Nigel stellt das bewusste Inkaufnehmen der Kehrseiten dieser Welt wunderbar dar.
Die plastischen Figuren leben durch die Dialoge, welche die Welt der Protagonisten umfassend beschreibt. Auch hier wird klar: entscheide dich für Erfolg oder Leben, denn beides ist miteinander nicht vereinbar und eine Sache bleibt stets auf der Strecke. Wie der Film diese vermeintlich unausweichliche Tatsache zelebriert, gehört zu den Stärken von „Der Teufel trägt Prada“, denn es geschieht auf der einen Seite bitterböse, fies und nach klaren Regeln – aufgelegt durch die Chefin – und auf der anderen Seite auf dem charmanten und unterhaltsamen Wege der komödienhaften Darstellung. Die Mixtur gelang und Kameraführung, Musik und dramatische Momente passen allesamt sehr gut zueinander. Somit hat „Der Teufel trägt Prada“ letztlich alles, was ein gelungener Hollywood-Titel braucht.
[Technik]
Von Beginn an gefällt der anamorphe Breitbildtransfer im Format 2.35:1 gut bis sehr gut. Er wirkt sehr natürlich, plastisch und kontrastreich, einzelne Bildelemente kommen gut zur Geltung und es fällt ein gelungener Detailgrad ins Auge. Die Kantenschärfe entwickelt sich nicht gerade zum Augenschmaus, gibt jedoch auf der anderen Seite auch keinen Anlass zur negativen Kritik. Im Ergebnis haben wir es somit mit einem detaillierten und authentisch wirkenden Transfer zu tun. Richtig viele rasche Bewegungen gibt es nicht, so kommt diese visuelle Darbietung weitgehend ohne Fehler aus. Verunreinigungen – herrührend von der Vorlage der DVD – halten sich sehr in Grenzen. Der Schwarzlevel geht in Ordnung, füllt dunkle Elemente mit tiefen Schatten und sorgt bei der Farbgestaltung für eine gute Grundierung. Kompressionsartefakte oder andere Mängel fallen nicht ins Auge.
Was ein Film dieser Art für ein Ton bieten muss, dass kann „Der Teufel trägt Prada“ auch auf ganzer Linie anbieten. Wir kommen, wen wundert es, in den Genuss von Dolby Digital 5.1-Sound; wahlweise in den Sprachen Deutsch und Englisch. Wer nun denkt, es herrscht Stille ruht der See, der hat falsch gedacht. Durch atmosphärische Hintergrundgeräusche, Unterstützung durch musikalische Begleitung und einige wenige Surround-Effekte entsteht ein ausreichend dynamisches und weites Klangbild, ohne dabei das Niveau eines Actionfilms zu erreichen. Doch dieser Anspruch besteht auch gar nicht, es geht um eine sinnvolle Unterstützung des Films durch eine passende Akustik. Und das ist definitiv der Fall. Untertitel gibt es in den Sprachfassungen Deutsch, Englisch und Türkisch.
[Fazit]
Diese Fox Home Entertainment-DVD stellt ihre potenzielle Kundschaft auf die Probe. Und das ist im besten Sinne für die DVD zu werten. Denn wer Maryl Streep schätzt, offen ist für etwas kritische Stimmung mit sarkastischem Charakter, der kommt praktisch an diesem rund 104minutenlangen Film nicht vorbei. Die Menügestaltung der einseitigen Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9) gelang ansprechend, die Navigation geht gut von der Hand. Folgendes Bonusmaterial finden wir auf dem Datenträger vor:
* Kommentar von Regisseur, Produzentin, etc.
* Featurette: „Die Reise auf die große Leinwand“
* Featurette: „NYC und Mode“
* Featurette: „Mode-Visionärin Patricia Field“
* Featurette: „Valentino“
* Featurette: „Boss aus der Hölle“
* Featurette: „Danda Santini: Chefredakteurin“
* verpatzte Szenen
* nicht verwendete Szenen (mit Kommentaren)
* Kinotrailer
Auch hier gibt es keine Zäsur bei der rundum positiven Meinungsbildung über den Wert der DVD. Denn die Extras bieten einen sinnvollen und interessanten Mehrwert und unterhalten zusätzlich. Was können wir letztlich über „Der Teufel trägt Prada“ sagen? Es handelt sich bei der Disc um eine technisch gelungene DVD. Sie erscheint am 5. März zu einem Preis von 20,- Euro und kommt mit einer Altersfreigabe ab 12 Jahren daher.
Andre Schnack, 05.08.2007
Film/Inhalt |
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Bild |
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Ton |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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