[Einleitung]
Es gibt Menschen, deren Taten kaum das Bewußtsein eines normal denkenden und mit gesundem Verstand ausgestatteten Wesens erreichen können, weil sie schier unglaublich menschenverachtend und brutal und grausam waren. Und doch gibt es sie. Dieser Film-Titel beschäftigt sich mit dem afrikanischen Diktator Idi Amin, der 8 Jahre lang blutig über das Land Uganda als Diktator (offiziell Staatspräsident) herrschte. Wir konnten uns den Titel von Regisseur Kevin Macdonald nach einem Drehbuch von Peter Morgan und Jeremy Brock genauer ansehen und berichten über diese High Definition-Fassung auf Blu-ray Disc. In der führenden Rolle sehen wir Forest Whitaker und James McAvoy. Diese Disc kommt von Twentieth Century Fox Home Entertainment.
[Inhalt]
Der junge schottische Arzt Nicholas Garrigan (James McAvoy) ist in Uganda am Ziel seiner Wünsche angelangt: Eine fremde Kultur und die Möglichkeit, das Gesundheitssystem mit aufzubauen, wecken seine Abenteuerlust. Unerwartet wird er zu einem Verkehrsunfall gerufen, in den der Staatspräsident Idi Amin (Forest Whitaker) verwickelt ist. Schnell steigt er zu dessen Leibarzt auf und gehört bald zum Kreis der engsten Vertrauten. Verwöhnt und vom Luxus berauscht, übersieht Garrigan zunächst die Gräueltaten, die um ihn herum geschehen. Als er dann doch endlich Stellung bezieht, ist es beinahe schon zu spät. Und obendrein wendet der Diktator sich gegen seinen einstigen Schützling…
(Quelle: Twentieth Century Fox Home Entertainment)
[aartikel]B002VUN2WU:left[/aartikel][Kommentar]
Ich habe mich selbst am Rande einmal mit dem Thema der afrikanischen Diktatoren beschäftigt und hinterfragt, warum diese nahezu ausschließlich militaristischen Herrscher mit einer solch harten Hand ihre meist sehr persönlichen Interessen dem des „regierten“ Landes überstellen. Eine sinnvolle und umfassende Antwort habe ich nicht gefunden. Fest steht jedoch, dass eine demokratische Grundfeste fehlt und die Historie der Länder die Entstehung einer geordneten Demokratie erschwert. Letztlich beschäftigt sich Regisseur Kevin Macdonald mit genau diesem Phänomen und zeigt in verschiedenen Sequenzen in der Reaktion des Diktators, dass es ihm nur auf den persönlichen Machterhalt geht und er sein Land und seine Leute vorschiebt.
Mr. Macdonald zeigt die eigentlichen Gräueltaten nur bedingt direkt und konzentriert sich auf eine zunehmend paranoide Stimmung, die letztlich in beängstigende Fluchtgedanken mündet. Anfänglich fühlen wir uns als Betrachter noch ein wenig wie Dr. Garrigan, genießen die „neue Welt“ und den aufgebotenen Luxus des vermeintlich guten Menschen Idi Amin. Doch das politische Gesicht zeigt sich rasch und erlaubt keine ernst gemeinte Kritik. Das spürt dann auch ab einem gewissen Grad Dr. Garrigan. Es sind diese Momente, in denen Forest Whitaker schauspielerische Brillanz an den Tag legt. „The Last King of Scotland“ besticht durch seine gute Inszenierung, den gelungenen Spannungsbogen und die gute Atmosphäre.
[Technik]
„The Last King of Scotland“ erlebt nun den Schritt zum High Definition-Format 2.35:1 in vollen 1080p-Bildern. Und so erleben wir ein farbenprächtiges Afrika. Die Farben wirken sehr satt und knackig, sie sind oftmals reich an einem wahren Spektrum an variierenden Braun- und Grüntönen. Störfaktoren gibt es hier nicht aufzuzählen und wir erfreuen uns einem nahezu durchgehend fehlerfreien Geschehen. Rasche Schnitte gehören zur Seltenheit im Inhalt, die Kantenschärfe befindet sich auf einem gut bis teils sehr guten Niveau und es gibt eine Menge an Details zu erkennen. Lediglich in einigen Nahaufnahmen der Gesichter entsteht der Eindruck eines zarten Grünstichs. Davon ab sind wir vollkommen mit den visuellen Darbietungsqualitäten zufrieden.
Tontechnisch lässt sich diese britische Filmproduktion ebenfalls nicht lumpen. Es gibt satten englischen DTS 5.1 HD Master-Sound oder aber „normales“ DTS-Klangfeld in den Sprachfassungen Deutsch, Italienisch, Castellano und Französisch mit 5.1 Kanälen. Spanisch und Portugiesisch finden im Dolby Digital 5.1-Format statt. Der Titel bietet ein breit aufgestellten Sound. Dies beginnt bei der stets verständlichen und klaren Sprachausgabe, erstreckt sich über zahllose Hintergrund- und Umgebungsgeräusche und endet bei einigen sinnvoll platzierten und räumlich wirkenden Surround-Effekten. Untertitel gibt es in einem Dutzend Sprachen optional.
[Fazit]
„The Last King of Scotland“ hat sich auf seiner Laufzeit von rund 123 Minuten so entwickelt, wie ich es mir eigentlich vorgestellt habe. Es handelt sich zweifelsohne um ein sehr gut besetztes Politik-Drama, welches auf historischen Fakten beruht. Die einseitige und zweischichtige Blu-ray Disc (BD 50) fasst neben dem ab 16 Jahren freigegebenen Titel aus dem Hause Twentieth Century Fox Home Entertainment auch noch folgende Extras, die allesamt über ein recht simpel gehaltenes und doch ansehnliches Menü zu erreichen sind:
– unveröffentlichte Szenen mit optionalem Audiokommentar
– die Eroberung von Idi Amin
– Forest Whitaker „Idi Amin“
– Fox Movie Channel
– Kinotrailer
Das liest sich nicht sonderlich üppig, ist es auch nicht. Wir sind dennoch angetan, da sich neben einigen Hintergründen zur Entwicklung des Films auch Informationen und ein Bezug zum realen Idi Amin sehen lässt. Der Audiokommentar ist hier das informativste Glied in der Kette. „The Last King of Scotland“ ist ein Film, der ein korrumpiertes und auf Gewalt aufgebautes Regime am Beispiel Ugandas zeigt und kritisiert. Der Unterhaltungswert ist dementsprechend zwar vorhanden, weicht jedoch ein wenig dem Drama in der Sache. Erscheinungstermin ist der 19. Februar. Forest Whitaker auf Hochtouren gefällig? Hier gibt es ihn.
Andre Schnack, 27.01.2010
Film/Inhalt |
:
|
||
Bild |
:
|
||
Ton |
:
|
||
Extras/Ausstattung |
:
|
||
Preis-Leistung |
:
|